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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
Vollkommenheit und heiligen Wandels
halben/ vollkommen und heilig war er
zwar; aber Jacobus lebte dermassen heilig/
daß man ihnen wegen Lebens und der Sit-
ten Heiligkeit den gerechten/ und wie der
Apostel Paulus bezeugt an obcitirtem
Orth zu den Galateren 1. v. 18. den Bru-
der deß Herrn
genennt habe. Weniger der
Liebe und Wohlgewogenheit halben/ so et-
wa Christus auff-und gegen denselben ge-
tragen/ lieb war dem Herrn zwar; aber Jo-
annes ware der jenige/ den Christus/ wie
bekant/ für allen anderen liebte. Es ist aber
auch nit fortuito und ohne Ursach gesche-
hen; dan solches der allerweisester Disposi-
tion deß H. Geistes widerstrebt hätte. War-
umb dan? auß keiner anderer Ursachen/ als
weilen es Christus also befohlen/ und dem
Petro die Oberstell und Regiment-Stab
über seine Kirch übertragen hatte.

Zur Prob dessen und fernerer meiner De-
fension setze ich vier unwiderlegliche Argu-
menten. Das erste[:] Obs schon gewiß seye/
daß Christus der Herr seye und bleibe das
principal unsichtbahre Haupt und Mo-
narch der Kirchen/ wie von ihme jener
himmlische Ambassadeur, Luc. 1. v. 33. ge-

weis-
O

Guͤldenes Schwerd.
Vollkommenheit und heiligen Wandels
halben/ vollkommen und heilig war er
zwar; aber Jacobus lebte dermaſſen heilig/
daß man ihnen wegen Lebens und der Sit-
ten Heiligkeit den gerechten/ und wie der
Apoſtel Paulus bezeugt an obcitirtem
Orth zu den Galateren 1. v. 18. den Bru-
der deß Herꝛn
genennt habe. Weniger der
Liebe und Wohlgewogenheit halben/ ſo et-
wa Chriſtus auff-und gegen denſelben ge-
tragen/ lieb war dem Herꝛn zwar; aber Jo-
annes ware der jenige/ den Chriſtus/ wie
bekant/ fuͤr allen anderen liebte. Es iſt aber
auch nit fortuito und ohne Urſach geſche-
hen; dan ſolches der allerweiſeſter Diſpoſi-
tion deß H. Geiſtes widerſtrebt haͤtte. War-
umb dan? auß keiner anderer Urſachen/ als
weilen es Chriſtus alſo befohlen/ und dem
Petro die Oberſtell und Regiment-Stab
uͤber ſeine Kirch uͤbertragen hatte.

Zur Prob deſſen und fernerer meiner De-
fenſion ſetze ich vier unwiderlegliche Argu-
menten. Das erſte[:] Obs ſchon gewiß ſeye/
daß Chriſtus der Herꝛ ſeye und bleibe das
principal unſichtbahre Haupt und Mo-
narch der Kirchen/ wie von ihme jener
himmliſche Ambaſſadeur, Luc. 1. v. 33. ge-

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O
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[313/0325] Guͤldenes Schwerd. Vollkommenheit und heiligen Wandels halben/ vollkommen und heilig war er zwar; aber Jacobus lebte dermaſſen heilig/ daß man ihnen wegen Lebens und der Sit- ten Heiligkeit den gerechten/ und wie der Apoſtel Paulus bezeugt an obcitirtem Orth zu den Galateren 1. v. 18. den Bru- der deß Herꝛn genennt habe. Weniger der Liebe und Wohlgewogenheit halben/ ſo et- wa Chriſtus auff-und gegen denſelben ge- tragen/ lieb war dem Herꝛn zwar; aber Jo- annes ware der jenige/ den Chriſtus/ wie bekant/ fuͤr allen anderen liebte. Es iſt aber auch nit fortuito und ohne Urſach geſche- hen; dan ſolches der allerweiſeſter Diſpoſi- tion deß H. Geiſtes widerſtrebt haͤtte. War- umb dan? auß keiner anderer Urſachen/ als weilen es Chriſtus alſo befohlen/ und dem Petro die Oberſtell und Regiment-Stab uͤber ſeine Kirch uͤbertragen hatte. Zur Prob deſſen und fernerer meiner De- fenſion ſetze ich vier unwiderlegliche Argu- menten. Das erſte: Obs ſchon gewiß ſeye/ daß Chriſtus der Herꝛ ſeye und bleibe das principal unſichtbahre Haupt und Mo- narch der Kirchen/ wie von ihme jener himmliſche Ambaſſadeur, Luc. 1. v. 33. ge- weiſ- O

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/325>, abgerufen am 27.11.2024.