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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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nicht statt gefunden haben, oder doch geringer
ausgefallen seyn würden. Er war aber nicht in
der Verfassung, Vernunft anzunehmen, sondern
fuhr drohend und scheltend wieder an Land.

Kaum aber waren ein paar Stunden
verlaufen, so ließ er sich abermals bei mir
blicken, und war diesmal von einer Art
Gerichtsperson oder Notarius begleitet, der
mir einen langen schriftlichen Aufsatz von
anderthalb Bogen vorlegte, mit dem Ansin-
nen, daß ich meinen Namen unterzeichnen
möchte. -- "Unter eine Schrift in einer
Sprache, die ich nicht verstehe?" gab ich zur
Antwort. -- "Mit nichten, meine Herren!
Geht damit, wenn es Euch beliebt, zum
Preussischen Consul. Dort werd' ich mich
gleichfalls finden lassen."

Jn der That war sofort mein nächster
Gang zu diesem Consul, Namens Schuh-
macher, gerichtet, um ihn von dem unange-
nehmen Vorfalle vollständig zu unterrichten
und mich mit ihm zu berathen. Sein
Gutachten fiel dahin aus, daß ich Nachmit-
tags mit meinem Schiffsvolk vor ihm er-
scheinen solle, um in Gegenwart eines No-
tarius, über den wahren Verlauf der Sache
eidlich vernommen zu werden. Auf dem
Rückwege stieß ich auf meinen Correspon-
denten Bulkeley; und nachdem ich in dessen
Comptoir getreten, benachrichtigte er mich,

nicht ſtatt gefunden haben, oder doch geringer
ausgefallen ſeyn wuͤrden. Er war aber nicht in
der Verfaſſung, Vernunft anzunehmen, ſondern
fuhr drohend und ſcheltend wieder an Land.

Kaum aber waren ein paar Stunden
verlaufen, ſo ließ er ſich abermals bei mir
blicken, und war diesmal von einer Art
Gerichtsperſon oder Notarius begleitet, der
mir einen langen ſchriftlichen Aufſatz von
anderthalb Bogen vorlegte, mit dem Anſin-
nen, daß ich meinen Namen unterzeichnen
moͤchte. — „Unter eine Schrift in einer
Sprache, die ich nicht verſtehe?‟ gab ich zur
Antwort. — „Mit nichten, meine Herren!
Geht damit, wenn es Euch beliebt, zum
Preuſſiſchen Conſul. Dort werd’ ich mich
gleichfalls finden laſſen.‟

Jn der That war ſofort mein naͤchſter
Gang zu dieſem Conſul, Namens Schuh-
macher, gerichtet, um ihn von dem unange-
nehmen Vorfalle vollſtaͤndig zu unterrichten
und mich mit ihm zu berathen. Sein
Gutachten fiel dahin aus, daß ich Nachmit-
tags mit meinem Schiffsvolk vor ihm er-
ſcheinen ſolle, um in Gegenwart eines No-
tarius, uͤber den wahren Verlauf der Sache
eidlich vernommen zu werden. Auf dem
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[249/0253] nicht ſtatt gefunden haben, oder doch geringer ausgefallen ſeyn wuͤrden. Er war aber nicht in der Verfaſſung, Vernunft anzunehmen, ſondern fuhr drohend und ſcheltend wieder an Land. Kaum aber waren ein paar Stunden verlaufen, ſo ließ er ſich abermals bei mir blicken, und war diesmal von einer Art Gerichtsperſon oder Notarius begleitet, der mir einen langen ſchriftlichen Aufſatz von anderthalb Bogen vorlegte, mit dem Anſin- nen, daß ich meinen Namen unterzeichnen moͤchte. — „Unter eine Schrift in einer Sprache, die ich nicht verſtehe?‟ gab ich zur Antwort. — „Mit nichten, meine Herren! Geht damit, wenn es Euch beliebt, zum Preuſſiſchen Conſul. Dort werd’ ich mich gleichfalls finden laſſen.‟ Jn der That war ſofort mein naͤchſter Gang zu dieſem Conſul, Namens Schuh- macher, gerichtet, um ihn von dem unange- nehmen Vorfalle vollſtaͤndig zu unterrichten und mich mit ihm zu berathen. Sein Gutachten fiel dahin aus, daß ich Nachmit- tags mit meinem Schiffsvolk vor ihm er- ſcheinen ſolle, um in Gegenwart eines No- tarius, uͤber den wahren Verlauf der Sache eidlich vernommen zu werden. Auf dem Ruͤckwege ſtieß ich auf meinen Correſpon- denten Bulkeley; und nachdem ich in deſſen Comptoir getreten, benachrichtigte er mich,

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/253>, abgerufen am 24.11.2024.