Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.

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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

vnd ewig verderben vnd verdampt seyn/ da hilfft nichts für
Darvmb das beste ist/ gar nichts disputiret/ sondern gespro-
chen mit gantzem Hertzen: Jch glaube an JESVM
Christ/ Gottes Sohn/ Mehr weiß ich nicht/ wil auch nicht
mehr wissen.

Jtem/ Sihe nun/ was ein Christ für Reichthummer hat/
der da nimmermehr sterben kan. Denn er hat Christum
Tom. 3. Ienen.
vber das 23.
cap. Jerem. von
Christi Reich/ etc.selbst. Was wil nun der Todt oder die Sünde/ einem Chri-
sten in Todes Nöhten anhaben? Nichts. Der Todt wirdt ein
Gelächter für jhm: Auch frage er nach der Sünde nicht:
Denn weder Sünde/ noch Todt/ weder Teuffel noch Helle
kan etwas auffbringen wider Christum/ den ein jeder bey
sich hat. Wenn nun der Todt an ein gläubigen Christen
kompt/ so spricht d' Christ: bene veneritis, Lieber Todt/ Was
bringt jhr guts? Was sucht jhr hie? Weistu nicht/ wen ich
bey mir habe? Christus ist meine Gerechtigkeit: Lieber gehe
her/ vnd nimm sie mir: Wenn du sie mir nimpst/ so wil ich dir
folgen. Du wirsts aber wol lassen. Also trotzen die Christen
den Todt/ vnnd sprechen mit S. Paulo 1. Corinth. 15. Todt/
wo ist dein Stachel? Hell/ wo ist dein Sieg? Vnd wie er wei-
ter/ Phil. 1. sagt: Christus ist mein Leben/ vnd Sterhen ist mein
Gewinn: Sterbe ich/ so hab ich Gewinn/ denn ich komme
desto eher zum Leben. Da sihestu/ was der Todt bey den Chri-
sten außrichte/ Er ist nur jhr Gewinn: Sie verlieren
nichts an jhm: Er aber beisset sich an jhnen
zu Todte/ Hactenus
Lutherus.

Ein

Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

vnd ewig verderben vnd verdampt ſeyn/ da hilfft nichts für
Darvmb das beſte iſt/ gar nichts diſputiret/ ſondern geſpro-
chen mit gantzem Hertzen: Jch glaube an JESVM
Chriſt/ Gottes Sohn/ Mehr weiß ich nicht/ wil auch nicht
mehr wiſſen.

Jtem/ Sihe nun/ was ein Chriſt für Reichthum̃er hat/
der da nimmermehr ſterben kan. Denn er hat Chriſtum
Tom. 3. Ienen.
vber das 23.
cap. Jerem. von
Chriſti Reich/ ꝛc.ſelbſt. Was wil nun der Todt oder die Sünde/ einem Chri-
ſten in Todes Nöhten anhaben? Nichts. Der Todt wirdt ein
Gelächter für jhm: Auch frage er nach der Sünde nicht:
Denn weder Sünde/ noch Todt/ weder Teuffel noch Helle
kan etwas auffbringen wider Chriſtum/ den ein jedeꝛ bey
ſich hat. Wenn nun der Todt an ein gläubigen Chriſten
kompt/ ſo ſpricht d’ Chriſt: benè veneritis, Lieber Todt/ Was
bringt jhr guts? Was ſucht jhr hie? Weiſtu nicht/ wen ich
bey mir habe? Chriſtus iſt meine Gerechtigkeit: Lieber gehe
her/ vnd nim̃ ſie mir: Wenn du ſie mir nimpſt/ ſo wil ich dir
folgen. Du wirſts aber wol laſſen. Alſo trotzen die Chriſten
den Todt/ vnnd ſprechen mit S. Paulo 1. Corinth. 15. Todt/
wo iſt dein Stachel? Hell/ wo iſt dein Sieg? Vnd wie er wei-
ter/ Phil. 1. ſagt: Chriſtus iſt mein Lebẽ/ vnd Sterhen iſt mein
Gewinn: Sterbe ich/ ſo hab ich Gewinn/ denn ich komme
deſto eher zum Leben. Da ſiheſtu/ was der Todt bey den Chri-
ſten außrichte/ Er iſt nur jhr Gewinn: Sie verlieren
nichts an jhm: Er aber beiſſet ſich an jhnen
zu Todte/ Hactenus
Lutherus.

Ein

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[296/0314] Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. vnd ewig verderben vnd verdampt ſeyn/ da hilfft nichts für Darvmb das beſte iſt/ gar nichts diſputiret/ ſondern geſpro- chen mit gantzem Hertzen: Jch glaube an JESVM Chriſt/ Gottes Sohn/ Mehr weiß ich nicht/ wil auch nicht mehr wiſſen. Jtem/ Sihe nun/ was ein Chriſt für Reichthum̃er hat/ der da nimmermehr ſterben kan. Denn er hat Chriſtum ſelbſt. Was wil nun der Todt oder die Sünde/ einem Chri- ſten in Todes Nöhten anhaben? Nichts. Der Todt wirdt ein Gelächter für jhm: Auch frage er nach der Sünde nicht: Denn weder Sünde/ noch Todt/ weder Teuffel noch Helle kan etwas auffbringen wider Chriſtum/ den ein jedeꝛ bey ſich hat. Wenn nun der Todt an ein gläubigen Chriſten kompt/ ſo ſpricht d’ Chriſt: benè veneritis, Lieber Todt/ Was bringt jhr guts? Was ſucht jhr hie? Weiſtu nicht/ wen ich bey mir habe? Chriſtus iſt meine Gerechtigkeit: Lieber gehe her/ vnd nim̃ ſie mir: Wenn du ſie mir nimpſt/ ſo wil ich dir folgen. Du wirſts aber wol laſſen. Alſo trotzen die Chriſten den Todt/ vnnd ſprechen mit S. Paulo 1. Corinth. 15. Todt/ wo iſt dein Stachel? Hell/ wo iſt dein Sieg? Vnd wie er wei- ter/ Phil. 1. ſagt: Chriſtus iſt mein Lebẽ/ vnd Sterhen iſt mein Gewinn: Sterbe ich/ ſo hab ich Gewinn/ denn ich komme deſto eher zum Leben. Da ſiheſtu/ was der Todt bey den Chri- ſten außrichte/ Er iſt nur jhr Gewinn: Sie verlieren nichts an jhm: Er aber beiſſet ſich an jhnen zu Todte/ Hactenus Lutherus. Tom. 3. Ienen. vber das 23. cap. Jerem. von Chriſti Reich/ ꝛc. Ein

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Zitationshilfe:	Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/314>, abgerufen am 17.09.2024.

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