Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.Daher machte die Plebität unfähig diese durch Besitz zu Allerdings war seitdem die Domaine so wenig erwei- sita, non armis partum erat; nec quod venisset, assigna- tumve publice esset, praeterquam plebs habebat -- Li- vius IV. c. 48. Von späteren allgemeinen Assignationen an die Plebs erinnere ich nur an die Vejentanische, Li- vius V. c. 30.: und die Falernische und Privernatische VIII. c. 11. 12. 19) Das scheint zu erhellen aus einem Fragment des Cassius
Hemina, bey Nonius c. II. s. v. plebitatem. Quicunque propter plebitatem agro publico ejecti sunt. Daher machte die Plebitaͤt unfaͤhig dieſe durch Beſitz zu Allerdings war ſeitdem die Domaine ſo wenig erwei- sita, non armis partum erat; nec quod venisset, assigna- tumve publice esset, præterquam plebs habebat — Li- vius IV. c. 48. Von ſpaͤteren allgemeinen Aſſignationen an die Plebs erinnere ich nur an die Vejentaniſche, Li- vius V. c. 30.: und die Falerniſche und Privernatiſche VIII. c. 11. 12. 19) Das ſcheint zu erhellen aus einem Fragment des Caſſius
Hemina, bey Nonius c. II. s. v. plebitatem. Quicunque propter plebitatem agro publico ejecti sunt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0474" n="452"/> Daher machte die Plebitaͤt unfaͤhig dieſe durch Beſitz zu<lb/> benutzen <note place="foot" n="19)">Das ſcheint zu erhellen aus einem Fragment des Caſſius<lb/> Hemina, bey Nonius <hi rendition="#aq">c. II. s. v. plebitatem. Quicunque<lb/> propter plebitatem agro publico ejecti sunt.</hi></note>. Inzwiſchen war, ſoweit ſich eine hiſtoriſche<lb/> Sage erhalten hat, den Plebejern nur zweymal, durch<lb/> Servius Tullius, und nach der Verbannung der Tarqui-<lb/> nier, Landeigenthum angewieſen worden.</p><lb/> <p>Allerdings war ſeitdem die Domaine ſo wenig erwei-<lb/> tert daß vielmehr hoͤchſt wahrſcheinlich von ihr ſowohl als<lb/> von den Regionen plebejiſches Landeigenthums weitlaͤuf-<lb/> tige Bezirke verlohren waren. Ob die Plebejer vorzuͤglich<lb/> gelitten hatten; ob hierin ein Billigkeitsgrund fuͤr ihre<lb/> Entſchaͤdigung durch eine Art Ausgleichung lag; oder ob<lb/> dafuͤr nur ihre Verarmung durch den Schoß redete; ob<lb/> Caſſius vielleicht uͤberall keine Rechtfertigungen fuͤr Maaß-<lb/> regeln ſuchte die den Hoͤrern angenehm waren, daruͤber<lb/> ließe ſich nur mit faſt ganz willkuͤhrlichen Muthmaaßungen<lb/> reden. So hat Dionyſius, wahrſcheinlich den Stoff eines<lb/> einheimiſchen Annaliſten ausarbeitend, die Reden der Se-<lb/> natoren uͤber das Caſſiſche Ackergeſetz weitlaͤuftig geſchrie-<lb/> ben. Doch ſcheinen in dieſen freylich im Ganzen unglaub-<lb/> haften Darſtellungen einige hiſtoriſche Notizen enthalten<lb/> zu ſeyn welche große Aufmerkſamkeit verdienen.</p><lb/> <note xml:id="note-0474" prev="#note-0473" place="foot" n="18)"><hi rendition="#aq">sita, non armis partum erat; nec quod venisset, assigna-<lb/> tumve publice esset, præterquam plebs habebat</hi> — Li-<lb/> vius <hi rendition="#aq">IV. c.</hi> 48. Von ſpaͤteren allgemeinen Aſſignationen<lb/> an die Plebs erinnere ich nur an die Vejentaniſche, Li-<lb/> vius <hi rendition="#aq">V. c.</hi> 30.: und die Falerniſche und Privernatiſche<lb/><hi rendition="#aq">VIII. c.</hi> 11. 12.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [452/0474]
Daher machte die Plebitaͤt unfaͤhig dieſe durch Beſitz zu
benutzen 19). Inzwiſchen war, ſoweit ſich eine hiſtoriſche
Sage erhalten hat, den Plebejern nur zweymal, durch
Servius Tullius, und nach der Verbannung der Tarqui-
nier, Landeigenthum angewieſen worden.
Allerdings war ſeitdem die Domaine ſo wenig erwei-
tert daß vielmehr hoͤchſt wahrſcheinlich von ihr ſowohl als
von den Regionen plebejiſches Landeigenthums weitlaͤuf-
tige Bezirke verlohren waren. Ob die Plebejer vorzuͤglich
gelitten hatten; ob hierin ein Billigkeitsgrund fuͤr ihre
Entſchaͤdigung durch eine Art Ausgleichung lag; oder ob
dafuͤr nur ihre Verarmung durch den Schoß redete; ob
Caſſius vielleicht uͤberall keine Rechtfertigungen fuͤr Maaß-
regeln ſuchte die den Hoͤrern angenehm waren, daruͤber
ließe ſich nur mit faſt ganz willkuͤhrlichen Muthmaaßungen
reden. So hat Dionyſius, wahrſcheinlich den Stoff eines
einheimiſchen Annaliſten ausarbeitend, die Reden der Se-
natoren uͤber das Caſſiſche Ackergeſetz weitlaͤuftig geſchrie-
ben. Doch ſcheinen in dieſen freylich im Ganzen unglaub-
haften Darſtellungen einige hiſtoriſche Notizen enthalten
zu ſeyn welche große Aufmerkſamkeit verdienen.
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19) Das ſcheint zu erhellen aus einem Fragment des Caſſius
Hemina, bey Nonius c. II. s. v. plebitatem. Quicunque
propter plebitatem agro publico ejecti sunt.
18) sita, non armis partum erat; nec quod venisset, assigna-
tumve publice esset, præterquam plebs habebat — Li-
vius IV. c. 48. Von ſpaͤteren allgemeinen Aſſignationen
an die Plebs erinnere ich nur an die Vejentaniſche, Li-
vius V. c. 30.: und die Falerniſche und Privernatiſche
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Zitationshilfe: | Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/474>, abgerufen am 16.02.2025. |