Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.aber nach Sebaldus Absichten arbeiteten. Er bekam also eine ausdrückliche abschlägige Antwort. Diese Widerspenstigkeit eines Antors brachte ihn nicht wenig auf, und bestärkte ihn in seinem löbli- chen Vorsatze, das Journal zu besitzen und zugleich nach eigenem Gefallen zu regieren. Dieser Vorsatz, wobey er, nachdem er einmahl Mit einemmahle fieng seine Spekulation an, ei- den
aber nach Sebaldus Abſichten arbeiteten. Er bekam alſo eine ausdruͤckliche abſchlaͤgige Antwort. Dieſe Widerſpenſtigkeit eines Antors brachte ihn nicht wenig auf, und beſtaͤrkte ihn in ſeinem loͤbli- chen Vorſatze, das Journal zu beſitzen und zugleich nach eigenem Gefallen zu regieren. Dieſer Vorſatz, wobey er, nachdem er einmahl Mit einemmahle fieng ſeine Spekulation an, ei- den
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aber nach Sebaldus Abſichten arbeiteten. Er
bekam alſo eine ausdruͤckliche abſchlaͤgige Antwort.
Dieſe Widerſpenſtigkeit eines Antors brachte ihn
nicht wenig auf, und beſtaͤrkte ihn in ſeinem loͤbli-
chen Vorſatze, das Journal zu beſitzen und zugleich
nach eigenem Gefallen zu regieren.
Dieſer Vorſatz, wobey er, nachdem er einmahl
einen Schritt deshalb gethan hatte, ſeine Ehre in-
tereſſirt glaubte, lag ihm beſtaͤndig im Kopfe. Da
er nun jetzt uͤber das Schickſal von Sebaldus Ueber-
ſetzung ſpekulirte, und einestheils wohl erwog, daß
ſie moͤchte verkaͤuflich ſeyn, anderntheils aber auch
Verdrießlichkeiten mit der Geiſtlichkeit befuͤrchtete,
durch deren Kundſchaft er ſo manche ſchoͤne uitleg-
kundige Vermaaklykheeden, Verklaaringen und Leer-
Reeden verkaufte, ſo konnte er mit ſich noch gar nicht
einig werden, wie der Gewinn davon, mit rechter Vor-
ſicht, und doch unbeſchnitten koͤnnte erlangt werden.
Mit einemmahle fieng ſeine Spekulation an, ei-
nen andern Weg zu nehmen. Er hieng das Ange-
ſicht, kruͤmmte die Unterlippe, legte den Zeigefin-
ger der linken Hand an die Naſe, und endlich ſchien
es ihm ganz natuͤrlich vor Augen zu ſtehen, daß durch
dieſe Ueberſetzung, auch wenn ſie nicht gedruckt
wuͤrde, das gelehrte Tagebuch ſein Eigenthum wer-
den
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