Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.wäldchens andere Abtheilung. Daß dein vorschlechtes Lob nun wird bey Buntzlaustehn Auch dort bey jenem Solm/ die zwar schlecht anzusehn Doch gleichwol weit berühmt. Du aber wirst hergegen Du wehrter Flekken du dein Glükke wol erwegen Das dir der Himmel gönnt. Du wirst den ädlen Mann/ Den Mann/ der so geschikkt und trefflich schreiben kan/ Der durch die Poesie hat viel zu ihm gezogen/ Dem jener tapffre Fürst von Hertzen ist gewogen Der ädle Sachsenheld/ mein grosser Afrikan Der Musen hoher Freund und gültiger Trojan. Du wirst sag' ich den Mann schon wissen hoch zupreisen Und ihm all' Ehr und Gunst und treue Dienst' erwel- sen/ Schau ädles Wedel schau/ wie ihm der Elbenfluß/ Der in die Westsee fleust/ tagtäglich einen Gruß Von seinem Gott Neptun allmählich bringt zurükke: So dänk dem reifflich nach was dieses vor ein Glükke Und schönes Wesen sey/ daß du den bey dir hast Den Gott und Mensch beliebt. Jch als ein fremder Gast Erbitte dieß von dir daß du ihm an- wollst- zeigen Daß ich ihn hertzlich lieb'/ und daß er wolle neigen Zu mir ein Freundeshertz. Du weist ja wer es ist/ Du liebes Wedel du? Es ist dein ädler Rist. Erinnerungsverse. Als er nach vielen Wünschen endlich einmal mit der allerholdseligsten und Tn- gendhafftesten Karitillen des Abends per- sönlich redete in keuscher und Eh- rengeziehmender Liebe schertzete. Mein
waͤldchens andere Abtheilung. Daß dein vorſchlechtes Lob nun wird bey Buntzlauſtehn Auch dort bey jenem Solm/ die zwar ſchlecht anzuſehn Doch gleichwol weit beruͤhmt. Du aber wirſt hergegen Du wehrter Flekken du dein Gluͤkke wol erwegen Das dir der Himmel goͤnnt. Du wirſt den aͤdlen Mann/ Den Mann/ der ſo geſchikkt und trefflich ſchreiben kan/ Der durch die Poeſie hat viel zu ihm gezogen/ Dem jener tapffre Fuͤrſt von Hertzen iſt gewogen Der aͤdle Sachſenheld/ mein groſſer Afrikan Der Muſen hoher Freund und guͤltiger Trojan. Du wirſt ſag’ ich den Mann ſchon wiſſen hoch zupreiſen Und ihm all’ Ehr und Gunſt und treue Dienſt’ erwel- ſen/ Schau aͤdles Wedel ſchau/ wie ihm der Elbenfluß/ Der in die Weſtſee fleuſt/ tagtaͤglich einen Gruß Von ſeinem Gott Neptun allmaͤhlich bringt zuruͤkke: So daͤnk dem reifflich nach was dieſes vor ein Gluͤkke Und ſchoͤnes Weſen ſey/ daß du den bey dir haſt Den Gott und Menſch beliebt. Jch als ein fremder Gaſt Erbitte dieß von dir daß du ihm an- wollſt- zeigen Daß ich ihn hertzlich lieb’/ und daß er wolle neigen Zu mir ein Freundeshertz. Du weiſt ja wer es iſt/ Du liebes Wedel du? Es iſt dein aͤdler Riſt. Erinnerungsverſe. Als er nach vielen Wuͤnſchen endlich einmal mit der allerholdſeligſten und Tn- gendhaffteſten Karitillen des Abends per- ſoͤnlich redete in keuſcher und Eh- rengeziehmender Liebe ſchertzete. Mein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0235" n="199[209]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">waͤldchens andere Abtheilung.</hi> </fw><lb/> <l>Daß dein vorſchlechtes Lob nun wird bey Buntzlau</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtehn</hi> </l><lb/> <l>Auch dort bey jenem Solm/ die zwar ſchlecht anzuſehn</l><lb/> <l>Doch gleichwol weit beruͤhmt. Du aber wirſt hergegen</l><lb/> <l>Du wehrter Flekken du dein Gluͤkke wol erwegen</l><lb/> <l>Das dir der Himmel goͤnnt. Du wirſt den aͤdlen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Mann/</hi> </l><lb/> <l>Den Mann/ der ſo geſchikkt und trefflich ſchreiben kan/</l><lb/> <l>Der durch die Poeſie hat viel zu ihm gezogen/</l><lb/> <l>Dem jener tapffre Fuͤrſt von Hertzen iſt gewogen</l><lb/> <l>Der aͤdle Sachſenheld/ mein groſſer Afrikan</l><lb/> <l>Der Muſen hoher Freund und guͤltiger Trojan.