Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773.so dachte doch niemand mehr daran, den Sebaldus vorzuschlagen. Endlich ward nach ein paar Monaten eine Pre- Stauzius warf die Sache nicht ganz weg; aber Seb-
ſo dachte doch niemand mehr daran, den Sebaldus vorzuſchlagen. Endlich ward nach ein paar Monaten eine Pre- Stauzius warf die Sache nicht ganz weg; aber Seb-
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ſo dachte doch niemand mehr daran, den Sebaldus
vorzuſchlagen.
Endlich ward nach ein paar Monaten eine Pre-
digerſtelle in einem benachbarten kleinen Staͤdtchen
offen, die Sebaldus unter andern deshalb gern ge-
habt haͤtte, weil Hieronymus den daſigen Vieh-
markt zu beſuchen pflegte, und er ſich ein großes Ver-
gnuͤgen dabey vorſtellte, ſeinen einzigen Freund jaͤhrlich
zweymahl zu ſehen, und in ſeinem Hauſe aufzuneh-
men. Er wagte es alſo, dem Generalſuperintendenten
abermals aufzuwarten, und zum erſtenmahle ſich ſelbſt
um dieſe Stelle zu melden.
Stauzius warf die Sache nicht ganz weg; aber
nach einigem Ha und Hem, fieng er an dem Sebal-
dus vorzuſtellen: „Wie er ſelbſt einſehen wuͤrde wie
„noͤthig es waͤre, wenn von ſeiner wirklichen Befoͤr-
„derung die Rede ſeyn ſolte, daß er das gegebene Aer-
„gerniß hoͤbe, vor dem Conſiſtorium ſeine irrige Mei-
„nungen, beſonders von der Ewigkeit der Hoͤllenſtra-
„fen widerriefe, auch wegen der hoͤchſtwichtigen Lehre
„von der Genungthung, dem Sinne der reinen ſymboli-
„ſchen Buͤcher gemaͤß, ſich erklaͤre; indem er ſich mit
„Betruͤbniß erinnere, in Leipzig daruͤber von ihm eine
„hoͤchſtbedenkliche Aeuſſerung gehoͤrt zu haben.‟
Seb-
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