Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 3. Chemnitz, 1884.trauens-Überseliger! Aber so warst du immer: immer Jedes Ungethüm wolltest du noch streicheln. Ein Die Liebe ist die Gefahr des Einsamsten, die Also sprach Zarathustra und lachte dabei zum trauens-Überseliger! Aber so warst du immer: immer Jedes Ungethüm wolltest du noch streicheln. Ein Die Liebe ist die Gefahr des Einsamsten, die Also sprach Zarathustra und lachte dabei zum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="5"/> trauens-Überseliger! Aber so warst du immer: immer<lb/> kamst du vertraulich zu allem Furchtbaren.</p><lb/> <p>Jedes Ungethüm wolltest du noch streicheln. Ein<lb/> Hauch warmen Athems, ein Wenig weiches Gezottel<lb/> an der Tatze —: und gleich warst du bereit, es zu<lb/> lieben und zu locken.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Liebe</hi> ist die Gefahr des Einsamsten, die<lb/> Liebe zu Allem, <hi rendition="#g">wenn es nur lebt</hi>! Zum Lachen ist<lb/> wahrlich meine Narrheit und meine Bescheidenheit in<lb/> der Liebe! —</p><lb/> <p>Also sprach Zarathustra und lachte dabei zum<lb/> andern Male: da aber gedachte er seiner verlassenen<lb/> Freunde —, und wie als ob er sich mit seinen Ge¬<lb/> danken an ihnen vergangen habe, zürnte er sich ob<lb/> seiner Gedanken. Und alsbald geschah es, dass der<lb/> Lachende weinte: — vor Zorn und Sehnsucht weinte<lb/> Zarathustra bitterlich.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [5/0015]
trauens-Überseliger! Aber so warst du immer: immer
kamst du vertraulich zu allem Furchtbaren.
Jedes Ungethüm wolltest du noch streicheln. Ein
Hauch warmen Athems, ein Wenig weiches Gezottel
an der Tatze —: und gleich warst du bereit, es zu
lieben und zu locken.
Die Liebe ist die Gefahr des Einsamsten, die
Liebe zu Allem, wenn es nur lebt! Zum Lachen ist
wahrlich meine Narrheit und meine Bescheidenheit in
der Liebe! —
Also sprach Zarathustra und lachte dabei zum
andern Male: da aber gedachte er seiner verlassenen
Freunde —, und wie als ob er sich mit seinen Ge¬
danken an ihnen vergangen habe, zürnte er sich ob
seiner Gedanken. Und alsbald geschah es, dass der
Lachende weinte: — vor Zorn und Sehnsucht weinte
Zarathustra bitterlich.
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