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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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wäldchens erste Abtheilung.
8.
Mein allerschöneste Bozene
Soll meine Hertzgeliebte sein
Jhr angebohrner Schönheits schein
Macht Sie allein beliebt und schöne/
Das auserwählte Tugendlicht/
Weiß ja von keinem Hochmuht nicht.
9.
Sie ist dem Hoffart ungewogen/
Sie ist der Wollust spinnenfeind/
Kein' Heucheley an ihr erscheint/
Sie ist bey Schafen auferzogen/
Die Uppigkeit und schnöde Lust/
Jst ihren Sinnen unbewust.
10.
Die zierlich aufgesprosne Jugend/
Der Unschuld schwanenweisses Kleid
Die wunderschöne Freundligkeit/
Die löblich' Einfält/ Zucht und Tugend/
Die werthe Keuschheit die Sie hat/
Steht mir an Goldestonnen statt.
11.
Jch weiß daß ich mit stoltzen Freuden/
Die Zeit mit ihr verbringen kan/
Jch bin versichert daß kein Mann/
Mich ihrentwegen wird beneiden/
Jhr Armuht ist mein Gold und Geld/
Und grosses Reichthum in der Welt.
12.
Drüm mag mich Der und Der verdänken
Daß ich die schlechte Schäferinn/
Gefasset hab' in meinen Sinn/
Es wird und soll mich gar nicht kränken.
Jch sage nochmals dieses frey/
Daß mir Bozen' am liebsten sey.
Lob-
waͤldchens erſte Abtheilung.
8.
Mein allerſchoͤneſte Bozene
Soll meine Hertzgeliebte ſein
Jhr angebohrner Schoͤnheits ſchein
Macht Sie allein beliebt und ſchoͤne/
Das auserwaͤhlte Tugendlicht/
Weiß ja von keinem Hochmuht nicht.
9.
Sie iſt dem Hoffart ungewogen/
Sie iſt der Wolluſt ſpinnenfeind/
Kein’ Heucheley an ihr erſcheint/
Sie iſt bey Schafen auferzogen/
Die Uppigkeit und ſchnoͤde Luſt/
Jſt ihren Sinnen unbewuſt.
10.
Die zierlich aufgeſproſne Jugend/
Der Unſchuld ſchwanenweiſſes Kleid
Die wunderſchoͤne Freundligkeit/
Die loͤblich’ Einfaͤlt/ Zucht und Tugend/
Die werthe Keuſchheit die Sie hat/
Steht mir an Goldestonnen ſtatt.
11.
Jch weiß daß ich mit ſtoltzen Freuden/
Die Zeit mit ihr verbringen kan/
Jch bin verſichert daß kein Mann/
Mich ihrentwegen wird beneiden/
Jhr Armuht iſt mein Gold und Geld/
Und groſſes Reichthum in der Welt.
12.
Druͤm mag mich Der und Der verdaͤnken
Daß ich die ſchlechte Schaͤferinn/
Gefaſſet hab’ in meinen Sinn/
Es wird und ſoll mich gar nicht kraͤnken.
Jch ſage nochmals dieſes frey/
Daß mir Bozen’ am liebſten ſey.
Lob-
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[85/0111] waͤldchens erſte Abtheilung. 8. Mein allerſchoͤneſte Bozene Soll meine Hertzgeliebte ſein Jhr angebohrner Schoͤnheits ſchein Macht Sie allein beliebt und ſchoͤne/ Das auserwaͤhlte Tugendlicht/ Weiß ja von keinem Hochmuht nicht. 9. Sie iſt dem Hoffart ungewogen/ Sie iſt der Wolluſt ſpinnenfeind/ Kein’ Heucheley an ihr erſcheint/ Sie iſt bey Schafen auferzogen/ Die Uppigkeit und ſchnoͤde Luſt/ Jſt ihren Sinnen unbewuſt. 10. Die zierlich aufgeſproſne Jugend/ Der Unſchuld ſchwanenweiſſes Kleid Die wunderſchoͤne Freundligkeit/ Die loͤblich’ Einfaͤlt/ Zucht und Tugend/ Die werthe Keuſchheit die Sie hat/ Steht mir an Goldestonnen ſtatt. 11. Jch weiß daß ich mit ſtoltzen Freuden/ Die Zeit mit ihr verbringen kan/ Jch bin verſichert daß kein Mann/ Mich ihrentwegen wird beneiden/ Jhr Armuht iſt mein Gold und Geld/ Und groſſes Reichthum in der Welt. 12. Druͤm mag mich Der und Der verdaͤnken Daß ich die ſchlechte Schaͤferinn/ Gefaſſet hab’ in meinen Sinn/ Es wird und ſoll mich gar nicht kraͤnken. Jch ſage nochmals dieſes frey/ Daß mir Bozen’ am liebſten ſey. Lob-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/111>, abgerufen am 21.11.2024.