Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Und 1. Timoth. 3. Die Kirch deß leben-digen Gottes ist eine Säul und Grund- fest der Warheit. Jn dem ersten Conci- lio/ so von den Apostelen und Eltesten zu Hierusalem gehalten worden/ wird bezeu- get/ daß die Decreta deß Concilii vom H. Geist dictirt worden. Act. 15. v. 7. Als aber ein fleissig Untersuchen geschahe/ stund Petrus auff/ und sprach zu ih- nen: Jhr Männer/ liebe Brüder/ ihr wisset/ daß Gott für langen Tagen unter uns mich erwöhlet hat/ daß die Heyden durch meinen Mund das Wort deß Evangelii hören und glau- ben solten. Und v. 28. Es hat dem H. Geist und uns gefallen/ etc. Ja der Pro- ben haben wir in göttlicher H. Schrifft so viel/ daß ihr/ wie blind auch immer seyet/ die Warheit dieser Lehr/ wan nur wollet/ mit Händen greiffen könnet/ und gleichwohl (O was ein Halsstarrigkeit!) wilt mans nit erkennen. Mein! wer soll doch dieser Glaubens-Regel seyn? wie erwiesen/ die al- leine Schrifft ists nit; die Traditiones oder Apostolische Satzungen seynds auch nit; dein halsstarriger Kopff und privater Geist kans gar nit seyn; ein weltlicher Fürst oder
Guͤldenes Schwerd. Und 1. Timoth. 3. Die Kirch deß leben-digen Gottes iſt eine Saͤul und Grund- feſt der Warheit. Jn dem erſten Conci- lio/ ſo von den Apoſtelen und Elteſten zu Hieruſalem gehalten worden/ wird bezeu- get/ daß die Decreta deß Concilii vom H. Geiſt dictirt worden. Act. 15. v. 7. Als aber ein fleiſſig Unterſuchen geſchahe/ ſtund Petrus auff/ und ſprach zu ih- nen: Jhr Maͤnner/ liebe Bruͤder/ ihr wiſſet/ daß Gott fuͤr langen Tagen unter uns mich erwoͤhlet hat/ daß die Heyden durch meinen Mund das Wort deß Evangelii hoͤren und glau- ben ſolten. Und v. 28. Es hat dem H. Geiſt und uns gefallen/ ꝛc. Ja der Pro- ben haben wir in goͤttlicher H. Schrifft ſo viel/ daß ihr/ wie blind auch immer ſeyet/ die Warheit dieſer Lehr/ wan nur wollet/ mit Haͤnden greiffen koͤnnet/ und gleichwohl (O was ein Halsſtarrigkeit!) wilt mans nit erkennen. Mein! wer ſoll doch dieſer Glaubens-Regel ſeyn? wie erwieſen/ die al- leine Schrifft iſts nit; die Traditiones oder Apoſtoliſche Satzungen ſeynds auch nit; dein halsſtarriger Kopff und privater Geiſt kans gar nit ſeyn; ein weltlicher Fuͤrſt oder
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Guͤldenes Schwerd.
Und 1. Timoth. 3. Die Kirch deß leben-
digen Gottes iſt eine Saͤul und Grund-
feſt der Warheit. Jn dem erſten Conci-
lio/ ſo von den Apoſtelen und Elteſten zu
Hieruſalem gehalten worden/ wird bezeu-
get/ daß die Decreta deß Concilii vom H.
Geiſt dictirt worden. Act. 15. v. 7. Als aber
ein fleiſſig Unterſuchen geſchahe/
ſtund Petrus auff/ und ſprach zu ih-
nen: Jhr Maͤnner/ liebe Bruͤder/ ihr
wiſſet/ daß Gott fuͤr langen Tagen
unter uns mich erwoͤhlet hat/ daß die
Heyden durch meinen Mund das
Wort deß Evangelii hoͤren und glau-
ben ſolten. Und v. 28. Es hat dem H.
Geiſt und uns gefallen/ ꝛc. Ja der Pro-
ben haben wir in goͤttlicher H. Schrifft ſo
viel/ daß ihr/ wie blind auch immer ſeyet/ die
Warheit dieſer Lehr/ wan nur wollet/ mit
Haͤnden greiffen koͤnnet/ und gleichwohl
(O was ein Halsſtarrigkeit!) wilt mans
nit erkennen. Mein! wer ſoll doch dieſer
Glaubens-Regel ſeyn? wie erwieſen/ die al-
leine Schrifft iſts nit; die Traditiones oder
Apoſtoliſche Satzungen ſeynds auch nit;
dein halsſtarriger Kopff und privater
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