Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. Staffel hoch über alle Päbst/ Käyser/ Kö-nig/ Fürsten/ und über alle Geistliche und Weltliche Regiment zu erheben/ und dem allmächtigen Gott an die Seyten zu stel- len kein Schew noch Scham gehabt/ und das gantze Christenthumb in den höchsten Häupteren der Christenheit so schimpff- und schändlich herdurch gelassen hat/ daß beyde/ Türck und Teuffel/ selber sagen und erkennen müssen/ der Luther hab seiner Eh- ren ein Genügen gethan! Derowegen er/ seine Freundschafft gegen den Erbfeynd Gottes rechtschaffen zu declariren/ und ih- me auff allerley Weiß zu favorisiren/ zu pa- trociniren/ zu defendieren/ wider die Chri- stenheit zu locken/ und gar mit dem Finger auff Rom/ und das Römische Reich zu deu- ten/ die Sach so gut gemacht/ daß der fromm und recht gut Lutherische Soliman- nus sehen und greiffen müssen/ daß an dem Luther kein Mangel seye/ allein daß er ley- den möcht/ daß Luther noch Jünger wäre/ der guten Türckischen Hoffnung/ wan Lu- ther das Leben haben solt/ er würde je län- ger je besser Geschirr machen; Ja die Sach mit seinem gnädigen Herren Türcken hat er mit seinen Worten so weit gebracht/ daß auch
Guͤldenes Schwerd. Staffel hoch uͤber alle Paͤbſt/ Kaͤyſer/ Koͤ-nig/ Fuͤrſten/ und uͤber alle Geiſtliche und Weltliche Regiment zu erheben/ und dem allmaͤchtigen Gott an die Seyten zu ſtel- len kein Schew noch Scham gehabt/ und das gantze Chriſtenthumb in den hoͤchſten Haͤupteren der Chriſtenheit ſo ſchimpff- und ſchaͤndlich herdurch gelaſſen hat/ daß beyde/ Tuͤrck und Teuffel/ ſelber ſagen und erkennen muͤſſen/ der Luther hab ſeiner Eh- ren ein Genuͤgen gethan! Derowegen er/ ſeine Freundſchafft gegen den Erbfeynd Gottes rechtſchaffen zu declariren/ und ih- me auff allerley Weiß zu favoriſiren/ zu pa- trociniren/ zu defendieren/ wider die Chri- ſtenheit zu locken/ und gar mit dem Finger auff Rom/ und das Roͤmiſche Reich zu deu- ten/ die Sach ſo gut gemacht/ daß der fromm und recht gut Lutheriſche Soliman- nus ſehen und greiffen muͤſſen/ daß an dem Luther kein Mangel ſeye/ allein daß er ley- den moͤcht/ daß Luther noch Juͤnger waͤre/ der guten Tuͤrckiſchen Hoffnung/ wan Lu- ther das Leben haben ſolt/ er wuͤrde je laͤn- ger je beſſer Geſchirꝛ machen; Ja die Sach mit ſeinem gnaͤdigen Herren Tuͤrcken hat er mit ſeinen Worten ſo weit gebracht/ daß auch
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Guͤldenes Schwerd.
Staffel hoch uͤber alle Paͤbſt/ Kaͤyſer/ Koͤ-
nig/ Fuͤrſten/ und uͤber alle Geiſtliche und
Weltliche Regiment zu erheben/ und dem
allmaͤchtigen Gott an die Seyten zu ſtel-
len kein Schew noch Scham gehabt/ und
das gantze Chriſtenthumb in den hoͤchſten
Haͤupteren der Chriſtenheit ſo ſchimpff-
und ſchaͤndlich herdurch gelaſſen hat/ daß
beyde/ Tuͤrck und Teuffel/ ſelber ſagen und
erkennen muͤſſen/ der Luther hab ſeiner Eh-
ren ein Genuͤgen gethan! Derowegen er/
ſeine Freundſchafft gegen den Erbfeynd
Gottes rechtſchaffen zu declariren/ und ih-
me auff allerley Weiß zu favoriſiren/ zu pa-
trociniren/ zu defendieren/ wider die Chri-
ſtenheit zu locken/ und gar mit dem Finger
auff Rom/ und das Roͤmiſche Reich zu deu-
ten/ die Sach ſo gut gemacht/ daß der
fromm und recht gut Lutheriſche Soliman-
nus ſehen und greiffen muͤſſen/ daß an dem
Luther kein Mangel ſeye/ allein daß er ley-
den moͤcht/ daß Luther noch Juͤnger waͤre/
der guten Tuͤrckiſchen Hoffnung/ wan Lu-
ther das Leben haben ſolt/ er wuͤrde je laͤn-
ger je beſſer Geſchirꝛ machen; Ja die Sach
mit ſeinem gnaͤdigen Herren Tuͤrcken hat
er mit ſeinen Worten ſo weit gebracht/ daß
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