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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Schrifft/ und sagt ja auff die Frag; wo?
beym Evangelisten Matthäo an obcitir-
tem 16ten Capitel: Dir will ich geben die
Schlüsselen deß Himmel-Reichs/ und
was du lösen wirst auff Erden/ das
soll auch gelöset seyn im Himmel/ etc.

Krafft welcher Wörter Christus dem Pe-
tro übertragen hat eine vollkommene und
absolute. Gewalt zu binden und zu lösen/
das ist: die Sünden zu erlassen und zu be-
halten/ welche Gewalt/ laut deß Apostoli-
schen Symboli, in der Kirchen ewiglich ge-
braucht und geübet wird: nit aber von Pe-
tro/ dan derselbe ist todt; ergo von den Rö-
mischen Bischoffen/ als Successoren oder
Nachfolger Petri.

Jtem Joan. 21. v. 17. Weyde meine
Schaaffe/ allwo Christus Petrum zum
universal und ewigen Hirten der gantzen
Christlichen Heerden gesetzt hat. Dieses
Hirten-Ampt vertrettet aber Petrus in ey-
gener Persohn nit mehr/ weilen er todt ist;
ergo in und durch seine Successoren/ so die
Römische Pabsten seynd.

Drittens. Matth. cit. cap. 16. v. 18. Du
bist Petrus/ und über diesen Felsen will
ich meine Kirch bawen.
Warauß also

ar-

Guͤldenes Schwerd.
Schrifft/ und ſagt ja auff die Frag; wo?
beym Evangeliſten Matthaͤo an obcitir-
tem 16ten Capitel: Dir will ich geben die
Schluͤſſelen deß Himmel-Reichs/ und
was du loͤſen wirſt auff Erden/ das
ſoll auch geloͤſet ſeyn im Himmel/ ꝛc.

Krafft welcher Woͤrter Chriſtus dem Pe-
tro uͤbertragen hat eine vollkommene und
abſolute. Gewalt zu binden und zu loͤſen/
das iſt: die Suͤnden zu erlaſſen und zu be-
halten/ welche Gewalt/ laut deß Apoſtoli-
ſchen Symboli, in der Kirchen ewiglich ge-
braucht und geuͤbet wird: nit aber von Pe-
tro/ dan derſelbe iſt todt; ergo von den Roͤ-
miſchen Biſchoffen/ als Succeſſoren oder
Nachfolger Petri.

Jtem Joan. 21. v. 17. Weyde meine
Schaaffe/ allwo Chriſtus Petrum zum
univerſal und ewigen Hirten der gantzen
Chriſtlichen Heerden geſetzt hat. Dieſes
Hirten-Ampt vertrettet aber Petrus in ey-
gener Perſohn nit mehr/ weilen er todt iſt;
ergo in und durch ſeine Succeſſoren/ ſo die
Roͤmiſche Pabſten ſeynd.

Drittens. Matth. cit. cap. 16. v. 18. Du
biſt Petrus/ und uͤber dieſen Felſen will
ich meine Kirch bawen.
Warauß alſo

ar-
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[327/0339] Guͤldenes Schwerd. Schrifft/ und ſagt ja auff die Frag; wo? beym Evangeliſten Matthaͤo an obcitir- tem 16ten Capitel: Dir will ich geben die Schluͤſſelen deß Himmel-Reichs/ und was du loͤſen wirſt auff Erden/ das ſoll auch geloͤſet ſeyn im Himmel/ ꝛc. Krafft welcher Woͤrter Chriſtus dem Pe- tro uͤbertragen hat eine vollkommene und abſolute. Gewalt zu binden und zu loͤſen/ das iſt: die Suͤnden zu erlaſſen und zu be- halten/ welche Gewalt/ laut deß Apoſtoli- ſchen Symboli, in der Kirchen ewiglich ge- braucht und geuͤbet wird: nit aber von Pe- tro/ dan derſelbe iſt todt; ergo von den Roͤ- miſchen Biſchoffen/ als Succeſſoren oder Nachfolger Petri. Jtem Joan. 21. v. 17. Weyde meine Schaaffe/ allwo Chriſtus Petrum zum univerſal und ewigen Hirten der gantzen Chriſtlichen Heerden geſetzt hat. Dieſes Hirten-Ampt vertrettet aber Petrus in ey- gener Perſohn nit mehr/ weilen er todt iſt; ergo in und durch ſeine Succeſſoren/ ſo die Roͤmiſche Pabſten ſeynd. Drittens. Matth. cit. cap. 16. v. 18. Du biſt Petrus/ und uͤber dieſen Felſen will ich meine Kirch bawen. Warauß alſo ar-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/339>, abgerufen am 23.11.2024.