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Niekamp, Johann: Der Ruhm eines tüchtigen Regenten, aus Gottes Wort ... und des weyland ... Herrn Rudolph-Augusti, Regirenden Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1704.

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Sitten-Lehrer mit diesen Worten: Das Regiment aufSir. 10. Erden stehet in BOTTES Händen / derselbe gibt ihr zu Zeiten einen tüchtigen Regenten. In der Hand des HERRN (ist oder stehet) die Gewalt der Erden; Heisset es nach der Griechischen Grund-Sprache. Da der[fremdsprachliches Material]. Sitten-Lehrer eben das Wort gebrauchet / welches der Heyden-Lehrer Paulus Rom. XIII, 1. gebrauchet / woselbst es gedeutschetRom. 13. v. 1. ist / ein jeglicher sey unterthan der Obrigkeit; Hier aber: Das Regiment auf Erden stehet in GOttes Händen. Und bedeutet zwar diß Wort magistratum abstractive consideratum, das ist / die obrigkeitliche Macht und Herrschafft / als welche in GOttes Hand stehet / und die GOTT geordnet hat / auch gibt wem er wil: Doch bedeutet es auch zugleich mit / magistratum concretive sumptum, das ist / diejenige Persohnen so Er in diese seine bey der zu Grunde verderbter Welt hochnöthige Ordnunge eintreten lässet. Die Regenten hat GOTT wie jene Sterne in der Offenbahrung Johannis in seinerApoc. 1. 16. Hand und Beschirmunge / in seiner Macht und Gewalt; Ein tüchtiger und nützlicher Regent ist ein Geschenck der Hand GOTTES; Der gibt der Erden / der Welt / und dem Lande zu Zeiten einen tüchtigen Regenten / das ist / wie es im Grichischen [fremdsprachliches Material] lautet / auf gelegene und bequeme Zeit / da er nach seiner Weißheit die Regenten und Leute den Zeiten / und die Zeiten den Leuten bequemet.

Hat nun aber / Andächtige in dem HERRN / diß Hoch-Fürstliche Hauß und das gantze Land aus der Hand GOttes biß auf diese Stunde ein solches Gnaden-Geschencke nicht empfangen? Gibt er uns nicht tüchtige Regenten? Und haben wir nicht auch einen solchen an Ihro Durchl. hochseeligsten Andenckens gehabt? Einen auf diese unruhige / ungerechte / und grund verderbte Zeiten sich wol schickenden Friedliebenden / Gerechten / und gottseligen Regenten? Wir wollen uns aus dem löblichen Exempel Hiobs das ferner mit GOttes Hülffe! vorstellen / was und wie viel Gutes uns und diesen Landen durch unser hochlöbliches Regiment bißher erwiesen sey / und was wir auch an unsern in GOtt ruhenden Landes-Vater für einen tüchtigen Regenten gehabt haben. Damit es nun uns zur Beforderunge der Danckbarkeit / zu Führunge eines stillen und ruhigen Lebens in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit / und zu

Sitten-Lehrer mit diesen Worten: Das Regiment aufSir. 10. Erden stehet in BOTTES Händen / derselbe gibt ihr zu Zeiten einen tüchtigen Regenten. In der Hand des HERRN (ist oder stehet) die Gewalt der Erden; Heisset es nach der Griechischen Grund-Sprache. Da der[fremdsprachliches Material]. Sitten-Lehrer eben das Wort gebrauchet / welches der Heyden-Lehrer Paulus Rom. XIII, 1. gebrauchet / woselbst es gedeutschetRom. 13. v. 1. ist / ein jeglicher sey unterthan der Obrigkeit; Hier aber: Das Regiment auf Erden stehet in GOttes Händen. Und bedeutet zwar diß Wort magistratum abstractivè consideratum, das ist / die obrigkeitliche Macht und Herrschafft / als welche in GOttes Hand stehet / und die GOTT geordnet hat / auch gibt wem er wil: Doch bedeutet es auch zugleich mit / magistratum concretivè sumptum, das ist / diejenige Persohnen so Er in diese seine bey der zu Grunde verderbter Welt hochnöthige Ordnunge eintreten lässet. Die Regenten hat GOTT wie jene Sterne in der Offenbahrung Johannis in seinerApoc. 1. 16. Hand und Beschirmunge / in seiner Macht und Gewalt; Ein tüchtiger und nützlicher Regent ist ein Geschenck der Hand GOTTES; Der gibt der Erden / der Welt / und dem Lande zu Zeiten einen tüchtigen Regenten / das ist / wie es im Grichischen [fremdsprachliches Material] lautet / auf gelegene und bequeme Zeit / da er nach seiner Weißheit die Regenten und Leute den Zeiten / und die Zeiten den Leuten bequemet.

