Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite

willen des HErrn JEsu. O! des wollgegründeten / heiligen und standhafften Entschlusses Sinnes / und Vorsatzes! Gegründet war dieser Entschluß in dem erkandten Willen GOttes / auff welchen sich ein Christ festsetzet wider alle Höllen-Pforten. Heilig war dieser des Apostels Sinn / da Er zu leyden und zu sterben willig war um des heiligen Nahmens JEsu willen; Nicht um Missethat / sondern Wollthat 1. Pet. II. 19. 20. & IV. 14. 15. 16.willen / das ist Gnade bey GOtt. Das ist Gnade so jemand um des Gewissens willen zu GOtt das übel verträget / und leydet das Unrecht. Selig seyd ihr / wenn ihr geschmähet werdet über den Nahmen Christi / denn der Geist / der ein Geist der Herrligkeit und GOttes ist / ruhet auff euch. Niemand aber unter euch leyde als ein Mörder / oder Dieb / oder Ubelthäter / oder der in ein frembd Ampt greiffet (welches alles ein unheiliges Leyden ist) leydet er aber als ein Christ um seines Nahmens willen (welches ein recht heiliges Leyden ist) so schäme er sich nicht / er ehre aber GOtt in solchem Fall. Standhafft war des heiligen Pauli Vorsatz / zu leyden und zu sterben / wie man aus unserm Leich-Text zu erkennen und zu ersehen hat / daß der liebe Apostel allbereit vorhin diesen guten Vorsatz gehabt / daß Er der Trübsahlen nicht achten wolle / und sein Leben selbst nicht theur halte. Weil denn diß schöne Bild treuer Prediger allen Christen immerfort vor den Augen stehen und bleiben muß / damit die Prediger wissen / wie sie sich zu halten / die Zuhörer aber / wie sie die Lehrer zu lieben haben / und ihrem Glauben nachzufolgen / so wollen wir uns zur Erklärunge unsers Texts wenden / und darauß vorstellen

willen des HErrn JEsu. O! des wollgegründeten / heiligen und standhafften Entschlusses Sinnes / und Vorsatzes! Gegründet war dieser Entschluß in dem erkandten Willen GOttes / auff welchen sich ein Christ festsetzet wider alle Höllen-Pforten. Heilig war dieser des Apostels Sinn / da Er zu leyden und zu sterben willig war um des heiligen Nahmens JEsu willen; Nicht um Missethat / sondern Wollthat 1. Pet. II. 19. 20. & IV. 14. 15. 16.willen / das ist Gnade bey GOtt. Das ist Gnade so jemand um des Gewissens willen zu GOtt das übel verträget / und leydet das Unrecht. Selig seyd ihr / wenn ihr geschmähet werdet über den Nahmen Christi / denn der Geist / der ein Geist der Herrligkeit und GOttes ist / ruhet auff euch. Niemand aber unter euch leyde als ein Mörder / oder Dieb / oder Ubelthäter / oder der in ein frembd Ampt greiffet (welches alles ein unheiliges Leyden ist) leydet er aber als ein Christ um seines Nahmens willen (welches ein recht heiliges Leyden ist) so schäme er sich nicht / er ehre aber GOtt in solchem Fall. Standhafft war des heiligen Pauli Vorsatz / zu leyden und zu sterben / wie man aus unserm Leich-Text zu erkennen und zu ersehen hat / daß der liebe Apostel allbereit vorhin diesen guten Vorsatz gehabt / daß Er der Trübsahlen nicht achten wolle / und sein Leben selbst nicht theur halte. Weil denn diß schöne Bild treuer Prediger allen Christen immerfort vor den Augen stehen und bleiben muß / damit die Prediger wissen / wie sie sich zu halten / die Zuhörer aber / wie sie die Lehrer zu lieben haben / und ihrem Glauben nachzufolgen / so wollen wir uns zur Erklärunge unsers Texts wenden / und darauß vorstellen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0010" n="8"/>
