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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.

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beruht auf dem Zeugniß des Antiochus, Xenophanes
Sohn, den Aristoteles nicht namentlich, sondern das
Zeugniß der dort einheimischen Geschichtskundigen an-
führt. Ein uralter Geschichtschreiber, wie ihn Diony-
sius nennt 15), ist Antiochus freylich nicht: sein Zeitalter
fällt zwischen Herodot und Thukydides, denn er schloß
seine Sicilische Geschichte mit dem Jahr 329, Ol. 89.
2. 16) Zu seiner Zeit war der Umfang Italiens schon er-
weitert, doch war es noch durch eine vom Fluß Laos, der
am untern Meer Lucanien von Bruttium scheidet, auf
Metapontum gezogene Linie begränzt 17). Eben so
trennt Thukydides, der um das Jahr 350 schrieb, Japy-
gien und Italien 18). Noch lange nachher beobachtet der
Sprachgebrauch diese Gränzen. In dem Fragment aus
einer Aristoteles zugeschriebenen Erklärung der Windrose
(wie wir es nennen würden) heißt es, der Thrakias werde
in Italien und Sicilien Kirkas genannt, weil er vom
Vorgebirge Circeji her wehe. Aus den örtlichen Nah-
men, welche eben daselbst für denselben Wind aus Thra-

15) suggrapheus panu arkhaios, Archaeol. I. c. 12.
16) Diodor. XII. c. 71.
17) Strabo VI. c. 1. §. 4. Orion d autes apsphainei pros
men to TuRReniko pelagei ton Laon potamon; pros de to
Sikeliko to Metapontion. Ten de Tarantinen -- ektos tes
Italias onomazei, Iapugas kalon.
18) VII. c. 33. Von der großen Expedition des Demosthenes
und Eurymedon: eperaiothesan -- ep akran Iapugian. kai
ormethentes autothen katiskhousin es tas Khoiradas nesous Ia-
pugias kai -- (ekeithen) -- aphiknountai es Metapontion tes
Italias.

beruht auf dem Zeugniß des Antiochus, Xenophanes
Sohn, den Ariſtoteles nicht namentlich, ſondern das
Zeugniß der dort einheimiſchen Geſchichtskundigen an-
fuͤhrt. Ein uralter Geſchichtſchreiber, wie ihn Diony-
ſius nennt 15), iſt Antiochus freylich nicht: ſein Zeitalter
faͤllt zwiſchen Herodot und Thukydides, denn er ſchloß
ſeine Siciliſche Geſchichte mit dem Jahr 329, Ol. 89.
2. 16) Zu ſeiner Zeit war der Umfang Italiens ſchon er-
weitert, doch war es noch durch eine vom Fluß Laos, der
am untern Meer Lucanien von Bruttium ſcheidet, auf
Metapontum gezogene Linie begraͤnzt 17). Eben ſo
trennt Thukydides, der um das Jahr 350 ſchrieb, Japy-
gien und Italien 18). Noch lange nachher beobachtet der
Sprachgebrauch dieſe Graͤnzen. In dem Fragment aus
einer Ariſtoteles zugeſchriebenen Erklaͤrung der Windroſe
(wie wir es nennen wuͤrden) heißt es, der Thrakias werde
in Italien und Sicilien Kirkas genannt, weil er vom
Vorgebirge Circeji her wehe. Aus den oͤrtlichen Nah-
men, welche eben daſelbſt fuͤr denſelben Wind aus Thra-

15) συγγϱαφεὺς πάνυ ἀϱχαῖος, Archæol. I. c. 12.
16) Diodor. XII. c. 71.
17) Strabo VI. c. 1. §. 4. Ὅϱιον δ̕ αὐτῆς ἀπσφαίνει πϱὸς
μὲν τῷ Τυῤῥηνικῷ πελάγει τὸν Λᾶον ποταμὸν· πϱὸς δὲ τῷ
Σικελικῷ τὸ Μεταπόντιον. Τὴν δὲ Ταϱαντίνην — ἐκτὸς τῆς
Ἰταλίας ὀνομάζει, Ἰάπυγας καλῶν.
18) VII. c. 33. Von der großen Expedition des Demoſthenes
und Eurymedon: ἐπεϱαιώϑησαν — ἐπ̕ ἄκϱαν Ἰαπυγίαν. καὶ
ὁϱμηϑέντες ἀυτόϑεν κατίσχουσιν ἐς τὰς Χοιϱάδας νήσους Ἰα-
πυγίας καὶ — (εκεῖϑεν) — ἀφικνοῦνται ἐς Μεταπόντιον τῆς
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[27/0049] beruht auf dem Zeugniß des Antiochus, Xenophanes Sohn, den Ariſtoteles nicht namentlich, ſondern das Zeugniß der dort einheimiſchen Geſchichtskundigen an- fuͤhrt. Ein uralter Geſchichtſchreiber, wie ihn Diony- ſius nennt 15), iſt Antiochus freylich nicht: ſein Zeitalter faͤllt zwiſchen Herodot und Thukydides, denn er ſchloß ſeine Siciliſche Geſchichte mit dem Jahr 329, Ol. 89. 2. 16) Zu ſeiner Zeit war der Umfang Italiens ſchon er- weitert, doch war es noch durch eine vom Fluß Laos, der am untern Meer Lucanien von Bruttium ſcheidet, auf Metapontum gezogene Linie begraͤnzt 17). Eben ſo trennt Thukydides, der um das Jahr 350 ſchrieb, Japy- gien und Italien 18). Noch lange nachher beobachtet der Sprachgebrauch dieſe Graͤnzen. In dem Fragment aus einer Ariſtoteles zugeſchriebenen Erklaͤrung der Windroſe (wie wir es nennen wuͤrden) heißt es, der Thrakias werde in Italien und Sicilien Kirkas genannt, weil er vom Vorgebirge Circeji her wehe. Aus den oͤrtlichen Nah- men, welche eben daſelbſt fuͤr denſelben Wind aus Thra- 15) συγγϱαφεὺς πάνυ ἀϱχαῖος, Archæol. I. c. 12. 16) Diodor. XII. c. 71. 17) Strabo VI. c. 1. §. 4. Ὅϱιον δ̕ αὐτῆς ἀπσφαίνει πϱὸς μὲν τῷ Τυῤῥηνικῷ πελάγει τὸν Λᾶον ποταμὸν· πϱὸς δὲ τῷ Σικελικῷ τὸ Μεταπόντιον. Τὴν δὲ Ταϱαντίνην — ἐκτὸς τῆς Ἰταλίας ὀνομάζει, Ἰάπυγας καλῶν. 18) VII. c. 33. Von der großen Expedition des Demoſthenes und Eurymedon: ἐπεϱαιώϑησαν — ἐπ̕ ἄκϱαν Ἰαπυγίαν. καὶ ὁϱμηϑέντες ἀυτόϑεν κατίσχουσιν ἐς τὰς Χοιϱάδας νήσους Ἰα- πυγίας καὶ — (εκεῖϑεν) — ἀφικνοῦνται ἐς Μεταπόντιον τῆς Ἰταλίας.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/49>, abgerufen am 22.11.2024.