Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776."nach Alkmaar zurück, oder sonst nach einer andern "Stadt? --' Sebaldus, ohne ihn zu hören, fuhr in seinem Der Kaufmann nahm ihn bey der Hand, und Sebaldus sahe ihn an, schlug die Augen wieder "zänk C 2
„nach Alkmaar zuruͤck, oder ſonſt nach einer andern „Stadt? —‛ Sebaldus, ohne ihn zu hoͤren, fuhr in ſeinem Der Kaufmann nahm ihn bey der Hand, und Sebaldus ſahe ihn an, ſchlug die Augen wieder „zaͤnk C 2
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„nach Alkmaar zuruͤck, oder ſonſt nach einer andern
„Stadt? —‛
Sebaldus, ohne ihn zu hoͤren, fuhr in ſeinem
Selbſtgeſpraͤche fort: ‚Was ſollte Deine vernuͤnfti-
„gen Geſchoͤpfe, zu Vertraͤglichkeit und Liebe mehr
„vereinigen, als dein Dienſt, und was trennt ſie
„mehr, zu bitterm Zanke und Feindſchaft! —‛
Der Kaufmann nahm ihn bey der Hand, und
ſagte: ‚Beruhigt Euch. Hoͤrt mich. Wollt Jhr
„zuruͤck nach Alkmaar zu dem guten Pfarrer, oder
„wollt Jhr wieder nach Deutſchland, oder denkt Jhr
„nach Oſtindien zu fahren. Es ſey wo es ſey. Jch
„will Euch Rath, Empfehlung, Unterſtuͤtzung geben.‛
Sebaldus ſahe ihn an, ſchlug die Augen wieder
nieder, und ſagte ſtaunend: ‚Nach Alkmaar? — Ja
„das war ein guter lieber Mann, — ſo gut — wie
„Jhr, mein Herr! — — Aber wer ſteht mir dafuͤr,
„daß ein anderer Eiferer, nicht Jhn, ſo wie Euch
„noͤthiget, mir einen Platz unter ſeinem Dache zu
„verſagen. — Nach Deutſchland? Soll ich da ſchmerz-
„liche Erinnerung, an das was mir lieb war, holen,
„und vielleicht noch eine neue Art von Verfolgern
„kennen lernen? — Nein! lieber nach Oſtindien, ſo
„weit und ſo gefaͤhrlich der Weg auch iſt. Vielleicht
„iſt man dort noch vertragſam Wo das Schulge-
„zaͤnk
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