Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.verunglückten Schiffe leider! ein Raub der Nicht aber zufrieden, dies mit der nö- Es versteht sich wohl, daß ich bei meiner verungluͤckten Schiffe leider! ein Raub der Nicht aber zufrieden, dies mit der noͤ- Es verſteht ſich wohl, daß ich bei meiner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0279" n="275"/> verungluͤckten Schiffe leider! ein Raub der<lb/> Wellen geworden war.</p><lb/> <p>Nicht aber zufrieden, dies mit der noͤ-<lb/> thigen Ausfuͤhrlichkeit zuruͤckberichtet zu haben,<lb/> reiſete ich ſelbſt nach Stettin, um jede noch<lb/> etwa mangelnde Auskunft zu ertheilen. Der<lb/> Wechſel ward demnach mit Proteſt zuruͤck-<lb/> geſandt|, und wir hielten den Sturm fuͤr<lb/> abgeſchlagen. Jn der That veraͤnderte man<lb/> nun auch in Liſſabon die Art und Weiſe des<lb/> Angriffs: denn nach Verlauf eines halben<lb/> Jahres lief von dort eine Aufforderung an<lb/> den Magiſtrat in Colberg ein, mich, den<lb/> Schiffer Nettelbeck, in dieſer ſchon ange-<lb/> fuͤhrten Sache zu einer zu zahlenden Ent-<lb/> ſchaͤdigung von dreitauſend und einigen hun-<lb/> dert Thalern obrigkeitlich anzuhalten. Da<lb/> dieſe Summe, nach portugieſiſchem Gelde,<lb/> in Rees ausgedruͤckt war, deren 300 auf<lb/> einen Preuſſiſchen Thaler gehen, ſo paradirte<lb/> demnach in jener Eingabe eine Forderung von<lb/> beinahe einer Million Rees, welche das Pu-<lb/> blikum meiner guten Vaterſtadt treuherzig<lb/> mit ebenſoviel Thalern verwechſelte, und nun<lb/> billig die Haͤnde uͤber den Koͤpfen zuſammen-<lb/> ſchlug, daß der Nettelbeck tauſend Mal mehr<lb/> ſchuldig ſey, als er Haare auf dem Kopfe habe!<lb/> Meine gegebene naͤhere Erklaͤrung machte nach<lb/> und nach dieſer Verwunderung ein Ende.</p><lb/> <p>Es verſteht ſich wohl, daß ich bei meiner<lb/> gerichtlichen Vernehmung gegen jene Anmu-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [275/0279]
verungluͤckten Schiffe leider! ein Raub der
Wellen geworden war.
Nicht aber zufrieden, dies mit der noͤ-
thigen Ausfuͤhrlichkeit zuruͤckberichtet zu haben,
reiſete ich ſelbſt nach Stettin, um jede noch
etwa mangelnde Auskunft zu ertheilen. Der
Wechſel ward demnach mit Proteſt zuruͤck-
geſandt|, und wir hielten den Sturm fuͤr
abgeſchlagen. Jn der That veraͤnderte man
nun auch in Liſſabon die Art und Weiſe des
Angriffs: denn nach Verlauf eines halben
Jahres lief von dort eine Aufforderung an
den Magiſtrat in Colberg ein, mich, den
Schiffer Nettelbeck, in dieſer ſchon ange-
fuͤhrten Sache zu einer zu zahlenden Ent-
ſchaͤdigung von dreitauſend und einigen hun-
dert Thalern obrigkeitlich anzuhalten. Da
dieſe Summe, nach portugieſiſchem Gelde,
in Rees ausgedruͤckt war, deren 300 auf
einen Preuſſiſchen Thaler gehen, ſo paradirte
demnach in jener Eingabe eine Forderung von
beinahe einer Million Rees, welche das Pu-
blikum meiner guten Vaterſtadt treuherzig
mit ebenſoviel Thalern verwechſelte, und nun
billig die Haͤnde uͤber den Koͤpfen zuſammen-
ſchlug, daß der Nettelbeck tauſend Mal mehr
ſchuldig ſey, als er Haare auf dem Kopfe habe!
Meine gegebene naͤhere Erklaͤrung machte nach
und nach dieſer Verwunderung ein Ende.
Es verſteht ſich wohl, daß ich bei meiner
gerichtlichen Vernehmung gegen jene Anmu-
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