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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
2.
Hilff mir nun du mein getreuer/
Du mein ädler Tytirus
Und auch du mein Sinnerfreuer/
Teutschgesinnter Sylvius/
Die ihr Stükke meines Hertzens/
Und Mitträger meines Schmertzens.
3.
Die ihr bey den Kastalinnen/
Dort am ädlen Pregelfluß'
Eure tiefgesinnte Sinnen
Schärfet sonder Uberdruß
Last uns doch ein Liedchen hören/
Herren Floridan zu Ehren.
4.
Denn hier wil mir nichts von Statten/
Nichtes wil mir tüchtig gehn/
Weil ich muß im finstren Schatten/
Weit von meinem Pyndus stehn;
Jch sitz' als im dikken Hayne/
Fast wie wer' ich selbst nicht meine.
5.
Was mich innerlich benaget/
Was für schwartzer Uberdruß
Mein aufrichtigs Hertze plaget/
Weist-nur-du mein Tytirus.
Aber thu mir diesen Willen
Sage nichts von Karitillen.
Doch
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
2.
Hilff mir nun du mein getreuer/
Du mein aͤdler Tytirus
Und auch du mein Sinnerfreuer/
Teutſchgeſinnter Sylvius/
Die ihr Stuͤkke meines Hertzens/
Und Mittraͤger meines Schmertzens.
3.
Die ihr bey den Kaſtalinnen/
Dort am aͤdlen Pregelfluß’
Eure tiefgeſinnte Sinnen
Schaͤrfet ſonder Uberdruß
Laſt uns doch ein Liedchen hoͤren/
Herren Floridan zu Ehren.
4.
Denn hier wil mir nichts von Statten/
Nichtes wil mir tuͤchtig gehn/
Weil ich muß im finſtren Schatten/
Weit von meinem Pyndus ſtehn;
Jch ſitz’ als im dikken Hayne/
Faſt wie wer’ ich ſelbſt nicht meine.
5.
Was mich innerlich benaget/
Was fuͤr ſchwartzer Uberdruß
Mein aufrichtigs Hertze plaget/
Weiſt-nur-du mein Tytirus.
Aber thu mir dieſen Willen
Sage nichts von Karitillen.
Doch
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[100/0126] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- 2. Hilff mir nun du mein getreuer/ Du mein aͤdler Tytirus Und auch du mein Sinnerfreuer/ Teutſchgeſinnter Sylvius/ Die ihr Stuͤkke meines Hertzens/ Und Mittraͤger meines Schmertzens. 3. Die ihr bey den Kaſtalinnen/ Dort am aͤdlen Pregelfluß’ Eure tiefgeſinnte Sinnen Schaͤrfet ſonder Uberdruß Laſt uns doch ein Liedchen hoͤren/ Herren Floridan zu Ehren. 4. Denn hier wil mir nichts von Statten/ Nichtes wil mir tuͤchtig gehn/ Weil ich muß im finſtren Schatten/ Weit von meinem Pyndus ſtehn; Jch ſitz’ als im dikken Hayne/ Faſt wie wer’ ich ſelbſt nicht meine. 5. Was mich innerlich benaget/ Was fuͤr ſchwartzer Uberdruß Mein aufrichtigs Hertze plaget/ Weiſt-nur-du mein Tytirus. Aber thu mir dieſen Willen Sage nichts von Karitillen. Doch

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/126>, abgerufen am 09.05.2024.