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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
lasset und bewogen worden/ seinen Jrr-
thumb [dan er ware auch ein Calvini-
scher] zu verlassen/ und den Catholischen
Glauben anzunehmen.

Hat nit gleicher Weise der H. Bernar-
dus/ wie auß seinem Leben Guilielmus
Abbas erzehlt/ zu Mäyland/ offentlich in
der Kirchen auß einer Edeler Matron/ so
besessen ware/ durch Krafft und vermittels
einer consecrirten H. Hosty/ den läydigen
Sathan außgetrieben? fürwahr durch eine
blose Figur und Schatten würde sich der
Teuffel/ den man sonsten so bald nit schrö-
cken mag/ dermassen nit beängstigen/ grau-
sen/ und in die Flucht treiben lassen.

Ja deß Teuffels zu geschweigen/ die un-
vernünfftige Thier habens erkennet/ daß
im Sacrament deß Altars/ in einer conse-
crirten H. Hosty der wahre Leib und Blut
Christi zugegen seye. Weltkündig ist das
jenige Miracul/ so sich zu Tolosa zugetra-
gen: ein Ertz-Ketzer/ mit Nahmen Bovil-
lus durffte sich mit dem H. Antonio von
Padua in einen offenen Streit einlassen
über die wesentliche Gegenwart Christi im
Sacrament deß Altars; da aber dieser Bo-
villus vom H. Antonio der wesentlicher Ge-

gen-

Guͤldenes Schwerd.
laſſet und bewogen worden/ ſeinen Jrꝛ-
thumb [dan er ware auch ein Calvini-
ſcher] zu verlaſſen/ und den Catholiſchen
Glauben anzunehmen.

Hat nit gleicher Weiſe der H. Bernar-
dus/ wie auß ſeinem Leben Guilielmus
Abbas erzehlt/ zu Maͤyland/ offentlich in
der Kirchen auß einer Edeler Matron/ ſo
beſeſſen ware/ durch Krafft und vermittels
einer conſecrirten H. Hoſty/ den laͤydigen
Sathan außgetrieben? fuͤrwahr durch eine
bloſe Figur und Schatten wuͤrde ſich der
Teuffel/ den man ſonſten ſo bald nit ſchroͤ-
cken mag/ dermaſſen nit beaͤngſtigen/ grau-
ſen/ und in die Flucht treiben laſſen.

Ja deß Teuffels zu geſchweigen/ die un-
vernuͤnfftige Thier habens erkennet/ daß
im Sacrament deß Altars/ in einer conſe-
crirten H. Hoſty der wahre Leib und Blut
Chriſti zugegen ſeye. Weltkuͤndig iſt das
jenige Miracul/ ſo ſich zu Toloſa zugetra-
gen: ein Ertz-Ketzer/ mit Nahmen Bovil-
lus durffte ſich mit dem H. Antonio von
Padua in einen offenen Streit einlaſſen
uͤber die weſentliche Gegenwart Chriſti im
Sacrament deß Altars; da aber dieſer Bo-
villus vom H. Antonio der weſentlicher Ge-

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[381/0393] Guͤldenes Schwerd. laſſet und bewogen worden/ ſeinen Jrꝛ- thumb [dan er ware auch ein Calvini- ſcher] zu verlaſſen/ und den Catholiſchen Glauben anzunehmen. Hat nit gleicher Weiſe der H. Bernar- dus/ wie auß ſeinem Leben Guilielmus Abbas erzehlt/ zu Maͤyland/ offentlich in der Kirchen auß einer Edeler Matron/ ſo beſeſſen ware/ durch Krafft und vermittels einer conſecrirten H. Hoſty/ den laͤydigen Sathan außgetrieben? fuͤrwahr durch eine bloſe Figur und Schatten wuͤrde ſich der Teuffel/ den man ſonſten ſo bald nit ſchroͤ- cken mag/ dermaſſen nit beaͤngſtigen/ grau- ſen/ und in die Flucht treiben laſſen. Ja deß Teuffels zu geſchweigen/ die un- vernuͤnfftige Thier habens erkennet/ daß im Sacrament deß Altars/ in einer conſe- crirten H. Hoſty der wahre Leib und Blut Chriſti zugegen ſeye. Weltkuͤndig iſt das jenige Miracul/ ſo ſich zu Toloſa zugetra- gen: ein Ertz-Ketzer/ mit Nahmen Bovil- lus durffte ſich mit dem H. Antonio von Padua in einen offenen Streit einlaſſen uͤber die weſentliche Gegenwart Chriſti im Sacrament deß Altars; da aber dieſer Bo- villus vom H. Antonio der weſentlicher Ge- gen-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/393>, abgerufen am 25.11.2024.