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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.

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Rom.


Verschiedene Sagen von der Gründung der Stadt.

Die Erbauung Roms gehört wie die Ankunft der Tro-
janer in Latium ganz zur Mythologie: und auch hier kann
nur das Ziel seyn, die verschiedenen Meinungen welche
bey den Aelteren, Römern und Griechen, obwalteten, ehe
Livius die schon vorherrschende zu einem historischen Glau-
ben erhob, zu sondern, und die einheimische Sage festzu-
stellen 77).

Antiochus 78) erzählte zwar, Sikelus sey aus Rom
flüchtig zu dem Italischen König Morges gekommen; dar-
aus aber ist es selbst für den der mythisches und histori-
sches Zeitalter vermengt, nicht erlaubt, wie Dionysius
thut, zu folgern: es sey in den urältesten Zeiten ein
nachher untergegangenes Rom vorhanden gewesen: der
alte Geschichtschreiber der die Archäologie Roms nicht er-

77) Die abweichenden Erzählungen sind uns von Diony-
sius (I. c. 72. 73.), Plutarch (in Romulo, vom An-
fang), und Festus (s. v. Roma) erhalten: Solinus hat nur
wie Festus, aber weit dürftiger, den Verrius Flaccus excer-
pirt, der selbst größtentheils Dionysius benutzt zu haben
scheint.
78) Bey Dionysius I. c. 73. und bey Festus.
Rom.


Verſchiedene Sagen von der Gruͤndung der Stadt.

Die Erbauung Roms gehoͤrt wie die Ankunft der Tro-
janer in Latium ganz zur Mythologie: und auch hier kann
nur das Ziel ſeyn, die verſchiedenen Meinungen welche
bey den Aelteren, Roͤmern und Griechen, obwalteten, ehe
Livius die ſchon vorherrſchende zu einem hiſtoriſchen Glau-
ben erhob, zu ſondern, und die einheimiſche Sage feſtzu-
ſtellen 77).

Antiochus 78) erzaͤhlte zwar, Sikelus ſey aus Rom
fluͤchtig zu dem Italiſchen Koͤnig Morges gekommen; dar-
aus aber iſt es ſelbſt fuͤr den der mythiſches und hiſtori-
ſches Zeitalter vermengt, nicht erlaubt, wie Dionyſius
thut, zu folgern: es ſey in den uraͤlteſten Zeiten ein
nachher untergegangenes Rom vorhanden geweſen: der
alte Geſchichtſchreiber der die Archaͤologie Roms nicht er-

77) Die abweichenden Erzaͤhlungen ſind uns von Diony-
ſius (I. c. 72. 73.), Plutarch (in Romulo, vom An-
fang), und Feſtus (s. v. Roma) erhalten: Solinus hat nur
wie Feſtus, aber weit duͤrftiger, den Verrius Flaccus excer-
pirt, der ſelbſt groͤßtentheils Dionyſius benutzt zu haben
ſcheint.
78) Bey Dionyſius I. c. 73. und bey Feſtus.
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[[142]/0164] Rom. Verſchiedene Sagen von der Gruͤndung der Stadt. Die Erbauung Roms gehoͤrt wie die Ankunft der Tro- janer in Latium ganz zur Mythologie: und auch hier kann nur das Ziel ſeyn, die verſchiedenen Meinungen welche bey den Aelteren, Roͤmern und Griechen, obwalteten, ehe Livius die ſchon vorherrſchende zu einem hiſtoriſchen Glau- ben erhob, zu ſondern, und die einheimiſche Sage feſtzu- ſtellen 77). Antiochus 78) erzaͤhlte zwar, Sikelus ſey aus Rom fluͤchtig zu dem Italiſchen Koͤnig Morges gekommen; dar- aus aber iſt es ſelbſt fuͤr den der mythiſches und hiſtori- ſches Zeitalter vermengt, nicht erlaubt, wie Dionyſius thut, zu folgern: es ſey in den uraͤlteſten Zeiten ein nachher untergegangenes Rom vorhanden geweſen: der alte Geſchichtſchreiber der die Archaͤologie Roms nicht er- 77) Die abweichenden Erzaͤhlungen ſind uns von Diony- ſius (I. c. 72. 73.), Plutarch (in Romulo, vom An- fang), und Feſtus (s. v. Roma) erhalten: Solinus hat nur wie Feſtus, aber weit duͤrftiger, den Verrius Flaccus excer- pirt, der ſelbſt groͤßtentheils Dionyſius benutzt zu haben ſcheint. 78) Bey Dionyſius I. c. 73. und bey Feſtus.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. [142]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/164>, abgerufen am 21.11.2024.