Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. jhrem Hertzen sampt dem Gebrauch der heyligen hochwir-digen Sacramenten. Denn in dem Wort findet sie das hertz- liebe Kind Jesum Christum/ wie er selbest saget: Suchet in der Schrifft/ Denn jhr meynet/ jr habt das ewige Leben drin-Johan. 5. nen. Vnnd sie ists/ die von mir zeuget. Zu dieser Schrifft vnd zu diesem Wort halten sich alle rechtglaubige Christen vnd Kinder deß Liechts/ als ob sie sich darinn verhülleten/ vnndPsal. 17. gleich als in Mutter Leib verborgen legen/ wie Dauid saget: Jch bewahre mich in dem Wort deiner Lippenfür Menschen- Wercke auff dem Wege deß Mörders. Dieweil nun die Christliche Kirche ist Gottes Braut/Gottes Wort Der Glaube (sagt D. Luther) machet zu Gottes Kin- Vnd allhie ist die H. Tauffe (sonderlich wenn junge Kinder den)
Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. jhrem Hertzen ſampt dem Gebrauch der heyligen hochwir-digen Sacramenten. Denn in dem Wort findet ſie das hertz- liebe Kind Jeſum Chriſtum/ wie er ſelbeſt ſaget: Suchet in der Schrifft/ Denn jhr meynet/ jr habt das ewige Leben drin-Johan. 5. nen. Vnnd ſie iſts/ die von mir zeuget. Zu dieſer Schrifft vñ zu dieſem Wort halten ſich alle rechtglaubige Chriſten vnd Kinder deß Liechts/ als ob ſie ſich darinn verhülleten/ vnndPſal. 17. gleich als in Mutter Leib verborgen legen/ wie Dauid ſaget: Jch bewahre mich in dem Wort deiner Lippenfür Menſchen- Wercke auff dem Wege deß Mörders. Dieweil nun die Chriſtliche Kirche iſt Gottes Braut/Gottes Wort Der Glaube (ſagt D. Luther) machet zu Gottes Kin- Vnd allhie iſt die H. Tauffe (ſonderlich weñ junge Kinder den)
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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
jhrem Hertzen ſampt dem Gebrauch der heyligen hochwir-
digen Sacramenten. Denn in dem Wort findet ſie das hertz-
liebe Kind Jeſum Chriſtum/ wie er ſelbeſt ſaget: Suchet in
der Schrifft/ Denn jhr meynet/ jr habt das ewige Leben drin-
nen. Vnnd ſie iſts/ die von mir zeuget. Zu dieſer Schrifft vñ
zu dieſem Wort halten ſich alle rechtglaubige Chriſten vnd
Kinder deß Liechts/ als ob ſie ſich darinn verhülleten/ vnnd
gleich als in Mutter Leib verborgen legen/ wie Dauid ſaget:
Jch bewahre mich in dem Wort deiner Lippenfür Menſchen-
Wercke auff dem Wege deß Mörders.
Johan. 5.
Pſal. 17.
Dieweil nun die Chriſtliche Kirche iſt Gottes Braut/
vnd jhr Wort in heyliger Schrifft begrieffen/ anders nichts
denn Gottes Wort/ ſo wirdt ſolch Wort auch daher Gottes
vterus, Gottes Leib vnnd Gottes Mutter genennet/ als da
Gott bey dem Propheten Jeſaia ſpricht: Horet mir zu jhr
vom Hauſe Jacob/ vnd alle vbrigen vom Hauſe Jſrael/ die
jr von miꝛ im Leibe getragẽ weꝛdet/ vñ mir in der Mutter ligt.
Gottes Wort
iſt der Mut-
ter Leib.
Jeſai. 46.
Der Glaube (ſagt D. Luther) machet zu Gottes Kin-
der die/ ſo da geborẽ werden durchs Wort/ welches die Mut-
ter iſt/ darinnen wir empfangen/ getragen/ geboren vnnd er-
zogen werden. Deß gleichen ſchreibt Mattheſius: Ein Kind
in Mutter Leibe lebet/ vnnd nehret ſich von der Mutter/
wächſt vnnd nimpt von Tage zu Tage zu/ ob es gleich vnter
der Mutter Hertz klein vnnd matt iſt/ ſich ſchwerlich reget
vnd rühret. Alſo werdẽ wir auch im Wort newgeborn/ durchs
Wort fangen wir an zu glauben/ im Wort nehren wir vns/
vnd die da bleiben in Chriſto der Mutter/ Eſai. 46. vñ ſeinem
Worte/ die wachſen vnd nemmen jmmer zu/ vnd leben vnnd
regen ſich darinnen/ wie deꝛ Verß lautet/ Viuimus in verbo,
velut embryo clauſus in aluo.
Zeugnuß Lu-
therj Tom. 1.
VVitteb. Germ-
fol. 220 Matthe
ſius 21. Trinit.
Vnd allhie iſt die H. Tauffe (ſonderlich weñ junge Kinder
Chꝛiſto zugetragẽ vñ d’Chriſtlichẽ Kiꝛchen eynverleibet wer-
den)
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