Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

aufhielten, dann besiegten: ein Plebejer unterwarf die
Gallier Italiens: derselbe hemmte Hannibals Siege:
ein Plebejer vertilgte die Cimbern und Teutonen, der
bäurische Feldherr aus der Instenhütte 43): ein plebeji-
scher Consul rettete Rom gegen die Verschworenen Ca-
tilinas: Plebejer waren die Catonen, die Gracchen, und
Brutus. Scipio der Große allerdings war Patricier,
und er ragt über seiner Nation hervor wie Hannibal
über allen Völkern. Die Aemilier, die Valerier, die
Sulpicier, die Fabier, noch neben den Scipionen andere
Familien der Cornelier, zählten Männer die zu den er-

Nahmen die Todtengötter sie hin, und Erde, die Mutter.
Denn ihr Werth war höher denn alles was sie gerettet.
Juvenal VIII. v. 254--258.
43) Auch er war Arpiner, gewohnt auf Volskergebirgen
Tagelohn, ermüdet an fremdem Pfluge, zu fordern.
Blutend brach seine Scheitel alsdann den knotigen
Rebstock,
Wenn er im Feld saumselig geschanzt mit zögerndem
Beile.
Doch er ists, der die Cimbern besteht: der die nahe
Vertilgung
Wendet von uns: und allein er schirmt die bebende
Hauptstadt.
Als zu dem Wahlplatz nun und der Cimbern Stätte die
Raben
Flogen herbey: -- nie nagten sie je so gewaltige Rie-
sen: --
Schmückt ein geringerer Lorbeer den hochgebohrnen
Collegen.
Juvenal ebend. v. 245--253.

aufhielten, dann beſiegten: ein Plebejer unterwarf die
Gallier Italiens: derſelbe hemmte Hannibals Siege:
ein Plebejer vertilgte die Cimbern und Teutonen, der
baͤuriſche Feldherr aus der Inſtenhuͤtte 43): ein plebeji-
ſcher Conſul rettete Rom gegen die Verſchworenen Ca-
tilinas: Plebejer waren die Catonen, die Gracchen, und
Brutus. Scipio der Große allerdings war Patricier,
und er ragt uͤber ſeiner Nation hervor wie Hannibal
uͤber allen Voͤlkern. Die Aemilier, die Valerier, die
Sulpicier, die Fabier, noch neben den Scipionen andere
Familien der Cornelier, zaͤhlten Maͤnner die zu den er-

