Parisienses, p. 208. ff., welche ich gerade erhalte da diese Blätter zum Druck gegeben werden sollten: über den von St. Omer P. Gallandius in der Vorrede zu Turnebus Ausgabe, und die Literae Agrimensorum da- selbst p. 202. 203.: über den Heidelberger, Rigaltius in der Vorrede). Jene zufällig gegebene Züge der Hand- schrift von St. Omer stimmen, das M ausgenommen, namentlich in der seltneren Gestalt des B, G, R und S mit den eben darin eigenthümlichen Papyrusfragmenten der Pandecten überein, von denen Savigny eine meisterhaft treue Abzeichnung besitzt. Aus dem achten Jahrhundert giebt es eine so schöne Uncialschrift wohl nicht mehr. Endlich weil die Abschreiber des Griechischen völlig kun- dig waren, und zwar nicht bloß in einer, sondern we- nigstens in zwey Handschriften, der von St. Omer, und der des Alciatus. Zu Rom glaube ich sie verfaßt, theils, weil gesagt wird eine Notiz sey aus dem Archiv von Albanum genommen (p. 145. ed. G.), theils, weil so gar keine Beziehung auf Ravenna vorkommt wohin man sie sonst setzen müßte.
Nur weniges über die älteren Bücher der Samm- lung. Außer Hygenus über die Limitation, der voll- ständig zu seyn scheint, und der Vorlesung des Agge- nus Urbicus über den sogenannten Frontinus, sind alle übrige nur Fragmente, und größtentheils ganz zerrissen.
Bey weitem das ehrwürdigste ist das Excerpt aus Vegoja (p. 258. ed. G.). Es ist gewiß aus einer Ueber- setzung einer ächtetruskischen Schrift, die Erwähnung des achten Säculums, welches beynahe das letzte sey,
Parisienses, p. 208. ff., welche ich gerade erhalte da dieſe Blaͤtter zum Druck gegeben werden ſollten: uͤber den von St. Omer P. Gallandius in der Vorrede zu Turnebus Ausgabe, und die Literæ Agrimensorum da- ſelbſt p. 202. 203.: uͤber den Heidelberger, Rigaltius in der Vorrede). Jene zufaͤllig gegebene Zuͤge der Hand- ſchrift von St. Omer ſtimmen, das M ausgenommen, namentlich in der ſeltneren Geſtalt des B, G, R und S mit den eben darin eigenthuͤmlichen Papyrusfragmenten der Pandecten uͤberein, von denen Savigny eine meiſterhaft treue Abzeichnung beſitzt. Aus dem achten Jahrhundert giebt es eine ſo ſchoͤne Uncialſchrift wohl nicht mehr. Endlich weil die Abſchreiber des Griechiſchen voͤllig kun- dig waren, und zwar nicht bloß in einer, ſondern we- nigſtens in zwey Handſchriften, der von St. Omer, und der des Alciatus. Zu Rom glaube ich ſie verfaßt, theils, weil geſagt wird eine Notiz ſey aus dem Archiv von Albanum genommen (p. 145. ed. G.), theils, weil ſo gar keine Beziehung auf Ravenna vorkommt wohin man ſie ſonſt ſetzen muͤßte.
Nur weniges uͤber die aͤlteren Buͤcher der Samm- lung. Außer Hygenus uͤber die Limitation, der voll- ſtaͤndig zu ſeyn ſcheint, und der Vorleſung des Agge- nus Urbicus uͤber den ſogenannten Frontinus, ſind alle uͤbrige nur Fragmente, und groͤßtentheils ganz zerriſſen.
Bey weitem das ehrwuͤrdigſte iſt das Excerpt aus Vegoja (p. 258. ed. G.). Es iſt gewiß aus einer Ueber- ſetzung einer aͤchtetruskiſchen Schrift, die Erwaͤhnung des achten Saͤculums, welches beynahe das letzte ſey,
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Parisienses, p. 208. ff., welche ich gerade erhalte da
dieſe Blaͤtter zum Druck gegeben werden ſollten: uͤber
den von St. Omer P. Gallandius in der Vorrede zu
Turnebus Ausgabe, und die Literæ Agrimensorum da-
ſelbſt p. 202. 203.: uͤber den Heidelberger, Rigaltius in
der Vorrede). Jene zufaͤllig gegebene Zuͤge der Hand-
ſchrift von St. Omer ſtimmen, das M ausgenommen,
namentlich in der ſeltneren Geſtalt des B, G, R und S
mit den eben darin eigenthuͤmlichen Papyrusfragmenten
der Pandecten uͤberein, von denen Savigny eine meiſterhaft
treue Abzeichnung beſitzt. Aus dem achten Jahrhundert
giebt es eine ſo ſchoͤne Uncialſchrift wohl nicht mehr.
Endlich weil die Abſchreiber des Griechiſchen voͤllig kun-
dig waren, und zwar nicht bloß in einer, ſondern we-
nigſtens in zwey Handſchriften, der von St. Omer,
und der des Alciatus. Zu Rom glaube ich ſie verfaßt,
theils, weil geſagt wird eine Notiz ſey aus dem Archiv von
Albanum genommen (p. 145. ed. G.), theils, weil ſo
gar keine Beziehung auf Ravenna vorkommt wohin man
ſie ſonſt ſetzen muͤßte.
Nur weniges uͤber die aͤlteren Buͤcher der Samm-
lung. Außer Hygenus uͤber die Limitation, der voll-
ſtaͤndig zu ſeyn ſcheint, und der Vorleſung des Agge-
nus Urbicus uͤber den ſogenannten Frontinus, ſind alle
uͤbrige nur Fragmente, und groͤßtentheils ganz zerriſſen.
Bey weitem das ehrwuͤrdigſte iſt das Excerpt aus
Vegoja (p. 258. ed. G.). Es iſt gewiß aus einer Ueber-
ſetzung einer aͤchtetruskiſchen Schrift, die Erwaͤhnung
des achten Saͤculums, welches beynahe das letzte ſey,
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/557>, abgerufen am 23.11.2024.
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