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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
das Leben der Welt. Jtem v. 54. & seqq.
Warlich/ warlich/ ich sage euch/ es sey
dan/ daß ihr das Fleisch deß Menschen
Sohns esset/ und sein Blut trincket/ so
werdet ihr das Leben in euch nit ha-
ben. Wer mein Fleisch isset und trinckt
mein Blut/ der hat das ewige Leben.
Und ich will ihn widerumb aufferwe-
cken am Jüngsten Tage. Dan mein
Fleisch ist warhafftig eine Speise/ und
mein Blut ist warhafftig ein Tranck.
Wer mein Fleisch isset/ und trincket
mein Blut/ der bleibet in mir und ich
in ihm. Wie mich der lebendige Vat-
ter gesandt hat/ und ich lebe umb deß
Vatters willen: Also wer mich isset/
der wird auch leben umb meinent-
willen. Diß ist das Brod/ das vom
Himmel herabkommen ist: nicht/ wie
ewere Vätter das Manna gessen ha-
ben/ und seynd gestorben. Wer diß
Brod isset/ derwird leben in Ewig-
keit.
Was könte doch ein Calvinischer
Brodfresser klarers und deutlichers begeh-
ren vom warhafften Blut und Leib Chri-
sti/ als eben dieses? Die dumme Juden
glaubten und verstunden ja gleich/ da sie
diese Wort gehört/ daß Christus von sei-

nem

Guͤldenes Schwerd.
das Leben der Welt. Jtem v. 54. & ſeqq.
Warlich/ warlich/ ich ſage euch/ es ſey
dan/ daß ihr das Fleiſch deß Menſchen
Sohns eſſet/ und ſein Blut trincket/ ſo
werdet ihr das Leben in euch nit ha-
ben. Wer mein Fleiſch iſſet und trinckt
mein Blut/ der hat das ewige Leben.
Und ich will ihn widerumb aufferwe-
cken am Juͤngſten Tage. Dan mein
Fleiſch iſt warhafftig eine Speiſe/ und
mein Blut iſt warhafftig ein Tranck.
Wer mein Fleiſch iſſet/ und trincket
mein Blut/ der bleibet in mir und ich
in ihm. Wie mich der lebendige Vat-
ter geſandt hat/ und ich lebe umb deß
Vatters willen: Alſo wer mich iſſet/
der wird auch leben umb meinent-
willen. Diß iſt das Brod/ das vom
Himmel herabkommen iſt: nicht/ wie
ewere Vaͤtter das Manna geſſen ha-
ben/ und ſeynd geſtorben. Wer diß
Brod iſſet/ derwird leben in Ewig-
keit.
Was koͤnte doch ein Calviniſcher
Brodfreſſer klarers und deutlichers begeh-
ren vom warhafften Blut und Leib Chri-
ſti/ als eben dieſes? Die dumme Juden
glaubten und verſtunden ja gleich/ da ſie
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[392/0404] Guͤldenes Schwerd. das Leben der Welt. Jtem v. 54. & ſeqq. Warlich/ warlich/ ich ſage euch/ es ſey dan/ daß ihr das Fleiſch deß Menſchen Sohns eſſet/ und ſein Blut trincket/ ſo werdet ihr das Leben in euch nit ha- ben. Wer mein Fleiſch iſſet und trinckt mein Blut/ der hat das ewige Leben. Und ich will ihn widerumb aufferwe- cken am Juͤngſten Tage. Dan mein Fleiſch iſt warhafftig eine Speiſe/ und mein Blut iſt warhafftig ein Tranck. Wer mein Fleiſch iſſet/ und trincket mein Blut/ der bleibet in mir und ich in ihm. Wie mich der lebendige Vat- ter geſandt hat/ und ich lebe umb deß Vatters willen: Alſo wer mich iſſet/ der wird auch leben umb meinent- willen. Diß iſt das Brod/ das vom Himmel herabkommen iſt: nicht/ wie ewere Vaͤtter das Manna geſſen ha- ben/ und ſeynd geſtorben. Wer diß Brod iſſet/ derwird leben in Ewig- keit. Was koͤnte doch ein Calviniſcher Brodfreſſer klarers und deutlichers begeh- ren vom warhafften Blut und Leib Chri- ſti/ als eben dieſes? Die dumme Juden glaubten und verſtunden ja gleich/ da ſie dieſe Wort gehoͤrt/ daß Chriſtus von ſei- nem

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/404>, abgerufen am 19.05.2024.