Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
Güldenes Schwerd.

Oder soll vielleicht etwa ein eyteler
Mensch über die Schrifft kommen/ und
an selbiger nach seinem Kopff und Dun-
ckel gezimmert/ und also dieselbe mit vielen
Fehler und Mängelen angefült haben/ daß
also du allhier dein Meister-Stück thuen/
und dieselbe darvon sauberen wollen? Ach
nein Luther/ die gantze Schrifft ist ein pur
lauteres Wort Gottes und deß H. Geistes;
dan 2. Pet. 1. v. ult. keine Weissagung (das
ist die Schrifft/ von welcher geredet wird)
ist jemahlen auß Menschlichem Wil-
len herfür gebracht/ sonder die heili-
gen Menschen
Gottes haben geredt/
was ihnen vom H.
Geist ist eingebla-
sen worden.
Und Act. 1. v. 16. Jhr Män-
ner und Brüder/ es muß die
Schrifft
erfüllet werden/ welche der H.
Geist
durch den Mund Davids zuvor ge-
sagt hat/ etc.
Jtem Psalm. 86. Der Herr
wirds erzehlen in den
Schrifften/ etc.
Psalm. 44. Meine Zung ist wie eine
Feder eines
Schreibers/ der geschwind
schreibet.
Jtem 2. Corinth. 13. sagt der
Apostel von ihm selbst: in mir redet Chri-
stus.
Und hat nit Christus laut gethanen
Versprechens/ seinen Apostelen den Trö-

ster
Guͤldenes Schwerd.

Oder ſoll vielleicht etwa ein eyteler
Menſch uͤber die Schrifft kommen/ und
an ſelbiger nach ſeinem Kopff und Dun-
ckel gezimmert/ und alſo dieſelbe mit vielen
Fehler und Maͤngelen angefuͤlt haben/ daß
alſo du allhier dein Meiſter-Stuͤck thuen/
und dieſelbe darvon ſauberen wollen? Ach
nein Luther/ die gantze Schrifft iſt ein pur
lauteres Wort Gottes und deß H. Geiſtes;
dan 2. Pet. 1. v. ult. keine Weiſſagung (das
iſt die Schrifft/ von welcher geredet wird)
iſt jemahlen auß Menſchlichem Wil-
len herfuͤr gebracht/ ſonder die heili-
gen Menſchen
Gottes haben geredt/
was ihnen vom H.
Geiſt iſt eingebla-
ſen worden.
Und Act. 1. v. 16. Jhr Maͤn-
ner und Bruͤder/ es muß die
Schrifft
erfuͤllet werden/ welche der H.
Geiſt
durch den Mund Davids zuvor ge-
ſagt hat/ ꝛc.
Jtem Pſalm. 86. Der Herr
wirds erzehlen in den
Schrifften/ ꝛc.
Pſalm. 44. Meine Zung iſt wie eine
Feder eines
Schreibers/ der geſchwind
ſchreibet.
Jtem 2. Corinth. 13. ſagt der
Apoſtel von ihm ſelbſt: in mir redet Chri-
ſtus.
Und hat nit Chriſtus laut gethanen
Verſprechens/ ſeinen Apoſtelen den Troͤ-