Hat nun aber / Andächtige in dem HERRN / diß Hoch-Fürstliche Hauß und das gantze Land aus der Hand GOttes biß auf diese Stunde ein solches Gnaden-Geschencke nicht empfangen? Gibt er uns nicht tüchtige Regenten? Und haben wir nicht auch einen solchen an Ihro Durchl. hochseeligsten Andenckens gehabt? Einen auf diese unruhige / ungerechte / und grund verderbte Zeiten sich wol schickenden Friedliebenden / Gerechten / und gottseligen Regenten? Wir wollen uns aus dem löblichen Exempel Hiobs das ferner mit GOttes Hülffe! vorstellen / was und wie viel Gutes uns und diesen Landen durch unser hochlöbliches Regiment bißher erwiesen sey / und was wir auch an unsern in GOtt ruhenden Landes-Vater für einen tüchtigen Regenten gehabt haben. Damit es nun uns zur Beforderunge der Danckbarkeit / zu Führunge eines stillen und ruhigen Lebens in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit / und zu

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[3/0007] Sitten-Lehrer mit diesen Worten: Das Regiment auf Erden stehet in BOTTES Händen / derselbe gibt ihr zu Zeiten einen tüchtigen Regenten. In der Hand des HERRN (ist oder stehet) die Gewalt der Erden; Heisset es nach der Griechischen Grund-Sprache. Da der Sitten-Lehrer eben das Wort gebrauchet / welches der Heyden-Lehrer Paulus Rom. XIII, 1. gebrauchet / woselbst es gedeutschet ist / ein jeglicher sey unterthan der Obrigkeit; Hier aber: Das Regiment auf Erden stehet in GOttes Händen. Und bedeutet zwar diß Wort magistratum abstractivè consideratum, das ist / die obrigkeitliche Macht und Herrschafft / als welche in GOttes Hand stehet / und die GOTT geordnet hat / auch gibt wem er wil: Doch bedeutet es auch zugleich mit / magistratum concretivè sumptum, das ist / diejenige Persohnen so Er in diese seine bey der zu Grunde verderbter Welt hochnöthige Ordnunge eintreten lässet. Die Regenten hat GOTT wie jene Sterne in der Offenbahrung Johannis in seiner Hand und Beschirmunge / in seiner Macht und Gewalt; Ein tüchtiger und nützlicher Regent ist ein Geschenck der Hand GOTTES; Der gibt der Erden / der Welt / und dem Lande zu Zeiten einen tüchtigen Regenten / das ist / wie es im Grichischen lautet / auf gelegene und bequeme Zeit / da er nach seiner Weißheit die Regenten und Leute den Zeiten / und die Zeiten den Leuten bequemet. Sir. 10. _ . Rom. 13. v. 1. Apoc. 1. 16. _ Hat nun aber / Andächtige in dem HERRN / diß Hoch-Fürstliche Hauß und das gantze Land aus der Hand GOttes biß auf diese Stunde ein solches Gnaden-Geschencke nicht empfangen? Gibt er uns nicht tüchtige Regenten? Und haben wir nicht auch einen solchen an Ihro Durchl. hochseeligsten Andenckens gehabt? Einen auf diese unruhige / ungerechte / und grund verderbte Zeiten sich wol schickenden Friedliebenden / Gerechten / und gottseligen Regenten? Wir wollen uns aus dem löblichen Exempel Hiobs das ferner mit GOttes Hülffe! vorstellen / was und wie viel Gutes uns und diesen Landen durch unser hochlöbliches Regiment bißher erwiesen sey / und was wir auch an unsern in GOtt ruhenden Landes-Vater für einen tüchtigen Regenten gehabt haben. Damit es nun uns zur Beforderunge der Danckbarkeit / zu Führunge eines stillen und ruhigen Lebens in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit / und zu

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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der Ruhm eines tüchtigen Regenten, aus Gottes Wort ... und des weyland ... Herrn Rudolph-Augusti, Regirenden Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1704, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ruhm_1704/7>, abgerufen am 21.11.2024.