Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
wäldchens dritte Abtheilung.
WAs lachstu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen
Mit grosser Unglükslast? O Mensche dänkstu nicht
Daß solches mir von Gott ist worden zugericht?
Betracht es weil dich auch kan treffen dieser Schaden.
An die Jugend.
Mensch nim den Rahtschlag ein
Lern Tugend
Jn der Jugend
Die wird dir nachmals seyn
Jm Alter/
Dein Erhalter.
Uber das in Herrn Heinrich Heldes
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach
Horatius seinem:
Dignum laude virum musa vetat
mori; Caelo Musa beat.

WEr sich Apollo dir und deinen Künsten giebet/
Der wird nicht nur allein von Menschen hier beliebet/
(Jmfall mans recht versteht) Er schwingt sich auch empor
Durch Hülffe des Gerüchts biß an das Sternen Chor;
Sein Rahme wird berühmt sein kluges Häupt das strahlet
Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was sonst prahlet/
Mit Gütern dieser Welt/ muß mit der Zeit vergehn/
Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig stehn.
Dank:
waͤldchens dritte Abtheilung.
WAs lachſtu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen
Mit groſſer Ungluͤkslaſt? O Menſche daͤnkſtu nicht
Daß ſolches mir von Gott iſt worden zugericht?
Betracht es weil dich auch kan treffen dieſer Schaden.
An die Jugend.
Menſch nim den Rahtſchlag ein
Lern Tugend
Jn der Jugend
Die wird dir nachmals ſeyn
Jm Alter/
Dein Erhalter.
Uber das in Herrn Heinrich Heldes
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach
Horatius ſeinem:
Dignum laude virum muſa vetat
mori; Cælo Muſa beat.

WEr ſich Apollo dir und deinen Kuͤnſten giebet/
Der wird nicht nur allein von Menſchen hier beliebet/
(Jmfall mans recht verſteht) Er ſchwingt ſich auch empor
Durch Huͤlffe des Geruͤchts biß an das Sternen Chor;
Sein Rahme wird beruͤhmt ſein kluges Haͤupt das ſtrahlet
Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was ſonſt prahlet/
Mit Guͤtern dieſer Welt/ muß mit der Zeit vergehn/
Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig ſtehn.
Dank:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0257" n="221[231]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">wa&#x0364;ldchens dritte Abtheilung.</hi> </fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>As lach&#x017F;tu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen</l><lb/>
            <l>Mit gro&#x017F;&#x017F;er Unglu&#x0364;ksla&#x017F;t? O Men&#x017F;che da&#x0364;nk&#x017F;tu nicht</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;olches mir von Gott i&#x017F;t worden zugericht?</l><lb/>
            <l>Betracht es weil dich auch kan treffen die&#x017F;er Schaden.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>An die Jugend.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Men&#x017F;ch nim den Raht&#x017F;chlag ein</l><lb/>
            <l>Lern Tugend</l><lb/>
            <l>Jn der Jugend</l><lb/>
            <l>Die wird dir nachmals &#x017F;eyn</l><lb/>
            <l>Jm Alter/</l><lb/>
            <l>Dein Erhalter.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Uber das in Herrn Heinrich Heldes<lb/>
Stambuch verehrte Sinnebild/ nach<lb/>
Horatius &#x017F;einem:</head><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#aq">Dignum laude virum mu&#x017F;a vetat<lb/>
mori; Cælo Mu&#x017F;a beat.</hi> </quote>
          </cit><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>Er &#x017F;ich Apollo dir und deinen Ku&#x0364;n&#x017F;ten giebet/</l><lb/>
            <l>Der wird nicht nur allein von Men&#x017F;chen hier beliebet/</l><lb/>
            <l>(Jmfall mans recht ver&#x017F;teht) Er &#x017F;chwingt &#x017F;ich auch empor</l><lb/>
            <l>Durch Hu&#x0364;lffe des Geru&#x0364;chts biß an das Sternen Chor;</l><lb/>
            <l>Sein Rahme wird beru&#x0364;hmt &#x017F;ein kluges Ha&#x0364;upt das &#x017F;trahlet</l><lb/>
            <l>Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was &#x017F;on&#x017F;t prahlet/</l><lb/>
            <l>Mit Gu&#x0364;tern die&#x017F;er Welt/ muß mit der Zeit vergehn/</l><lb/>
            <l>Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig &#x017F;tehn.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Dank:</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221[231]/0257] waͤldchens dritte Abtheilung. WAs lachſtu Schadenfroh/ daß ich nun bin beladen Mit groſſer Ungluͤkslaſt? O Menſche daͤnkſtu nicht Daß ſolches mir von Gott iſt worden zugericht? Betracht es weil dich auch kan treffen dieſer Schaden. An die Jugend. Menſch nim den Rahtſchlag ein Lern Tugend Jn der Jugend Die wird dir nachmals ſeyn Jm Alter/ Dein Erhalter. Uber das in Herrn Heinrich Heldes Stambuch verehrte Sinnebild/ nach Horatius ſeinem: Dignum laude virum muſa vetat mori; Cælo Muſa beat. WEr ſich Apollo dir und deinen Kuͤnſten giebet/ Der wird nicht nur allein von Menſchen hier beliebet/ (Jmfall mans recht verſteht) Er ſchwingt ſich auch empor Durch Huͤlffe des Geruͤchts biß an das Sternen Chor; Sein Rahme wird beruͤhmt ſein kluges Haͤupt das ſtrahlet Mit einer Lorberkrohn;; Jn Summa was ſonſt prahlet/ Mit Guͤtern dieſer Welt/ muß mit der Zeit vergehn/ Nicht aber ein Poet/ der der bleibt ewig ſtehn. Dank:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/257
Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 221[231]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/257>, abgerufen am 03.12.2024.