Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Der sieghafte David.

So beklagte fast ein Jeder die vergallte Krie-
gesnoht.
Es erschrikkt der König selbst/ den doch sonst kein
Krieg erschrekket/
Es wird sein geängstigt Hertz itzo zum Gebet' er-
wekket/
Er geht oft in Gottes Hütten/ fleht mit aufge-
habner Hand/
Daß Er ihn doch wolle setzen in den göldnen
Friedensstand.
Schone/ sprach Er/ liebster GOtt/ schone doch
nach deiner Gnaden/
Schau die höchste Noht doch an/ womit wir itzt
sind beladen/
Laß dein Zornenfeur erleschen/ welches unsre
Missethat
Selbst in Dir hat aufgeflammet/ spring uns
bey mit That und Raht.
Wir erkennen zwar gar gern/ daß wir sind auf
falschen Wegen/
Wieder dich herüm geirrt/ daß wir uns auf sol-
chen Stegen
Oftmals haben finden lassen/ da dir grosser
Wunder Gott/
Hertzlich sehr hat vor geekelt: Oft hat dein
Volk seinen Spott
Aus verstokktem bösen Sinn' und verfluchtem
Lasierlieben/
Mit der väterlichen Huld/ die du uns erzeigt/ ge-
trieben/
Daß wir also diese Straffe/ die uns itzo plagt
so sehr/
Von dir wohl verdienet haben/ ja auch wohl
viel zehnmal mehr.

Aber

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Der ſieghafte David.

So beklagte faſt ein Jeder die vergallte Krie-
gesnoht.
Es erſchrikkt der Koͤnig ſelbſt/ den doch ſonſt kein
Krieg erſchrekket/
Es wird ſein geaͤngſtigt Hertz itzo zum Gebet’ er-
wekket/
Er geht oft in Gottes Huͤtten/ fleht mit aufge-
habner Hand/
Daß Er ihn doch wolle ſetzen in den goͤldnen
Friedensſtand.
Schone/ ſprach Er/ liebſter GOtt/ ſchone doch
nach deiner Gnaden/
Schau die hoͤchſte Noht doch an/ womit wir itzt
ſind beladen/
Laß dein Zornenfeur erleſchen/ welches unſre
Miſſethat
Selbſt in Dir hat aufgeflammet/ ſpring uns
bey mit That und Raht.
Wir erkennen zwar gar gern/ daß wir ſind auf
falſchen Wegen/
Wieder dich heruͤm geirrt/ daß wir uns auf ſol-
chen Stegen
Oftmals haben finden laſſen/ da dir groſſer
Wunder Gott/
Hertzlich ſehr hat vor geekelt: Oft hat dein
Volk ſeinen Spott
Aus verſtokktem boͤſen Sinn’ und verfluchtem
Laſierlieben/
Mit der vaͤterlichen Huld/ die du uns erzeigt/ ge-
trieben/
Daß wir alſo dieſe Straffe/ die uns itzo plagt
ſo ſehr/
Von dir wohl verdienet haben/ ja auch wohl
viel zehnmal mehr.

Aber

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[5/0053] Der ſieghafte David. So beklagte faſt ein Jeder die vergallte Krie- gesnoht. Es erſchrikkt der Koͤnig ſelbſt/ den doch ſonſt kein Krieg erſchrekket/ Es wird ſein geaͤngſtigt Hertz itzo zum Gebet’ er- wekket/ Er geht oft in Gottes Huͤtten/ fleht mit aufge- habner Hand/ Daß Er ihn doch wolle ſetzen in den goͤldnen Friedensſtand. Schone/ ſprach Er/ liebſter GOtt/ ſchone doch nach deiner Gnaden/ Schau die hoͤchſte Noht doch an/ womit wir itzt ſind beladen/ Laß dein Zornenfeur erleſchen/ welches unſre Miſſethat Selbſt in Dir hat aufgeflammet/ ſpring uns bey mit That und Raht. Wir erkennen zwar gar gern/ daß wir ſind auf falſchen Wegen/ Wieder dich heruͤm geirrt/ daß wir uns auf ſol- chen Stegen Oftmals haben finden laſſen/ da dir groſſer Wunder Gott/ Hertzlich ſehr hat vor geekelt: Oft hat dein Volk ſeinen Spott Aus verſtokktem boͤſen Sinn’ und verfluchtem Laſierlieben/ Mit der vaͤterlichen Huld/ die du uns erzeigt/ ge- trieben/ Daß wir alſo dieſe Straffe/ die uns itzo plagt ſo ſehr/ Von dir wohl verdienet haben/ ja auch wohl viel zehnmal mehr. Aber a iij

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Zitationshilfe:	Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/53>, abgerufen am 24.11.2024.

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