Nahmen die Todtengoͤtter ſie hin, und Erde, die Mutter.
Denn ihr Werth war hoͤher denn alles was ſie gerettet.
Juvenal VIII. v. 254—258.
43) Auch er war Arpiner, gewohnt auf Volskergebirgen
Tagelohn, ermuͤdet an fremdem Pfluge, zu fordern.
Blutend brach ſeine Scheitel alsdann den knotigen
Rebſtock,
Wenn er im Feld ſaumſelig geſchanzt mit zoͤgerndem
Beile.
Doch er iſts, der die Cimbern beſteht: der die nahe
Vertilgung
Wendet von uns: und allein er ſchirmt die bebende
Hauptſtadt.
Als zu dem Wahlplatz nun und der Cimbern Staͤtte die
Raben
Flogen herbey: — nie nagten ſie je ſo gewaltige Rie-
ſen: —
Schmuͤckt ein geringerer Lorbeer den hochgebohrnen
Collegen.
Juvenal ebend. v. 245—253.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0363" n="347"/>
aufhielten, dann be&#x017F;iegten: ein Plebejer unterwarf die<lb/>
Gallier Italiens: der&#x017F;elbe hemmte Hannibals Siege:<lb/>
ein Plebejer vertilgte die Cimbern und Teutonen, der<lb/>
ba&#x0364;uri&#x017F;che Feldherr aus der In&#x017F;tenhu&#x0364;tte <note place="foot" n="43)">Auch er war Arpiner, gewohnt auf Volskergebirgen<lb/>
Tagelohn, ermu&#x0364;det an fremdem Pfluge, zu fordern.<lb/>
Blutend brach &#x017F;eine Scheitel alsdann den knotigen<lb/>
Reb&#x017F;tock,<lb/>
Wenn er im Feld &#x017F;aum&#x017F;elig ge&#x017F;chanzt mit zo&#x0364;gerndem<lb/>
Beile.<lb/>
Doch er i&#x017F;ts, der die Cimbern be&#x017F;teht: der die nahe<lb/>
Vertilgung<lb/>
Wendet von uns: und allein er &#x017F;chirmt die bebende<lb/>
Haupt&#x017F;tadt.<lb/>
Als zu dem Wahlplatz nun und der Cimbern Sta&#x0364;tte die<lb/>
Raben<lb/>
Flogen herbey: &#x2014; nie nagten &#x017F;ie je &#x017F;o gewaltige Rie-<lb/>
&#x017F;en: &#x2014;<lb/>
Schmu&#x0364;ckt ein geringerer Lorbeer den hochgebohrnen<lb/>
Collegen.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Juvenal</hi> ebend. <hi rendition="#aq">v.</hi> 245&#x2014;253.</hi></note>: ein plebeji-<lb/>
&#x017F;cher Con&#x017F;ul rettete Rom gegen die Ver&#x017F;chworenen Ca-<lb/>
tilinas: Plebejer waren die Catonen, die Gracchen, und<lb/>
Brutus. Scipio der Große allerdings war Patricier,<lb/>
und er ragt u&#x0364;ber &#x017F;einer Nation hervor wie Hannibal<lb/>
u&#x0364;ber allen Vo&#x0364;lkern. Die Aemilier, die Valerier, die<lb/>
Sulpicier, die Fabier, noch neben den Scipionen andere<lb/>
Familien der Cornelier, za&#x0364;hlten Ma&#x0364;nner die zu den er-<lb/><note xml:id="note-0363" prev="#note-0362" place="foot" n="42)">Nahmen die Todtengo&#x0364;tter &#x017F;ie hin, und Erde, die Mutter.<lb/>
Denn ihr Werth war ho&#x0364;her denn alles was &#x017F;ie gerettet.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Juvenal</hi><hi rendition="#aq">VIII. v.</hi> 254&#x2014;258.</hi></note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[347/0363] aufhielten, dann beſiegten: ein Plebejer unterwarf die Gallier Italiens: derſelbe hemmte Hannibals Siege: ein Plebejer vertilgte die Cimbern und Teutonen, der baͤuriſche Feldherr aus der Inſtenhuͤtte 43): ein plebeji- ſcher Conſul rettete Rom gegen die Verſchworenen Ca- tilinas: Plebejer waren die Catonen, die Gracchen, und Brutus. Scipio der Große allerdings war Patricier, und er ragt uͤber ſeiner Nation hervor wie Hannibal uͤber allen Voͤlkern. Die Aemilier, die Valerier, die Sulpicier, die Fabier, noch neben den Scipionen andere Familien der Cornelier, zaͤhlten Maͤnner die zu den er- 42) 43) Auch er war Arpiner, gewohnt auf Volskergebirgen Tagelohn, ermuͤdet an fremdem Pfluge, zu fordern. Blutend brach ſeine Scheitel alsdann den knotigen Rebſtock, Wenn er im Feld ſaumſelig geſchanzt mit zoͤgerndem Beile. Doch er iſts, der die Cimbern beſteht: der die nahe Vertilgung Wendet von uns: und allein er ſchirmt die bebende Hauptſtadt. Als zu dem Wahlplatz nun und der Cimbern Staͤtte die Raben Flogen herbey: — nie nagten ſie je ſo gewaltige Rie- ſen: — Schmuͤckt ein geringerer Lorbeer den hochgebohrnen Collegen. Juvenal ebend. v. 245—253. 42) Nahmen die Todtengoͤtter ſie hin, und Erde, die Mutter. Denn ihr Werth war hoͤher denn alles was ſie gerettet. Juvenal VIII. v. 254—258.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/363
Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/363>, abgerufen am 23.11.2024.