Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Güldenes Schwerd.
ist/ die alleine wahre Kirch ist/ muß noth-
wendig die jenige Kirch/ so die wahre see-
ligmachende Kirch seyn soll/ die Kirch Chri-
sti und der Apostelen seyn; warzu aber zwey
conditiones erfordert werden; die erste
zwar/ daß sie die Lehr Christi und der Apo-
stelen/ und keine andere/ fürhalte/ dahero der
Apostel Paulus/ wie oben gemeldt/ Gal. c.
1. v.
8. also spricht: Wan schon wir oder
ein Engel vom Himmel euch
(Gala-
teren) ein anders predigen würde/ aus-
ser dem/ das wir euch geprediget ha-
ben/ der sey verflucht.

Die zweyte condition ist: daß in selbiger
Kirchen von der Apostelen Zeiten an biß hie-
hier/ eine ordentliche und unzerbrochene Suc-
cession
ihrer Bischoffen und Hirten seye/
wie jetzterwehnter Apostel Eph. 4. v. 11. &
seqq.
hierüber also spricht: Gott selbst hat
etliche zwar gegeben zu Apostelen/ et-
liche aber zu Propheten/ etliche aber
zu Evangelisten/ etliche aber zu Hir-
ten und Lehreren; zu Volziehung der
Heiligen/ zum Werck deß Diensts und
zu Erbawung deß Leibs Christi: biß
wir alle einander unter Augen kom-
men/ etc.
Die Ursach dessen setzet er hinzu:

da-
J 3

Guͤldenes Schwerd.
iſt/ die alleine wahre Kirch iſt/ muß noth-
wendig die jenige Kirch/ ſo die wahre ſee-
ligmachende Kirch ſeyn ſoll/ die Kirch Chri-
ſti und der Apoſtelen ſeyn; warzu aber zwey
conditiones erfordert werden; die erſte
zwar/ daß ſie die Lehr Chriſti und der Apo-
ſtelen/ und keine andere/ fuͤrhalte/ dahero der
Apoſtel Paulus/ wie oben gemeldt/ Gal. c.
1. v.
8. alſo ſpricht: Wan ſchon wir oder
ein Engel vom Himmel euch
(Gala-
teren) ein anders predigen würde/ auſ-
ſer dem/ das wir euch geprediget ha-
ben/ der ſey verflucht.

Die zweyte condition iſt: daß in ſelbiger
Kirchen von der Apoſtelen Zeiten an biß hie-
hier/ eine ordentliche und unzerbrochene Suc-
ceſſion
ihrer Biſchoffen und Hirten ſeye/
wie jetzterwehnter Apoſtel Eph. 4. v. 11. &
ſeqq.
hieruͤber alſo ſpricht: Gott ſelbſt hat
etliche zwar gegeben zu Apoſtelen/ et-
liche aber zu Propheten/ etliche aber
zu Evangeliſten/ etliche aber zu Hir-
ten und Lehreren; zu Volziehung der
Heiligen/ zum Werck deß Dienſts und
zu Erbawung deß Leibs Chriſti: biß
wir alle einander unter Augen kom-
men/ ꝛc.
Die Urſach deſſen ſetzet er hinzu:

da-
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0209" n="197"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gu&#x0364;ldenes Schwerd.</hi></fw><lb/>
i&#x017F;t/ die alleine wahre Kirch i&#x017F;t/ muß noth-<lb/>
wendig die jenige Kirch/ &#x017F;o die wahre &#x017F;ee-<lb/>
ligmachende Kirch &#x017F;eyn &#x017F;oll/ die Kirch Chri-<lb/>
&#x017F;ti und der Apo&#x017F;telen &#x017F;eyn; warzu aber zwey<lb/><hi rendition="#aq">conditiones</hi> erfordert werden; die er&#x017F;te<lb/>
zwar/ daß &#x017F;ie die Lehr Chri&#x017F;ti und der Apo-<lb/>
&#x017F;telen/ und keine andere/ fu&#x0364;rhalte/ dahero der<lb/>
Apo&#x017F;tel Paulus/ wie oben gemeldt/ <hi rendition="#aq">Gal. c.<lb/>
1. v.</hi> 8. al&#x017F;o &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Wan &#x017F;chon wir oder<lb/>
ein Engel vom Himmel euch</hi> (Gala-<lb/>
teren) <hi rendition="#fr">ein anders predigen würde/ au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er dem/ das wir euch geprediget ha-<lb/>
ben/ der &#x017F;ey verflucht.</hi></p><lb/>
          <p>Die zweyte <hi rendition="#aq">condition</hi> i&#x017F;t: daß in &#x017F;elbiger<lb/>
Kirchen von der Apo&#x017F;telen Zeiten an biß hie-<lb/>
hier/ eine ordentliche und unzerbrochene <hi rendition="#aq">Suc-<lb/>
ce&#x017F;&#x017F;ion</hi> ihrer Bi&#x017F;choffen und Hirten &#x017F;eye/<lb/>
wie jetzterwehnter Apo&#x017F;tel <hi rendition="#aq">Eph. 4. v. 11. &amp;<lb/>
&#x017F;eqq.</hi> hieru&#x0364;ber al&#x017F;o &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Gott &#x017F;elb&#x017F;t hat<lb/>
etliche zwar gegeben zu Apo&#x017F;telen/ et-<lb/>
liche aber zu Propheten/ etliche aber<lb/>
zu Evangeli&#x017F;ten/ etliche aber zu Hir-<lb/>
ten und Lehreren; zu Volziehung der<lb/>
Heiligen/ zum Werck deß Dien&#x017F;ts und<lb/>
zu Erbawung deß Leibs Chri&#x017F;ti: biß<lb/>
wir alle einander unter Augen kom-<lb/>
men/ &#xA75B;c.</hi> Die Ur&#x017F;ach de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;etzet er hinzu:<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">da-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0209] Guͤldenes Schwerd. iſt/ die alleine wahre Kirch iſt/ muß noth- wendig die jenige Kirch/ ſo die wahre ſee- ligmachende Kirch ſeyn ſoll/ die Kirch Chri- ſti und der Apoſtelen ſeyn; warzu aber zwey conditiones erfordert werden; die erſte zwar/ daß ſie die Lehr Chriſti und der Apo- ſtelen/ und keine andere/ fuͤrhalte/ dahero der Apoſtel Paulus/ wie oben gemeldt/ Gal. c. 1. v. 8. alſo ſpricht: Wan ſchon wir oder ein Engel vom Himmel euch (Gala- teren) ein anders predigen würde/ auſ- ſer dem/ das wir euch geprediget ha- ben/ der ſey verflucht. Die zweyte condition iſt: daß in ſelbiger Kirchen von der Apoſtelen Zeiten an biß hie- hier/ eine ordentliche und unzerbrochene Suc- ceſſion ihrer Biſchoffen und Hirten ſeye/ wie jetzterwehnter Apoſtel Eph. 4. v. 11. & ſeqq. hieruͤber alſo ſpricht: Gott ſelbſt hat etliche zwar gegeben zu Apoſtelen/ et- liche aber zu Propheten/ etliche aber zu Evangeliſten/ etliche aber zu Hir- ten und Lehreren; zu Volziehung der Heiligen/ zum Werck deß Dienſts und zu Erbawung deß Leibs Chriſti: biß wir alle einander unter Augen kom- men/ ꝛc. Die Urſach deſſen ſetzet er hinzu: da- J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/209
Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/209>, abgerufen am 14.10.2024.