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Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. [Bd. 1]. Chemnitz, 1883.

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Von den Fliegen des Marktes.


Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit! Ich
sehe dich betäubt vom Lärme der grossen Männer und
zerstochen von den Stacheln der kleinen.

Würdig wissen Wald und Fels mit dir zu schwei¬
gen. Gleiche wieder dem Baume, den du liebst, dem
breitästigen: still und aufhorchend hängt er über dem
Meere.

Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt;
und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm
der grossen Schauspieler und das Geschwirr der gif¬
tigen Fliegen.

In der Welt taugen die besten Dinge noch Nichts,
ohne Einen, der sie erst aufführt: grosse Männer heisst
das Volk diese Aufführer.

Wenig begreift das Volk das Grosse, das ist: das
Schaffende. Aber Sinne hat es für alle Aufführer und
Schauspieler grosser Sachen.

Um die Erfinder von neuen Werthen dreht sich
die Welt: -- unsichtbar dreht sie sich. Doch um die
Schauspieler dreht sich das Volk und der Ruhm: so
ist es der Welt Lauf.

Von den Fliegen des Marktes.


Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit! Ich
sehe dich betäubt vom Lärme der grossen Männer und
zerstochen von den Stacheln der kleinen.

Würdig wissen Wald und Fels mit dir zu schwei¬
gen. Gleiche wieder dem Baume, den du liebst, dem
breitästigen: still und aufhorchend hängt er über dem
Meere.

Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt;
und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm
der grossen Schauspieler und das Geschwirr der gif¬
tigen Fliegen.

In der Welt taugen die besten Dinge noch Nichts,
ohne Einen, der sie erst aufführt: grosse Männer heisst
das Volk diese Aufführer.

Wenig begreift das Volk das Grosse, das ist: das
Schaffende. Aber Sinne hat es für alle Aufführer und
Schauspieler grosser Sachen.

Um die Erfinder von neuen Werthen dreht sich
die Welt: — unsichtbar dreht sie sich. Doch um die
Schauspieler dreht sich das Volk und der Ruhm: so
ist es der Welt Lauf.

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[69/0075] Von den Fliegen des Marktes. Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit! Ich sehe dich betäubt vom Lärme der grossen Männer und zerstochen von den Stacheln der kleinen. Würdig wissen Wald und Fels mit dir zu schwei¬ gen. Gleiche wieder dem Baume, den du liebst, dem breitästigen: still und aufhorchend hängt er über dem Meere. Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt; und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm der grossen Schauspieler und das Geschwirr der gif¬ tigen Fliegen. In der Welt taugen die besten Dinge noch Nichts, ohne Einen, der sie erst aufführt: grosse Männer heisst das Volk diese Aufführer. Wenig begreift das Volk das Grosse, das ist: das Schaffende. Aber Sinne hat es für alle Aufführer und Schauspieler grosser Sachen. Um die Erfinder von neuen Werthen dreht sich die Welt: — unsichtbar dreht sie sich. Doch um die Schauspieler dreht sich das Volk und der Ruhm: so ist es der Welt Lauf.

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Zitationshilfe: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. [Bd. 1]. Chemnitz, 1883, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra01_1883/75>, abgerufen am 23.11.2024.