Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
Brod gegenwärtig seyn/ welches also ge-
brochen und zerfressen werde oder ver-
faule.

Antwort. Das Brechen geschicht we-
gen und an den Gestalten und Quantität/
so nach der Consecration übrig bleiben.
Wan aber eine consecrirte H. Hosty zer-
fressen werde und verfaule/ alsdan substi-
tuirt die göttliche Allmacht eine andere Ma-
tery/ woran die Natur ihre Wirckung ha-
ben könne. Richtet also H. Gerstenberger
und alle seine Mit-Prädicanten mit ange-
führten und anderen ihren Einwürffen wi-
der das Sacrament deß Altars nichts
auß/ sondern es bleibt fast dabey/ daß in
demselben die alleine Substantz deß Leibs
und Bluts Christi/ und kein Brod und
Wein zugegen seye/ folglich wir Catholi-
sche Christum in demselben und kein Brod
oder Wein anbetten/ und also keine Ab-
götterey begehen. Und wan man Gott im
alten Testament durch eine offene und so-
lenne
Herumbtragung der Archen deß
Bunds in einer Figur ohne Abgötterey
angebetten/ wie zu sehen Num. 10. Josue 3.
& 6. 2. Reg. 6. Paralip. 13. &
15. Warumb
soll man denselben Gott in newen Testa-

ment

Guͤldenes Schwerd.
Brod gegenwaͤrtig ſeyn/ welches alſo ge-
brochen und zerfreſſen werde oder ver-
faule.

Antwort. Das Brechen geſchicht we-
gen und an den Geſtalten und Quantitaͤt/
ſo nach der Conſecration uͤbrig bleiben.
Wan aber eine conſecrirte H. Hoſty zer-
freſſen werde und verfaule/ alsdan ſubſti-
tuirt die goͤttliche Allmacht eine andere Ma-
tery/ woran die Natur ihre Wirckung ha-
ben koͤnne. Richtet alſo H. Gerſtenberger
und alle ſeine Mit-Praͤdicanten mit ange-
fuͤhrten und anderen ihren Einwuͤrffen wi-
der das Sacrament deß Altars nichts
auß/ ſondern es bleibt faſt dabey/ daß in
demſelben die alleine Subſtantz deß Leibs
und Bluts Chriſti/ und kein Brod und
Wein zugegen ſeye/ folglich wir Catholi-
ſche Chriſtum in demſelben und kein Brod
oder Wein anbetten/ und alſo keine Ab-
goͤtterey begehen. Und wan man Gott im
alten Teſtament durch eine offene und ſo-
lenne
Herumbtragung der Archen deß
Bunds in einer Figur ohne Abgoͤtterey
angebetten/ wie zu ſehen Num. 10. Joſue 3.
& 6. 2. Reg. 6. Paralip. 13. &
15. Warumb
ſoll man denſelben Gott in newen Teſta-

ment
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0434" n="422"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
Brod gegenwa&#x0364;rtig &#x017F;eyn/ welches al&#x017F;o ge-<lb/>
brochen und zerfre&#x017F;&#x017F;en werde oder ver-<lb/>
faule.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Antwort.</hi> Das Brechen ge&#x017F;chicht we-<lb/>
gen und an den Ge&#x017F;talten und Quantita&#x0364;t/<lb/>
&#x017F;o nach der Con&#x017F;ecration u&#x0364;brig bleiben.<lb/>
Wan aber eine con&#x017F;ecrirte H. Ho&#x017F;ty zer-<lb/>
fre&#x017F;&#x017F;en werde und verfaule/ alsdan &#x017F;ub&#x017F;ti-<lb/>
tuirt die go&#x0364;ttliche Allmacht eine andere Ma-<lb/>
tery/ woran die Natur ihre Wirckung ha-<lb/>
ben ko&#x0364;nne. Richtet al&#x017F;o H. Ger&#x017F;tenberger<lb/>
und alle &#x017F;eine Mit-Pra&#x0364;dicanten mit ange-<lb/>
fu&#x0364;hrten und anderen ihren Einwu&#x0364;rffen wi-<lb/>
der das Sacrament deß Altars nichts<lb/>
auß/ &#x017F;ondern es bleibt fa&#x017F;t dabey/ daß in<lb/>
dem&#x017F;elben die alleine Sub&#x017F;tantz deß Leibs<lb/>
und Bluts Chri&#x017F;ti/ und kein Brod und<lb/>
Wein zugegen &#x017F;eye/ folglich wir Catholi-<lb/>
&#x017F;che Chri&#x017F;tum in dem&#x017F;elben und kein Brod<lb/>
oder Wein anbetten/ und al&#x017F;o keine Ab-<lb/>
go&#x0364;tterey begehen. Und wan man Gott im<lb/>
alten Te&#x017F;tament durch eine offene und <hi rendition="#aq">&#x017F;o-<lb/>
lenne</hi> Herumbtragung der Archen deß<lb/>
Bunds in einer Figur ohne Abgo&#x0364;tterey<lb/>
angebetten/ wie zu &#x017F;ehen <hi rendition="#aq">Num. 10. Jo&#x017F;ue 3.<lb/>
&amp; 6. 2. Reg. 6. Paralip. 13. &amp;</hi> 15. Warumb<lb/>
&#x017F;oll man den&#x017F;elben Gott in newen Te&#x017F;ta-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ment</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[422/0434] Guͤldenes Schwerd. Brod gegenwaͤrtig ſeyn/ welches alſo ge- brochen und zerfreſſen werde oder ver- faule. Antwort. Das Brechen geſchicht we- gen und an den Geſtalten und Quantitaͤt/ ſo nach der Conſecration uͤbrig bleiben. Wan aber eine conſecrirte H. Hoſty zer- freſſen werde und verfaule/ alsdan ſubſti- tuirt die goͤttliche Allmacht eine andere Ma- tery/ woran die Natur ihre Wirckung ha- ben koͤnne. Richtet alſo H. Gerſtenberger und alle ſeine Mit-Praͤdicanten mit ange- fuͤhrten und anderen ihren Einwuͤrffen wi- der das Sacrament deß Altars nichts auß/ ſondern es bleibt faſt dabey/ daß in demſelben die alleine Subſtantz deß Leibs und Bluts Chriſti/ und kein Brod und Wein zugegen ſeye/ folglich wir Catholi- ſche Chriſtum in demſelben und kein Brod oder Wein anbetten/ und alſo keine Ab- goͤtterey begehen. Und wan man Gott im alten Teſtament durch eine offene und ſo- lenne Herumbtragung der Archen deß Bunds in einer Figur ohne Abgoͤtterey angebetten/ wie zu ſehen Num. 10. Joſue 3. & 6. 2. Reg. 6. Paralip. 13. & 15. Warumb ſoll man denſelben Gott in newen Teſta- ment

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/434
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/434>, abgerufen am 19.05.2024.