Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891.müssig steht nun mein Kahn. Sturm und Fahrt -- wie verlernt' er das! Wunsch und Hoffen ertrank, glatt liegt Seele und Meer. Siebente Einsamkeit! Nie empfand ich näher mir süsse Sicherheit, wärmer der Sonne Blick. -- Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch? Silbern, leicht, ein Fisch schwimmt nun mein Nachen hinaus ... müssig steht nun mein Kahn. Sturm und Fahrt — wie verlernt' er das! Wunsch und Hoffen ertrank, glatt liegt Seele und Meer. Siebente Einsamkeit! Nie empfand ich näher mir süsse Sicherheit, wärmer der Sonne Blick. — Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch? Silbern, leicht, ein Fisch schwimmt nun mein Nachen hinaus ... <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0155" n="12"/> <lg n="3"> <l>müssig steht nun mein Kahn.</l><lb/> <l>Sturm und Fahrt — wie verlernt' er das!</l><lb/> <l>Wunsch und Hoffen ertrank,</l><lb/> <l>glatt liegt Seele und Meer.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l><hi rendition="#g">Siebente</hi> Einsamkeit!</l><lb/> <l>Nie empfand ich</l><lb/> <l>näher mir süsse Sicherheit,</l><lb/> <l>wärmer der Sonne Blick.</l><lb/> <l>— Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch?</l><lb/> <l>Silbern, leicht, ein Fisch</l><lb/> <l>schwimmt nun mein Nachen hinaus ...</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0155]
müssig steht nun mein Kahn.
Sturm und Fahrt — wie verlernt' er das!
Wunsch und Hoffen ertrank,
glatt liegt Seele und Meer.
Siebente Einsamkeit!
Nie empfand ich
näher mir süsse Sicherheit,
wärmer der Sonne Blick.
— Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch?
Silbern, leicht, ein Fisch
schwimmt nun mein Nachen hinaus ...
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