nen kleinen Verkehr einige Rollen dieses Ta- backs gegen die bei mir habenden Kaufwaa- ren umzusetzen. Jch erblickte auch seine Se- gel in einer Entfernung von etwa anderthalb Meilen vor mir und säumte also nicht, unter Aufziehung der holländischen Flagge, auf das- selbe zuzusteuern. Je eifriger ich mich aber mühte, es zu erreichen, desto mehr Segel setzte es auch Seinerseits auf, um sich von mir zu entfernen. Jch schoß zu mehreren Malen Einen von meinen Pöllern unter dem Winde ab, um ihm mein Verlangen nach einer nähe- ren Gemeinschaft zu erkennen zu geben: der Portugiese hingegen manoevrirte unaufhörlich, mir durch veränderten Kurs aus dem Gesichte zu kommen. Es schien nicht anders, als ob er sich vor mir fürchtete, ohne daß ich gleichwohl begriff, was ein Schiff von dieser Größe wohl von einem Fahrzeuge Meines- gleichen zu besorgen haben könne?
Jch ließ indeß nicht ab, Jagd auf dasselbe zu machen, bis die Nacht einbrach und die Dunkelheit mir Einhalt gebot. Jndem ich aber meinen Weg längs der Küste fortsetzte, hielt ich mich doch mehr seewärts und unter vollen Segeln; und meine Hoffnung, diesem verwunderlichen Gaste dicht auf der Ferse zu bleiben, trog mich auch sowenig, daß gleich der erste Morgenstrahl mir ihn, kaum drei- viertel Meilen von mir, näher dem Lande zu
nen kleinen Verkehr einige Rollen dieſes Ta- backs gegen die bei mir habenden Kaufwaa- ren umzuſetzen. Jch erblickte auch ſeine Se- gel in einer Entfernung von etwa anderthalb Meilen vor mir und ſaͤumte alſo nicht, unter Aufziehung der hollaͤndiſchen Flagge, auf daſ- ſelbe zuzuſteuern. Je eifriger ich mich aber muͤhte, es zu erreichen, deſto mehr Segel ſetzte es auch Seinerſeits auf, um ſich von mir zu entfernen. Jch ſchoß zu mehreren Malen Einen von meinen Poͤllern unter dem Winde ab, um ihm mein Verlangen nach einer naͤhe- ren Gemeinſchaft zu erkennen zu geben: der Portugieſe hingegen manoevrirte unaufhoͤrlich, mir durch veraͤnderten Kurs aus dem Geſichte zu kommen. Es ſchien nicht anders, als ob er ſich vor mir fuͤrchtete, ohne daß ich gleichwohl begriff, was ein Schiff von dieſer Groͤße wohl von einem Fahrzeuge Meines- gleichen zu beſorgen haben koͤnne?
Jch ließ indeß nicht ab, Jagd auf daſſelbe zu machen, bis die Nacht einbrach und die Dunkelheit mir Einhalt gebot. Jndem ich aber meinen Weg laͤngs der Kuͤſte fortſetzte, hielt ich mich doch mehr ſeewaͤrts und unter vollen Segeln; und meine Hoffnung, dieſem verwunderlichen Gaſte dicht auf der Ferſe zu bleiben, trog mich auch ſowenig, daß gleich der erſte Morgenſtrahl mir ihn, kaum drei- viertel Meilen von mir, naͤher dem Lande zu
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nen kleinen Verkehr einige Rollen dieſes Ta-
backs gegen die bei mir habenden Kaufwaa-
ren umzuſetzen. Jch erblickte auch ſeine Se-
gel in einer Entfernung von etwa anderthalb
Meilen vor mir und ſaͤumte alſo nicht, unter
Aufziehung der hollaͤndiſchen Flagge, auf daſ-
ſelbe zuzuſteuern. Je eifriger ich mich aber
muͤhte, es zu erreichen, deſto mehr Segel ſetzte
es auch Seinerſeits auf, um ſich von mir
zu entfernen. Jch ſchoß zu mehreren Malen
Einen von meinen Poͤllern unter dem Winde
ab, um ihm mein Verlangen nach einer naͤhe-
ren Gemeinſchaft zu erkennen zu geben: der
Portugieſe hingegen manoevrirte unaufhoͤrlich,
mir durch veraͤnderten Kurs aus dem Geſichte
zu kommen. Es ſchien nicht anders, als
ob er ſich vor mir fuͤrchtete, ohne daß ich
gleichwohl begriff, was ein Schiff von dieſer
Groͤße wohl von einem Fahrzeuge Meines-
gleichen zu beſorgen haben koͤnne?
Jch ließ indeß nicht ab, Jagd auf daſſelbe
zu machen, bis die Nacht einbrach und die
Dunkelheit mir Einhalt gebot. Jndem ich
aber meinen Weg laͤngs der Kuͤſte fortſetzte,
hielt ich mich doch mehr ſeewaͤrts und unter
vollen Segeln; und meine Hoffnung, dieſem
verwunderlichen Gaſte dicht auf der Ferſe zu
bleiben, trog mich auch ſowenig, daß gleich
der erſte Morgenſtrahl mir ihn, kaum drei-
viertel Meilen von mir, naͤher dem Lande zu
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/22>, abgerufen am 19.04.2024.
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