ſter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0276" n="264"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi> </fw><lb/>
          <p>Oder &#x017F;oll vielleicht etwa ein eyteler<lb/>
Men&#x017F;ch u&#x0364;ber die Schrifft kommen/ und<lb/>
an &#x017F;elbiger nach &#x017F;einem Kopff und Dun-<lb/>
ckel gezimmert/ und al&#x017F;o die&#x017F;elbe mit vielen<lb/>
Fehler und Ma&#x0364;ngelen angefu&#x0364;lt haben/ daß<lb/>
al&#x017F;o du allhier dein Mei&#x017F;ter-Stu&#x0364;ck thuen/<lb/>
und die&#x017F;elbe darvon &#x017F;auberen wollen? Ach<lb/>
nein Luther/ die gantze Schrifft i&#x017F;t ein pur<lb/>
lauteres Wort Gottes und deß H. Gei&#x017F;tes;<lb/>
dan 2. <hi rendition="#aq">Pet. 1. v. ult.</hi> <hi rendition="#fr">keine Wei&#x017F;&#x017F;agung</hi> (das<lb/>
i&#x017F;t die Schrifft/ von welcher geredet wird)<lb/><hi rendition="#fr">i&#x017F;t jemahlen auß Men&#x017F;chlichem Wil-<lb/>
len herfu&#x0364;r gebracht/ &#x017F;onder die heili-<lb/>
gen Men&#x017F;chen</hi> G<hi rendition="#fr">ottes haben geredt/<lb/>
was ihnen vom H.</hi> G<hi rendition="#fr">ei&#x017F;t i&#x017F;t eingebla-<lb/>
&#x017F;en worden.</hi> Und <hi rendition="#aq">Act. 1. v.</hi> 16. <hi rendition="#fr">Jhr Ma&#x0364;n-<lb/>
ner und Bru&#x0364;der/ es muß die</hi> S<hi rendition="#fr">chrifft<lb/>
erfu&#x0364;llet werden/ welche der H.</hi> G<hi rendition="#fr">ei&#x017F;t<lb/>
durch den Mund Davids zuvor ge-<lb/>
&#x017F;agt hat/ &#xA75B;c.</hi> Jtem P&#x017F;alm. 86. <hi rendition="#fr">Der Herr<lb/>
wirds erzehlen in den</hi> S<hi rendition="#fr">chrifften/ &#xA75B;c.</hi><lb/>
P&#x017F;alm. 44. <hi rendition="#fr">Meine Zung i&#x017F;t wie eine<lb/>
Feder eines</hi> S<hi rendition="#fr">chreibers/ der ge&#x017F;chwind<lb/>
&#x017F;chreibet.</hi> Jtem 2. <hi rendition="#aq">Corinth.</hi> 13. &#x017F;agt der<lb/>
Apo&#x017F;tel von ihm &#x017F;elb&#x017F;t: <hi rendition="#fr">in mir redet Chri-<lb/>
&#x017F;tus.</hi> Und hat nit Chri&#x017F;tus laut gethanen<lb/>
Ver&#x017F;prechens/ &#x017F;einen Apo&#x017F;telen den Tro&#x0364;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0276] Guͤldenes Schwerd. Oder ſoll vielleicht etwa ein eyteler Menſch uͤber die Schrifft kommen/ und an ſelbiger nach ſeinem Kopff und Dun- ckel gezimmert/ und alſo dieſelbe mit vielen Fehler und Maͤngelen angefuͤlt haben/ daß alſo du allhier dein Meiſter-Stuͤck thuen/ und dieſelbe darvon ſauberen wollen? Ach nein Luther/ die gantze Schrifft iſt ein pur lauteres Wort Gottes und deß H. Geiſtes; dan 2. Pet. 1. v. ult. keine Weiſſagung (das iſt die Schrifft/ von welcher geredet wird) iſt jemahlen auß Menſchlichem Wil- len herfuͤr gebracht/ ſonder die heili- gen Menſchen Gottes haben geredt/ was ihnen vom H. Geiſt iſt eingebla- ſen worden. Und Act. 1. v. 16. Jhr Maͤn- ner und Bruͤder/ es muß die Schrifft erfuͤllet werden/ welche der H. Geiſt durch den Mund Davids zuvor ge- ſagt hat/ ꝛc. Jtem Pſalm. 86. Der Herr wirds erzehlen in den Schrifften/ ꝛc. Pſalm. 44. Meine Zung iſt wie eine Feder eines Schreibers/ der geſchwind ſchreibet. Jtem 2. Corinth. 13. ſagt der Apoſtel von ihm ſelbſt: in mir redet Chri- ſtus. Und hat nit Chriſtus laut gethanen Verſprechens/ ſeinen Apoſtelen den Troͤ- ſter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/276
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/276>, abgerufen am 23.11.2024.