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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
ohne Präjuditz und Nachtheil unser seiths
allein hier infals habender Possession? habt
und erkennet ihr dan auch in ewrer Kirchen/
gleich wir haben und erkennen/ die zwölff
heilige Apostelen? sagt ihr ja darzu; so frage
ich euch unverschämbte Lügener/ warumb
ihr dan den H. Jacobum/ auß dem Aposto-
lischen Collegio außgemunstert/ und dessel-
ben Epistel einen Stroh-Brieff nennet?
hört einmahl ihr Stroh- und Esels-Köpff/
was geschrieben steht Act. 2. v. 1. & seqq. Als
die Tage der Pfingsten erfüllet wür-
den/ waren sie
(die Apostelen) alle zu-
gleich an einem Orth beyeinander:
und es geschahe in der Eyl ein Brau-
sen vom Himmel/ als wan ein gewal-
tiger Wind herankäme/ und erfüllete
das gantze Hauß/ da sie sassen.
Und es
liesse sich von ihnen wiefewrige zer-
theilete Zungen sehen/ und er setzte sich
auff einen jeglichen unter ihnen: und
sie würden alle mit dem H. Geist erfül-
let/ und fiengen an mit vielerley Zun-
gen zu reden/ nachdem es ihnen der hei-
lige Geist gab außzusprechen.
Allda
haben die heilige Apostelen alle keinen auß-
genohmen/ fölglich auch Jacobus/ die

Krafft

Guͤldenes Schwerd.
ohne Praͤjuditz und Nachtheil unſer ſeiths
allein hier infals habender Poſſeſſion? habt
und erkennet ihr dan auch in ewrer Kirchen/
gleich wir haben und erkennen/ die zwoͤlff
heilige Apoſtelen? ſagt ihr ja darzu; ſo frage
ich euch unverſchaͤmbte Luͤgener/ warumb
ihr dan den H. Jacobum/ auß dem Apoſto-
liſchen Collegio außgemunſtert/ und deſſel-
ben Epiſtel einen Stroh-Brieff nennet?
hoͤrt einmahl ihr Stroh- und Eſels-Koͤpff/
was geſchrieben ſteht Act. 2. v. 1. & ſeqq. Als
die Tage der Pfingſten erfuͤllet wuͤr-
den/ waren ſie
(die Apoſtelen) alle zu-
gleich an einem Orth beyeinander:
und es geſchahe in der Eyl ein Brau-
ſen vom Himmel/ als wan ein gewal-
tiger Wind herankaͤme/ und erfuͤllete
das gantze Hauß/ da ſie ſaſſen.
Und es
lieſſe ſich von ihnen wiefewrige zer-
theilete Zungen ſehen/ und er ſetzte ſich
auff einen jeglichen unter ihnen: und
ſie wuͤrden alle mit dem H. Geiſt erfuͤl-
let/ und fiengen an mit vielerley Zun-
gen zu reden/ nachdem es ihnen der hei-
lige Geiſt gab außzuſprechen.
Allda
haben die heilige Apoſtelen alle keinen auß-
genohmen/ foͤlglich auch Jacobus/ die

Krafft
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[204/0216] Guͤldenes Schwerd. ohne Praͤjuditz und Nachtheil unſer ſeiths allein hier infals habender Poſſeſſion? habt und erkennet ihr dan auch in ewrer Kirchen/ gleich wir haben und erkennen/ die zwoͤlff heilige Apoſtelen? ſagt ihr ja darzu; ſo frage ich euch unverſchaͤmbte Luͤgener/ warumb ihr dan den H. Jacobum/ auß dem Apoſto- liſchen Collegio außgemunſtert/ und deſſel- ben Epiſtel einen Stroh-Brieff nennet? hoͤrt einmahl ihr Stroh- und Eſels-Koͤpff/ was geſchrieben ſteht Act. 2. v. 1. & ſeqq. Als die Tage der Pfingſten erfuͤllet wuͤr- den/ waren ſie (die Apoſtelen) alle zu- gleich an einem Orth beyeinander: und es geſchahe in der Eyl ein Brau- ſen vom Himmel/ als wan ein gewal- tiger Wind herankaͤme/ und erfuͤllete das gantze Hauß/ da ſie ſaſſen. Und es lieſſe ſich von ihnen wiefewrige zer- theilete Zungen ſehen/ und er ſetzte ſich auff einen jeglichen unter ihnen: und ſie wuͤrden alle mit dem H. Geiſt erfuͤl- let/ und fiengen an mit vielerley Zun- gen zu reden/ nachdem es ihnen der hei- lige Geiſt gab außzuſprechen. Allda haben die heilige Apoſtelen alle keinen auß- genohmen/ foͤlglich auch Jacobus/ die Krafft

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/216>, abgerufen am 03.05.2024.