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Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.

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ten / daß ich unter ihnen etwas wüste ohne allein JEsum Christum den gekreutzigten. Worauff den ferner zu dieser Passions-Zeit in allen Kirchen / und auch von mir meines Orthes continuiret wird.

Nun komm ich auch zum erstenmahl zu Euch / meine liebe allhier zu St. Michaelis eingepfarrete Zuhörer / mit einer Creutz- und Leyd-Predigt / die ich halten muß von dem Leyden und Sterben frommer und Gottseliger Prediger / in specie aber und nahmentlich eures treugewesenen Seel-Sorgers / des weyland Hoch-Woll-Ehrwürdigen und Hoch-Wollgelahrten Herrn / M. JOH. ULRICI Dörrien. Ich fand den lieben seligen Mann da Ihn in seiner Kranckheit besuchte / unter dem Creutze mit Christlicher Gedult und Gelassenheit liegen. Ich vernahm wie seine liebe Ehe-Frau von einem gleichmässigen Creutze einer schweren Kranckheit an Seiten ihrer Persohn zwar befreyet / aber doch an der andern Seite und Helffte ihrer Seelen unter tausendfachen Aengsten / Sorgen und Bekümmernissen damit beleget war / und nun sehe ich / daß nachdem der liebe selige Mann / euer treuer Seelen-Hirte / dem Creutz und allen Trübsahlen durch einen seeligen Tod entrissen ist / das Creutz um so viel schwerer auff die hochbetrübte Fr. Wittwe und die verlassene Waisen gefallen ist. Die gantze Gemeine ächtzet und seufftzet unter dieser Creutzes-Bürde / und klaget: Ach unser redlicher frommer treuer Beicht-Vatter / Herr M. Dörrien! Ich sampt meinen liebsten und geehrtesten Herren Collegis bedaure den Abgang eines in der Liebe verbundenen Mit-Bruders: Und mir nahmentlich thut es leyd / daß das zwischen uns bey-

ten / daß ich unter ihnen etwas wüste ohne allein JEsum Christum den gekreutzigten. Worauff den ferner zu dieser Passions-Zeit in allen Kirchen / und auch von mir meines Orthes continuiret wird.

Nun komm ich auch zum erstenmahl zu Euch / meine liebe allhier zu St. Michaëlis eingepfarrete Zuhörer / mit einer Creutz- und Leyd-Predigt / die ich halten muß von dem Leyden und Sterben frommer und Gottseliger Prediger / in specie aber und nahmentlich eures treugewesenen Seel-Sorgers / des weyland Hoch-Woll-Ehrwürdigen und Hoch-Wollgelahrten Herrn / M. JOH. ULRICI Dörrien. Ich fand den lieben seligen Mañ da Ihn in seiner Kranckheit besuchte / unter dem Creutze mit Christlicher Gedult und Gelassenheit liegen. Ich vernahm wie seine liebe Ehe-Frau von einem gleichmässigen Creutze einer schweren Kranckheit an Seiten ihrer Persohn zwar befreyet / aber doch an der andern Seite und Helffte ihrer Seelen unter tausendfachen Aengsten / Sorgen und Bekümmernissen damit beleget war / und nun sehe ich / daß nachdem der liebe selige Mann / euer treuer Seelen-Hirte / dem Creutz und allen Trübsahlen durch einen seeligen Tod entrissen ist / das Creutz um so viel schwerer auff die hochbetrübte Fr. Wittwe und die verlassene Waisen gefallen ist. Die gantze Gemeine ächtzet und seufftzet unter dieser Creutzes-Bürde / und klaget: Ach unser redlicher frommer treuer Beicht-Vatter / Herr M. Dörrien! Ich sampt meinen liebsten und geehrtesten Herren Collegis bedaure den Abgang eines in der Liebe verbundenen Mit-Bruders: Und mir nahmentlich thut es leyd / daß das zwischen uns bey-

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[2/0004] ten / daß ich unter ihnen etwas wüste ohne allein JEsum Christum den gekreutzigten. Worauff den ferner zu dieser Passions-Zeit in allen Kirchen / und auch von mir meines Orthes continuiret wird. Nun komm ich auch zum erstenmahl zu Euch / meine liebe allhier zu St. Michaëlis eingepfarrete Zuhörer / mit einer Creutz- und Leyd-Predigt / die ich halten muß von dem Leyden und Sterben frommer und Gottseliger Prediger / in specie aber und nahmentlich eures treugewesenen Seel-Sorgers / des weyland Hoch-Woll-Ehrwürdigen und Hoch-Wollgelahrten Herrn / M. JOH. ULRICI Dörrien. Ich fand den lieben seligen Mañ da Ihn in seiner Kranckheit besuchte / unter dem Creutze mit Christlicher Gedult und Gelassenheit liegen. Ich vernahm wie seine liebe Ehe-Frau von einem gleichmässigen Creutze einer schweren Kranckheit an Seiten ihrer Persohn zwar befreyet / aber doch an der andern Seite und Helffte ihrer Seelen unter tausendfachen Aengsten / Sorgen und Bekümmernissen damit beleget war / und nun sehe ich / daß nachdem der liebe selige Mann / euer treuer Seelen-Hirte / dem Creutz und allen Trübsahlen durch einen seeligen Tod entrissen ist / das Creutz um so viel schwerer auff die hochbetrübte Fr. Wittwe und die verlassene Waisen gefallen ist. Die gantze Gemeine ächtzet und seufftzet unter dieser Creutzes-Bürde / und klaget: Ach unser redlicher frommer treuer Beicht-Vatter / Herr M. Dörrien! Ich sampt meinen liebsten und geehrtesten Herren Collegis bedaure den Abgang eines in der Liebe verbundenen Mit-Bruders: Und mir nahmentlich thut es leyd / daß das zwischen uns bey-

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Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706/4>, abgerufen am 28.03.2024.