und da ein zögerndes "Ja!" -- aber es fiel in die Augen, daß es nicht von aufgeregtem freu- digen Herzen hervorgieng. Meine funkelnden Augen spiegelten sich nur in denen des Groß- Kanzlers wieder, der zu mir sagte: "Sie ge- statten mir doch, daß ich meinen Beitrag hier sofort in Jhre Hände lege?" -- Das verbat ich mir nun, wie billig, und hatte Mühe, meinen Willen darinn durchzusetzen. Desto leichter ward mir's in den nächstfolgenden Tagen, mit den Jaja-Stammlern, die ich an ihr Wort erinnerte, fertig zu werden: denn da fand sich's, daß es nur in die verhallende Luft gesprochne Worte ge- wesen waren!
Mocht' es seyn! Jch aber habe mir selber Wort gehalten und auf eigene Kosten einen schö- nen achteckigen geglätteten Grabstein, sieben Fuß hoch, besorgt, worauf der Name "Waldenfels," sammt Angabe seiner Militairwürden und des Tages, da er für König und Vaterland gefallen, verzeichnet steht. Dies einfache Monument be- zeichnet seine Grabstätte. Zu gleicher Zeit ließ ich auch mir die meinige hart neben derselben mit Steinen aussetzen, wo ich denn endlich auch ru- hen werde. --
Ehre den braven Männern, die, gleich Wal- denfels, in und für Colberg geblutet und ihr Bestes gethan haben! Wo 21 Officiere auf dem Bette der Ehre das Leben verhauchten und eine gleiche Anzahl schwere todesgefährliche Wunden
und da ein zoͤgerndes „Ja!‟ — aber es fiel in die Augen, daß es nicht von aufgeregtem freu- digen Herzen hervorgieng. Meine funkelnden Augen ſpiegelten ſich nur in denen des Groß- Kanzlers wieder, der zu mir ſagte: „Sie ge- ſtatten mir doch, daß ich meinen Beitrag hier ſofort in Jhre Haͤnde lege?‟ — Das verbat ich mir nun, wie billig, und hatte Muͤhe, meinen Willen darinn durchzuſetzen. Deſto leichter ward mir’s in den naͤchſtfolgenden Tagen, mit den Jaja-Stammlern, die ich an ihr Wort erinnerte, fertig zu werden: denn da fand ſich’s, daß es nur in die verhallende Luft geſprochne Worte ge- weſen waren!
Mocht’ es ſeyn! Jch aber habe mir ſelber Wort gehalten und auf eigene Koſten einen ſchoͤ- nen achteckigen geglaͤtteten Grabſtein, ſieben Fuß hoch, beſorgt, worauf der Name „Waldenfels,‟ ſammt Angabe ſeiner Militairwuͤrden und des Tages, da er fuͤr Koͤnig und Vaterland gefallen, verzeichnet ſteht. Dies einfache Monument be- zeichnet ſeine Grabſtaͤtte. Zu gleicher Zeit ließ ich auch mir die meinige hart neben derſelben mit Steinen ausſetzen, wo ich denn endlich auch ru- hen werde. —
Ehre den braven Maͤnnern, die, gleich Wal- denfels, in und fuͤr Colberg geblutet und ihr Beſtes gethan haben! Wo 21 Officiere auf dem Bette der Ehre das Leben verhauchten und eine gleiche Anzahl ſchwere todesgefaͤhrliche Wunden
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und da ein zoͤgerndes „Ja!‟ — aber es fiel in
die Augen, daß es nicht von aufgeregtem freu-
digen Herzen hervorgieng. Meine funkelnden
Augen ſpiegelten ſich nur in denen des Groß-
Kanzlers wieder, der zu mir ſagte: „Sie ge-
ſtatten mir doch, daß ich meinen Beitrag hier
ſofort in Jhre Haͤnde lege?‟ — Das verbat ich
mir nun, wie billig, und hatte Muͤhe, meinen
Willen darinn durchzuſetzen. Deſto leichter ward
mir’s in den naͤchſtfolgenden Tagen, mit den
Jaja-Stammlern, die ich an ihr Wort erinnerte,
fertig zu werden: denn da fand ſich’s, daß es
nur in die verhallende Luft geſprochne Worte ge-
weſen waren!
Mocht’ es ſeyn! Jch aber habe mir ſelber
Wort gehalten und auf eigene Koſten einen ſchoͤ-
nen achteckigen geglaͤtteten Grabſtein, ſieben Fuß
hoch, beſorgt, worauf der Name „Waldenfels,‟
ſammt Angabe ſeiner Militairwuͤrden und des
Tages, da er fuͤr Koͤnig und Vaterland gefallen,
verzeichnet ſteht. Dies einfache Monument be-
zeichnet ſeine Grabſtaͤtte. Zu gleicher Zeit ließ
ich auch mir die meinige hart neben derſelben mit
Steinen ausſetzen, wo ich denn endlich auch ru-
hen werde. —
Ehre den braven Maͤnnern, die, gleich Wal-
denfels, in und fuͤr Colberg geblutet und ihr
Beſtes gethan haben! Wo 21 Officiere auf dem
Bette der Ehre das Leben verhauchten und eine
gleiche Anzahl ſchwere todesgefaͤhrliche Wunden
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung03_1823/191>, abgerufen am 20.07.2024.
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