Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
nit recht gelesen; sonst könte und müste er
ja wissen/ daß der Apostel Paulus 1. Co-
rinth. c.
10. den Altar/ von welchem er v. 18.
meldet/ v. 21. den Tisch deß Herrn nenne:
der Tisch deß Herrn ist ja der Herr selbsten
nit/ gleich wie der Tisch deß H. Gersten-
bergers/ der H. Gerstenberger selbsten nit
ist/ sonsten müste H. Gerstenberger lang
auffgefressen seyn. Der Altar ist dan nit
Christus selbst/ sonderen der Tisch/ auff
welchem Christus geopffert und dem gläu-
bigen Volck zu einer Speiß mitgetheilet
wird; Gestalten dan der Apostel daselbst v.
20. zwey Altär oder Tische beschreibet: Ei-
nen/ auff welchem die Heyden ihr Opffer
den Teuffelen auffopfferten; den anderen/
auff welchem die gläubige Priestere den
Kelch deß Herrn auffopfferten/ und von
diesem solten und könten die Corintheral-
lein trincken/ nit von jenem.

7. Die Kirch Christi muß es ja nit schlech-
ter haben/ als die Kirch Moysis: die Kirch
Moysis aber hatte ein ewiges Priesterthum
und tägliches Opffer; ergo muß auch die
Kirch Christi/ welcher ein Priester in E-
wigkeit ist nach der Ordnung Mel-
chisedech/
ein solch tägliches Opffer ha-

ben
T 2

Guͤldenes Schwerd.
nit recht geleſen; ſonſt koͤnte und muͤſte er
ja wiſſen/ daß der Apoſtel Paulus 1. Co-
rinth. c.
10. den Altar/ von welchem er v. 18.
meldet/ v. 21. den Tiſch deß Herꝛn nenne:
der Tiſch deß Herꝛn iſt ja der Herꝛ ſelbſten
nit/ gleich wie der Tiſch deß H. Gerſten-
bergers/ der H. Gerſtenberger ſelbſten nit
iſt/ ſonſten muͤſte H. Gerſtenberger lang
auffgefreſſen ſeyn. Der Altar iſt dan nit
Chriſtus ſelbſt/ ſonderen der Tiſch/ auff
welchem Chriſtus geopffert und dem glaͤu-
bigen Volck zu einer Speiß mitgetheilet
wird; Geſtalten dan der Apoſtel daſelbſt v.
20. zwey Altaͤr oder Tiſche beſchreibet: Ei-
nen/ auff welchem die Heyden ihr Opffer
den Teuffelen auffopfferten; den anderen/
auff welchem die glaͤubige Prieſtere den
Kelch deß Herꝛn auffopfferten/ und von
dieſem ſolten und koͤnten die Corintheral-
lein trincken/ nit von jenem.

7. Die Kirch Chriſti muß es ja nit ſchlech-
ter haben/ als die Kirch Moyſis: die Kirch
Moyſis aber hatte ein ewiges Prieſterthum
und taͤgliches Opffer; ergo muß auch die
Kirch Chriſti/ welcher ein Prieſter in E-
wigkeit iſt nach der Ordnung Mel-
chiſedech/
ein ſolch taͤgliches Opffer ha-

