Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821."schuß von der ganzen Flotte, zurück zu em- So war nun zwar dieser Strauß glück- So wie ich nun meine Ladung in diesem „ſchuß von der ganzen Flotte, zuruͤck zu em- So war nun zwar dieſer Strauß gluͤck- So wie ich nun meine Ladung in dieſem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0249" n="245"/> „ſchuß von der ganzen Flotte, zuruͤck zu em-<lb/> „pfangen; und mit <hi rendition="#g">dem</hi> iſt mir nicht gehol-<lb/> „fen.‟ — Sofort auch nahm der Geſandte<lb/> das Wort; und da ich ſah, daß der Handel<lb/> anfieng, zu einer Ehrenſache zwiſchen ihm<lb/> und dem Admiral auszuſchlagen, ſo konnt’<lb/> ich den fernern lebhaften Wortwechſel mit<lb/> deſto beſſerer Seelenruhe anhoͤren; bis zu-<lb/> letzt das Gericht ſeinen Ausſpruch that, der<lb/> die Matroſen ſchuldig erkannte, auf meinem<lb/> Schiffe zu verbleiben, bis ſie in dem naͤch-<lb/> ſten erreichten Preuſſiſchen Hafen abgeloͤhnt<lb/> werden koͤnnten.</p><lb/> <p>So war nun zwar dieſer Strauß gluͤck-<lb/> lich und mit Ehren ausgefochten: allein<lb/> einige Tage nachher erfolgte ein Ding, das<lb/> eben ſo ſehr zu erwarten, als ſchwer zu ver-<lb/> hindern war. — Die drei Kerle machten ſich<lb/> heimlich aus dem Staube und giengen auf die<lb/> Flotte zu ihren Landsleuten uͤber, ohne auf<lb/> ihre, im Stiche gelaſſene Monatsgelder zu<lb/> achten. Mochten ſie laufen! Jch konnte<lb/> Jhrer entrathen!</p><lb/> <p>So wie ich nun meine Ladung in dieſem<lb/> Hafen loͤſchte, entſtand auch die Verlegenheit,<lb/> in dieſer unguͤnſtigen Jahrszeit (es war<lb/> mitten im Winter) nicht ſofort wieder eine<lb/> vortheilhafte Fracht zu finden. Nach Suͤden,<lb/> in’s mittellaͤndiſche Meer, durft’ ich mich,<lb/> aus Mangel an Tuͤrken-Paͤſſen, nicht wagen;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [245/0249]
„ſchuß von der ganzen Flotte, zuruͤck zu em-
„pfangen; und mit dem iſt mir nicht gehol-
„fen.‟ — Sofort auch nahm der Geſandte
das Wort; und da ich ſah, daß der Handel
anfieng, zu einer Ehrenſache zwiſchen ihm
und dem Admiral auszuſchlagen, ſo konnt’
ich den fernern lebhaften Wortwechſel mit
deſto beſſerer Seelenruhe anhoͤren; bis zu-
letzt das Gericht ſeinen Ausſpruch that, der
die Matroſen ſchuldig erkannte, auf meinem
Schiffe zu verbleiben, bis ſie in dem naͤch-
ſten erreichten Preuſſiſchen Hafen abgeloͤhnt
werden koͤnnten.
So war nun zwar dieſer Strauß gluͤck-
lich und mit Ehren ausgefochten: allein
einige Tage nachher erfolgte ein Ding, das
eben ſo ſehr zu erwarten, als ſchwer zu ver-
hindern war. — Die drei Kerle machten ſich
heimlich aus dem Staube und giengen auf die
Flotte zu ihren Landsleuten uͤber, ohne auf
ihre, im Stiche gelaſſene Monatsgelder zu
achten. Mochten ſie laufen! Jch konnte
Jhrer entrathen!
So wie ich nun meine Ladung in dieſem
Hafen loͤſchte, entſtand auch die Verlegenheit,
in dieſer unguͤnſtigen Jahrszeit (es war
mitten im Winter) nicht ſofort wieder eine
vortheilhafte Fracht zu finden. Nach Suͤden,
in’s mittellaͤndiſche Meer, durft’ ich mich,
aus Mangel an Tuͤrken-Paͤſſen, nicht wagen;
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