willen des HErrn JEsu. O! des                      wollgegründeten / heiligen und standhafften Entschlusses Sinnes / und Vorsatzes!                      Gegründet war dieser Entschluß in dem erkandten Willen GOttes / auff welchen                      sich ein Christ festsetzet wider alle Höllen-Pforten. Heilig war dieser des                      Apostels Sinn / da Er zu leyden und zu sterben willig war um des heiligen                      Nahmens JEsu willen; Nicht um Missethat / sondern Wollthat <note place="left">1. Pet. II. 19. 20. &amp; IV. 14. 15. 16.</note>willen /                      das ist Gnade bey GOtt. Das ist Gnade so jemand um des Gewissens willen zu GOtt                      das übel verträget / und leydet das Unrecht. Selig seyd ihr / wenn ihr                      geschmähet werdet über den Nahmen Christi / denn der Geist / der ein Geist der                      Herrligkeit und GOttes ist / ruhet auff euch. Niemand aber unter euch leyde als                      ein Mörder / oder Dieb / oder Ubelthäter / oder der in ein frembd Ampt greiffet                      (welches alles ein unheiliges Leyden ist) leydet er aber als ein Christ um                      seines Nahmens willen (welches ein recht heiliges Leyden ist) so schäme er sich                      nicht / er ehre aber GOtt in solchem Fall. Standhafft war des heiligen Pauli                      Vorsatz / zu leyden und zu sterben / wie man aus unserm Leich-Text zu erkennen                      und zu ersehen hat / daß der liebe Apostel allbereit vorhin diesen guten Vorsatz                      gehabt / daß Er der Trübsahlen nicht achten wolle / und sein Leben selbst nicht                      theur halte. Weil denn diß schöne Bild treuer Prediger allen Christen immerfort                      vor den Augen stehen und bleiben muß / damit die Prediger wissen / wie sie sich                      zu halten / die Zuhörer aber / wie sie die Lehrer zu lieben haben / und ihrem                      Glauben nachzufolgen / so wollen wir uns zur Erklärunge unsers Texts wenden /                      und darauß vorstellen</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0010] willen des HErrn JEsu. O! des wollgegründeten / heiligen und standhafften Entschlusses Sinnes / und Vorsatzes! Gegründet war dieser Entschluß in dem erkandten Willen GOttes / auff welchen sich ein Christ festsetzet wider alle Höllen-Pforten. Heilig war dieser des Apostels Sinn / da Er zu leyden und zu sterben willig war um des heiligen Nahmens JEsu willen; Nicht um Missethat / sondern Wollthat willen / das ist Gnade bey GOtt. Das ist Gnade so jemand um des Gewissens willen zu GOtt das übel verträget / und leydet das Unrecht. Selig seyd ihr / wenn ihr geschmähet werdet über den Nahmen Christi / denn der Geist / der ein Geist der Herrligkeit und GOttes ist / ruhet auff euch. Niemand aber unter euch leyde als ein Mörder / oder Dieb / oder Ubelthäter / oder der in ein frembd Ampt greiffet (welches alles ein unheiliges Leyden ist) leydet er aber als ein Christ um seines Nahmens willen (welches ein recht heiliges Leyden ist) so schäme er sich nicht / er ehre aber GOtt in solchem Fall. Standhafft war des heiligen Pauli Vorsatz / zu leyden und zu sterben / wie man aus unserm Leich-Text zu erkennen und zu ersehen hat / daß der liebe Apostel allbereit vorhin diesen guten Vorsatz gehabt / daß Er der Trübsahlen nicht achten wolle / und sein Leben selbst nicht theur halte. Weil denn diß schöne Bild treuer Prediger allen Christen immerfort vor den Augen stehen und bleiben muß / damit die Prediger wissen / wie sie sich zu halten / die Zuhörer aber / wie sie die Lehrer zu lieben haben / und ihrem Glauben nachzufolgen / so wollen wir uns zur Erklärunge unsers Texts wenden / und darauß vorstellen 1. Pet. II. 19. 20. & IV. 14. 15. 16.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706/10
Zitationshilfe: Niekamp, Johann: Der zum Leyden und Sterben bereitwilliger [...] Herr M. Johannes Ulricus Dörrien [...]. Hildesheim, 1706, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_prediger_1706/10>, abgerufen am 24.11.2024.