Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776."Sie nur bey Jhren Zahlen. Jch will Jhnen meine "nicht sagen, aber die 11 ist dabey. Wir wollen se- "hen, über drey Wochen, wenn die Ziehung vorbey "ist. Die 11 kommt heraus, und noch eine Zahl. "Aber st! -- Laßen Sie uns die Sätze reguliren. Sie "sollen Sechs Thaler setzen, dieß ist allemahl mein "Satz in jeder Lotterie.' Der alte Säugling besorgte den Einsatz, mit sei- Dritter Abschnitt. Einige Zeit darauf, fiel Säugling, der Vater, chen G 3
„Sie nur bey Jhren Zahlen. Jch will Jhnen meine „nicht ſagen, aber die 11 iſt dabey. Wir wollen ſe- „hen, uͤber drey Wochen, wenn die Ziehung vorbey „iſt. Die 11 kommt heraus, und noch eine Zahl. „Aber ſt! — Laßen Sie uns die Saͤtze reguliren. Sie „ſollen Sechs Thaler ſetzen, dieß iſt allemahl mein „Satz in jeder Lotterie.‛ Der alte Saͤugling beſorgte den Einſatz, mit ſei- Dritter Abſchnitt. Einige Zeit darauf, fiel Saͤugling, der Vater, chen G 3
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„Sie nur bey Jhren Zahlen. Jch will Jhnen meine
„nicht ſagen, aber die 11 iſt dabey. Wir wollen ſe-
„hen, uͤber drey Wochen, wenn die Ziehung vorbey
„iſt. Die 11 kommt heraus, und noch eine Zahl.
„Aber ſt! — Laßen Sie uns die Saͤtze reguliren. Sie
„ſollen Sechs Thaler ſetzen, dieß iſt allemahl mein
„Satz in jeder Lotterie.‛
Der alte Saͤugling beſorgte den Einſatz, mit ſei-
nen eigenen, und ſtellte dem Sebaldus den Schein
zu. Zugleich machte er bey Vergleichung der Saͤtze,
ſeiner Einſicht nochmals ein Kompliment, und ſpe-
kulirte, wie gewoͤhnlich, noch einige Tage uͤber ver-
ſchiedene Verbindungen der Zahlen, dahingegen Se-
baldus die Sache, da ſie kaum geſchehen war, vergaß.
Dritter Abſchnitt.
Einige Zeit darauf, fiel Saͤugling, der Vater,
als er nur ſeinen gewoͤhnlichen Fruͤhlingsſchnu-
pfen zu erhalten vermeinte, ploͤtzlich in ein ſtarkes
Fieber, welches ihn einige Tage lang bettlaͤgerig
hielt. Es fuͤgte ſich, da er ſich beſſerte, und Nach-
mittags ruhen wollte, daß Sebaldus, nebſt dem
jungen Saͤugling, indeſſen einen kleinen Spazier-
gang machte. Eben unter der Zeit, kam Rambold
angeritten. Da er auf dieſe Art niemand ſpre-
chen
G 3
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Zitationshilfe: | Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776, S. 99[98]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/109>, abgerufen am 16.02.2025. |