</l><lb/> <l>Du wirſt ſag’ ich den Mann ſchon wiſſen hoch zupreiſen</l><lb/> <l>Und ihm all’ Ehr und Gunſt und treue Dienſt’ erwel-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſen/</hi> </l><lb/> <l>Schau aͤdles Wedel ſchau/ wie ihm der Elbenfluß/</l><lb/> <l>Der in die Weſtſee fleuſt/ tagtaͤglich einen Gruß</l><lb/> <l>Von ſeinem Gott Neptun allmaͤhlich bringt zuruͤkke:</l><lb/> <l>So daͤnk dem reifflich nach was dieſes vor ein Gluͤkke</l><lb/> <l>Und ſchoͤnes Weſen ſey/ daß du den bey dir haſt</l><lb/> <l>Den Gott und Menſch beliebt. Jch als ein fremder</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Gaſt</hi> </l><lb/> <l>Erbitte dieß von dir daß du ihm an- wollſt- zeigen</l><lb/> <l>Daß ich ihn hertzlich lieb’/ und daß er wolle neigen</l><lb/> <l>Zu mir ein Freundeshertz. Du weiſt ja wer es iſt/</l><lb/> <l>Du liebes Wedel du? <hi rendition="#fr">Es iſt dein aͤdler Riſt.</hi></l> </lg> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erinnerungsverſe.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>Als er nach vielen Wuͤnſchen endlich<lb/> einmal mit der allerholdſeligſten und Tn-<lb/> gendhaffteſten Karitillen des Abends per-<lb/> ſoͤnlich redete in keuſcher und Eh-<lb/> rengeziehmender Liebe<lb/> ſchertzete.</head><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mein</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199[209]/0235]
waͤldchens andere Abtheilung.
Daß dein vorſchlechtes Lob nun wird bey Buntzlau
ſtehn
Auch dort bey jenem Solm/ die zwar ſchlecht anzuſehn
Doch gleichwol weit beruͤhmt. Du aber wirſt hergegen
Du wehrter Flekken du dein Gluͤkke wol erwegen
Das dir der Himmel goͤnnt. Du wirſt den aͤdlen
Mann/
Den Mann/ der ſo geſchikkt und trefflich ſchreiben kan/
Der durch die Poeſie hat viel zu ihm gezogen/
Dem jener tapffre Fuͤrſt von Hertzen iſt gewogen
Der aͤdle Sachſenheld/ mein groſſer Afrikan
Der Muſen hoher Freund und guͤltiger Trojan.
Du wirſt ſag’ ich den Mann ſchon wiſſen hoch zupreiſen
Und ihm all’ Ehr und Gunſt und treue Dienſt’ erwel-
ſen/
Schau aͤdles Wedel ſchau/ wie ihm der Elbenfluß/
Der in die Weſtſee fleuſt/ tagtaͤglich einen Gruß
Von ſeinem Gott Neptun allmaͤhlich bringt zuruͤkke:
So daͤnk dem reifflich nach was dieſes vor ein Gluͤkke
Und ſchoͤnes Weſen ſey/ daß du den bey dir haſt
Den Gott und Menſch beliebt. Jch als ein fremder
Gaſt
Erbitte dieß von dir daß du ihm an- wollſt- zeigen
Daß ich ihn hertzlich lieb’/ und daß er wolle neigen
Zu mir ein Freundeshertz. Du weiſt ja wer es iſt/
Du liebes Wedel du? Es iſt dein aͤdler Riſt.
Erinnerungsverſe.
Als er nach vielen Wuͤnſchen endlich
einmal mit der allerholdſeligſten und Tn-
gendhaffteſten Karitillen des Abends per-
ſoͤnlich redete in keuſcher und Eh-
rengeziehmender Liebe
ſchertzete.
Mein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/235 |
Zitationshilfe: | Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 199[209]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/235>, abgerufen am 22.07.2024. |