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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
glauben/ daß es würcklich ein Kramers-
Vögelgen wäre/ ehe ers essen thäte? Jch
meyne wohl ja. Warumb soll man dan
auch nit glauben/ daß/ da Christus gesagt:
Nchmet hin/ und esset: diß ist mein
Leib/
etc. der Leib Christi würcklich zuge-
gen gewesen/ ehe die Jünger denselben em-
pfangen und genossen haben? der H. Apo-
stel Paulus bezeugts ja mit außtrücklichen
Worten/ da er Ep. 1. ad Corinth. c. 10. v.
16. also spricht: Der Kelch der Bene-
deyung/ den wir segnen/ ist der nicht
die Gemeinschafft deß Bluts Chri-
sti? und das Brod/ das wir brechen/
ist das nicht die Gemeinschafft deß
Leibs deß Herrn?
alsdan nemblich seye
der Leib Christi schon gegenwärtig/ wan
das consecrirte Brod gebrochen werde: die
Brechung aber geschicht vor der Niessung;
ergo ist der Leib Christi auch vor der Nies-
sung gegenwärtig; Thuen derhalben wir
Catholische recht und billig daran/ und be-
gehen keine Abgötterey/ wan wir Christum
den Herrn in der consecrirter H. Hostien
anbetten/ und demselben/ wan oder in der
Kirchen auffm Altar außgestelt/ oder von
einem Priester über die Gassen getragen

wird

Guͤldenes Schwerd.
glauben/ daß es wuͤrcklich ein Kramers-
Voͤgelgen waͤre/ ehe ers eſſen thaͤte? Jch
meyne wohl ja. Warumb ſoll man dan
auch nit glauben/ daß/ da Chriſtus geſagt:
Nchmet hin/ und eſſet: diß iſt mein
Leib/
ꝛc. der Leib Chriſti wuͤrcklich zuge-
gen geweſen/ ehe die Juͤnger denſelben em-
pfangen und genoſſen haben? der H. Apo-
ſtel Paulus bezeugts ja mit außtruͤcklichen
Worten/ da er Ep. 1. ad Corinth. c. 10. v.
16. alſo ſpricht: Der Kelch der Bene-
deyung/ den wir ſegnen/ iſt der nicht
die Gemeinſchafft deß Bluts Chri-
ſti? und das Brod/ das wir brechen/
iſt das nicht die Gemeinſchafft deß
Leibs deß Herꝛn?
alsdan nemblich ſeye
der Leib Chriſti ſchon gegenwaͤrtig/ wan
das conſecrirte Brod gebrochen werde: die
Brechung aber geſchicht vor der Nieſſung;
ergo iſt der Leib Chriſti auch vor der Nieſ-
ſung gegenwaͤrtig; Thuen derhalben wir
Catholiſche recht und billig daran/ und be-
gehen keine Abgoͤtterey/ wan wir Chriſtum
den Herꝛn in der conſecrirter H. Hoſtien
anbetten/ und demſelben/ wan oder in der
Kirchen auffm Altar außgeſtelt/ oder von
einem Prieſter uͤber die Gaſſen getragen

wird
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[414/0426] Guͤldenes Schwerd. glauben/ daß es wuͤrcklich ein Kramers- Voͤgelgen waͤre/ ehe ers eſſen thaͤte? Jch meyne wohl ja. Warumb ſoll man dan auch nit glauben/ daß/ da Chriſtus geſagt: Nchmet hin/ und eſſet: diß iſt mein Leib/ ꝛc. der Leib Chriſti wuͤrcklich zuge- gen geweſen/ ehe die Juͤnger denſelben em- pfangen und genoſſen haben? der H. Apo- ſtel Paulus bezeugts ja mit außtruͤcklichen Worten/ da er Ep. 1. ad Corinth. c. 10. v. 16. alſo ſpricht: Der Kelch der Bene- deyung/ den wir ſegnen/ iſt der nicht die Gemeinſchafft deß Bluts Chri- ſti? und das Brod/ das wir brechen/ iſt das nicht die Gemeinſchafft deß Leibs deß Herꝛn? alsdan nemblich ſeye der Leib Chriſti ſchon gegenwaͤrtig/ wan das conſecrirte Brod gebrochen werde: die Brechung aber geſchicht vor der Nieſſung; ergo iſt der Leib Chriſti auch vor der Nieſ- ſung gegenwaͤrtig; Thuen derhalben wir Catholiſche recht und billig daran/ und be- gehen keine Abgoͤtterey/ wan wir Chriſtum den Herꝛn in der conſecrirter H. Hoſtien anbetten/ und demſelben/ wan oder in der Kirchen auffm Altar außgeſtelt/ oder von einem Prieſter uͤber die Gaſſen getragen wird

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/426>, abgerufen am 22.11.2024.