ben
T 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0447" n="435"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
nit recht gele&#x017F;en; &#x017F;on&#x017F;t ko&#x0364;nte und mu&#x0364;&#x017F;te er<lb/>
ja wi&#x017F;&#x017F;en/ daß der Apo&#x017F;tel Paulus 1. <hi rendition="#aq">Co-<lb/>
rinth. c.</hi> 10. den Altar/ von welchem er <hi rendition="#aq">v.</hi> 18.<lb/>
meldet/ <hi rendition="#aq">v.</hi> 21. den Ti&#x017F;ch deß Her&#xA75B;n nenne:<lb/>
der Ti&#x017F;ch deß Her&#xA75B;n i&#x017F;t ja der Her&#xA75B; &#x017F;elb&#x017F;ten<lb/>
nit/ gleich wie der Ti&#x017F;ch deß H. Ger&#x017F;ten-<lb/>
bergers/ der H. Ger&#x017F;tenberger &#x017F;elb&#x017F;ten nit<lb/>
i&#x017F;t/ &#x017F;on&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;te H. Ger&#x017F;tenberger lang<lb/>
auffgefre&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn. Der Altar i&#x017F;t dan nit<lb/>
Chri&#x017F;tus &#x017F;elb&#x017F;t/ &#x017F;onderen der Ti&#x017F;ch/ auff<lb/>
welchem Chri&#x017F;tus geopffert und dem gla&#x0364;u-<lb/>
bigen Volck zu einer Speiß mitgetheilet<lb/>
wird; Ge&#x017F;talten dan der Apo&#x017F;tel da&#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">v.</hi><lb/>
20. zwey Alta&#x0364;r oder Ti&#x017F;che be&#x017F;chreibet: Ei-<lb/>
nen/ auff welchem die Heyden ihr Opffer<lb/>
den Teuffelen auffopfferten; den anderen/<lb/>
auff welchem die gla&#x0364;ubige Prie&#x017F;tere den<lb/>
Kelch deß Her&#xA75B;n auffopfferten/ und von<lb/>
die&#x017F;em &#x017F;olten und ko&#x0364;nten die Corintheral-<lb/>
lein trincken/ nit von jenem.</p><lb/>
            <p>7. Die Kirch Chri&#x017F;ti muß es ja nit &#x017F;chlech-<lb/>
ter haben/ als die Kirch Moy&#x017F;is: die Kirch<lb/>
Moy&#x017F;is aber hatte ein ewiges Prie&#x017F;terthum<lb/>
und ta&#x0364;gliches Opffer; <hi rendition="#aq">ergo</hi> muß auch die<lb/>
Kirch Chri&#x017F;ti/ welcher <hi rendition="#fr">ein Prie&#x017F;ter in E-<lb/>
wigkeit i&#x017F;t nach der Ordnung Mel-<lb/>
chi&#x017F;edech/</hi> ein &#x017F;olch ta&#x0364;gliches Opffer ha-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[435/0447] Guͤldenes Schwerd. nit recht geleſen; ſonſt koͤnte und muͤſte er ja wiſſen/ daß der Apoſtel Paulus 1. Co- rinth. c. 10. den Altar/ von welchem er v. 18. meldet/ v. 21. den Tiſch deß Herꝛn nenne: der Tiſch deß Herꝛn iſt ja der Herꝛ ſelbſten nit/ gleich wie der Tiſch deß H. Gerſten- bergers/ der H. Gerſtenberger ſelbſten nit iſt/ ſonſten muͤſte H. Gerſtenberger lang auffgefreſſen ſeyn. Der Altar iſt dan nit Chriſtus ſelbſt/ ſonderen der Tiſch/ auff welchem Chriſtus geopffert und dem glaͤu- bigen Volck zu einer Speiß mitgetheilet wird; Geſtalten dan der Apoſtel daſelbſt v. 20. zwey Altaͤr oder Tiſche beſchreibet: Ei- nen/ auff welchem die Heyden ihr Opffer den Teuffelen auffopfferten; den anderen/ auff welchem die glaͤubige Prieſtere den Kelch deß Herꝛn auffopfferten/ und von dieſem ſolten und koͤnten die Corintheral- lein trincken/ nit von jenem. 7. Die Kirch Chriſti muß es ja nit ſchlech- ter haben/ als die Kirch Moyſis: die Kirch Moyſis aber hatte ein ewiges Prieſterthum und taͤgliches Opffer; ergo muß auch die Kirch Chriſti/ welcher ein Prieſter in E- wigkeit iſt nach der Ordnung Mel- chiſedech/ ein ſolch taͤgliches Opffer ha- ben T 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/447
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/447>, abgerufen am 22.11.2024.