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Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 3. Chemnitz, 1884.

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würdest: -- aber deine Thiere bitten dich, dass du
noch nicht sterbest!

Du würdest sprechen und ohne Zittern, vielmehr auf¬
athmend vor Seligkeit: denn eine grosse Schwere und
Schwüle wäre von dir genommen, du Geduldigster! --

"Nun sterbe und schwinde ich, würdest du sprechen,
und im Nu bin ich ein Nichts. Die Seelen sind so
sterblich wie die Leiber.

Aber der Knoten von Ursachen kehrt wieder, in
den ich verschlungen bin, -- der wird mich wieder
schaffen! Ich selber gehöre zu den Ursachen der
ewigen Wiederkunft.

Ich komme wieder, mit dieser Sonne, mit dieser
Erde, mit diesem Adler, mit dieser Schlange -- nicht
zu einem neuen Leben oder besseren Leben oder
ähnlichen Leben:

-- ich komme ewig wieder zu diesem gleichen
und selbigen Leben, im Grössten und auch im Kleinsten,
dass ich wieder aller Dinge ewige Wiederkunft lehre, --

-- dass ich wieder das Wort spreche vom grossen
Erden- und Menschen-Mittage, dass ich wieder den
Menschen den Übermenschen künde.

Ich sprach mein Wort, ich zerbreche an meinem
Wort: so will es mein ewiges Loos --, als Verkündiger
gehe ich zu Grunde!

Die Stunde kam nun, dass der Untergehende sich
selber segnet. Also -- endet Zarathustra's Unter¬
gang." -- --

Als die Thiere diese Worte gesprochen hatten,
schwiegen sie und warteten, dass Zarathustra Etwas

würdest: — aber deine Thiere bitten dich, dass du
noch nicht sterbest!

Du würdest sprechen und ohne Zittern, vielmehr auf¬
athmend vor Seligkeit: denn eine grosse Schwere und
Schwüle wäre von dir genommen, du Geduldigster! —

„Nun sterbe und schwinde ich, würdest du sprechen,
und im Nu bin ich ein Nichts. Die Seelen sind so
sterblich wie die Leiber.

Aber der Knoten von Ursachen kehrt wieder, in
den ich verschlungen bin, — der wird mich wieder
schaffen! Ich selber gehöre zu den Ursachen der
ewigen Wiederkunft.

Ich komme wieder, mit dieser Sonne, mit dieser
Erde, mit diesem Adler, mit dieser Schlange — nicht
zu einem neuen Leben oder besseren Leben oder
ähnlichen Leben:

— ich komme ewig wieder zu diesem gleichen
und selbigen Leben, im Grössten und auch im Kleinsten,
dass ich wieder aller Dinge ewige Wiederkunft lehre, —

— dass ich wieder das Wort spreche vom grossen
Erden- und Menschen-Mittage, dass ich wieder den
Menschen den Übermenschen künde.

Ich sprach mein Wort, ich zerbreche an meinem
Wort: so will es mein ewiges Loos —, als Verkündiger
gehe ich zu Grunde!

Die Stunde kam nun, dass der Untergehende sich
selber segnet. Also — endet Zarathustra's Unter¬
gang.“ — —

Als die Thiere diese Worte gesprochen hatten,
schwiegen sie und warteten, dass Zarathustra Etwas

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[100/0110] würdest: — aber deine Thiere bitten dich, dass du noch nicht sterbest! Du würdest sprechen und ohne Zittern, vielmehr auf¬ athmend vor Seligkeit: denn eine grosse Schwere und Schwüle wäre von dir genommen, du Geduldigster! — „Nun sterbe und schwinde ich, würdest du sprechen, und im Nu bin ich ein Nichts. Die Seelen sind so sterblich wie die Leiber. Aber der Knoten von Ursachen kehrt wieder, in den ich verschlungen bin, — der wird mich wieder schaffen! Ich selber gehöre zu den Ursachen der ewigen Wiederkunft. Ich komme wieder, mit dieser Sonne, mit dieser Erde, mit diesem Adler, mit dieser Schlange — nicht zu einem neuen Leben oder besseren Leben oder ähnlichen Leben: — ich komme ewig wieder zu diesem gleichen und selbigen Leben, im Grössten und auch im Kleinsten, dass ich wieder aller Dinge ewige Wiederkunft lehre, — — dass ich wieder das Wort spreche vom grossen Erden- und Menschen-Mittage, dass ich wieder den Menschen den Übermenschen künde. Ich sprach mein Wort, ich zerbreche an meinem Wort: so will es mein ewiges Loos —, als Verkündiger gehe ich zu Grunde! Die Stunde kam nun, dass der Untergehende sich selber segnet. Also — endet Zarathustra's Unter¬ gang.“ — — Als die Thiere diese Worte gesprochen hatten, schwiegen sie und warteten, dass Zarathustra Etwas

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Zitationshilfe: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 3. Chemnitz, 1884, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra03_1884/110>, abgerufen am 22.11.2024.