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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
remonien/ dahin allein gerichtet/ damit der
höchste Gott best eyffrigst verehret/ gelobet/
gepriesen/ und seine Ehr befürdert und ver-
mehret werde. Ey/ wan ihrs nit wisset/ oder
nit glauben wollet/ so trettet einmal in einen
Catholischen Tempel hinein/ und dan werd
ihr sehen/ wie es mit dem Gottes-Dienst so
schön/ so andächtig/ so fein und heilig in sel-
bigem zugehe; und ohne Zweiffel weit schö-
ner/ weit andächtiger/ weit feiner und heili-
ger/ als etwa bey euch Lutheraner/ Calvini-
sten oder andern Uncatholischen und wie kan
doch umb Gottes willen eine Heiligkeit der
Religion oder deß Gottes-Dienst seyn bey
euch/ welche ihr nit allein mit Luthero in
seiner Kirchen-Postill/ fol. 165. und seinen
mißgerathenen Zuchthansen die Feldt-
Kirchen für die allerschädlichste Hurenhäu-
ser gehalten/ der Teuffelischer Meynung
daß der Donner mehr in die Kirchen schlage
als in die Frawen-Häuser ibidem; daß aller
Heiligen Kirch zu Wittenberg ein Hauß
aller Teuffelen seye. Tom. 7. Witt. f. 398.
sonderen so viele Ertz- und Bischthumber/
so viele Clöster/ Collegien/ und Conventen/
so von unseren gottseeligen Vorfahren zum
Dienst und Ehr Gottes fundirt und auff-

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H 5

Guͤldenes Schwerd.
remonien/ dahin allein gerichtet/ damit der
hoͤchſte Gott beſt eyffrigſt verehret/ gelobet/
geprieſen/ und ſeine Ehr befuͤrdert und ver-
mehret werde. Ey/ wan ihrs nit wiſſet/ oder
nit glauben wollet/ ſo trettet einmal in einen
Catholiſchen Tempel hinein/ und dan werd
ihr ſehen/ wie es mit dem Gottes-Dienſt ſo
ſchoͤn/ ſo andaͤchtig/ ſo fein und heilig in ſel-
bigem zugehe; und ohne Zweiffel weit ſchoͤ-
ner/ weit andaͤchtiger/ weit feiner und heili-
ger/ als etwa bey euch Lutheraner/ Calvini-
ſten oder andern Uncatholiſchen und wie kan
doch umb Gottes willen eine Heiligkeit der
Religion oder deß Gottes-Dienſt ſeyn bey
euch/ welche ihr nit allein mit Luthero in
ſeiner Kirchen-Poſtill/ fol. 165. und ſeinen
mißgerathenen Zuchthanſen die Feldt-
Kirchen fuͤr die allerſchaͤdlichſte Hurenhaͤu-
ſer gehalten/ der Teuffeliſcher Meynung
daß der Donner mehr in die Kirchen ſchlage
als in die Frawen-Haͤuſer ibidem; daß aller
Heiligen Kirch zu Wittenberg ein Hauß
aller Teuffelen ſeye. Tom. 7. Witt. f. 398.
ſonderen ſo viele Ertz- und Biſchthumber/
ſo viele Cloͤſter/ Collegien/ und Conventen/
ſo von unſeren gottſeeligen Vorfahren zum
Dienſt und Ehr Gottes fundirt und auff-

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[177/0189] Guͤldenes Schwerd. remonien/ dahin allein gerichtet/ damit der hoͤchſte Gott beſt eyffrigſt verehret/ gelobet/ geprieſen/ und ſeine Ehr befuͤrdert und ver- mehret werde. Ey/ wan ihrs nit wiſſet/ oder nit glauben wollet/ ſo trettet einmal in einen Catholiſchen Tempel hinein/ und dan werd ihr ſehen/ wie es mit dem Gottes-Dienſt ſo ſchoͤn/ ſo andaͤchtig/ ſo fein und heilig in ſel- bigem zugehe; und ohne Zweiffel weit ſchoͤ- ner/ weit andaͤchtiger/ weit feiner und heili- ger/ als etwa bey euch Lutheraner/ Calvini- ſten oder andern Uncatholiſchen und wie kan doch umb Gottes willen eine Heiligkeit der Religion oder deß Gottes-Dienſt ſeyn bey euch/ welche ihr nit allein mit Luthero in ſeiner Kirchen-Poſtill/ fol. 165. und ſeinen mißgerathenen Zuchthanſen die Feldt- Kirchen fuͤr die allerſchaͤdlichſte Hurenhaͤu- ſer gehalten/ der Teuffeliſcher Meynung daß der Donner mehr in die Kirchen ſchlage als in die Frawen-Haͤuſer ibidem; daß aller Heiligen Kirch zu Wittenberg ein Hauß aller Teuffelen ſeye. Tom. 7. Witt. f. 398. ſonderen ſo viele Ertz- und Biſchthumber/ ſo viele Cloͤſter/ Collegien/ und Conventen/ ſo von unſeren gottſeeligen Vorfahren zum Dienſt und Ehr Gottes fundirt und auff- ge- H 5

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/189>, abgerufen am 02.05.2024.