Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Einem ich mit meinen Schiffs-Papieren an Jnzwischen war der Wind, zu meinem Einem ich mit meinen Schiffs-Papieren an Jnzwiſchen war der Wind, zu meinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0183" n="179"/> Einem ich mit meinen Schiffs-Papieren an<lb/> Bord kommen mußte. Jndeſſen konnte die<lb/> Unterſuchung derſelben nicht anders, als vor-<lb/> theilhaft, fuͤr mich ausfallen: denn das Schiff<lb/> war Preuſſiſch; die Ladung fuͤr portugieſiſche<lb/> Rechnung; Beide alſo neutral und frei. So<lb/> ward mir alſo auch geſtattet, in den Texel<lb/> hinein zu ſegeln; zugleich aber gab mir der<lb/> Kapitain des engliſchen Linien-Schiffes den<lb/> Auftrag, wenn ich dort hineingekommen waͤre,<lb/> dem hollaͤndiſchen Admiral Kinsberger, der<lb/> dort mit einer Kriegs-Flotte von 11 Segeln<lb/> lag, mit ſeinem Gruße auch ſeinen Wunſch<lb/> zu vermelden, ſich mit ihm je eher je lieber<lb/> in offner See zu beſprechen. Jn der That<lb/> war es unbegreiflich, wie dieſer ſonſt ſo<lb/> wackre Seemann ſich von jenen beiden Schif-<lb/> fen im Texel dergeſtalt einſperren laſſen konnte!</p><lb/> <p>Jnzwiſchen war der Wind, zu meinem<lb/> großen Verdruſſe, nach Oſten umgeſprungen;<lb/> und mir blieb nichts uͤbrig, als mit der naͤch-<lb/> ſten Fluth, gerade gegen denſelben an, in<lb/> jenen Hafen hinein zu laviren. Jndem ich<lb/> mich nun bei dieſem Manoeuvre dem erſten<lb/> hollaͤndiſchen Kriegsſchiffe naͤherte, kam von<lb/> demſelben eine Schaluppe hinter mir drein<lb/> gerudert, die mir gebieteriſch zurief: „Braßt<lb/> auf! Braßt auf!‟ — Mein hollaͤndiſcher<lb/> Lootſe, den ich an Bord genommen, hatte<lb/> Luſt, dem Befehl zu gehorchen: ich hingegen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [179/0183]
Einem ich mit meinen Schiffs-Papieren an
Bord kommen mußte. Jndeſſen konnte die
Unterſuchung derſelben nicht anders, als vor-
theilhaft, fuͤr mich ausfallen: denn das Schiff
war Preuſſiſch; die Ladung fuͤr portugieſiſche
Rechnung; Beide alſo neutral und frei. So
ward mir alſo auch geſtattet, in den Texel
hinein zu ſegeln; zugleich aber gab mir der
Kapitain des engliſchen Linien-Schiffes den
Auftrag, wenn ich dort hineingekommen waͤre,
dem hollaͤndiſchen Admiral Kinsberger, der
dort mit einer Kriegs-Flotte von 11 Segeln
lag, mit ſeinem Gruße auch ſeinen Wunſch
zu vermelden, ſich mit ihm je eher je lieber
in offner See zu beſprechen. Jn der That
war es unbegreiflich, wie dieſer ſonſt ſo
wackre Seemann ſich von jenen beiden Schif-
fen im Texel dergeſtalt einſperren laſſen konnte!
Jnzwiſchen war der Wind, zu meinem
großen Verdruſſe, nach Oſten umgeſprungen;
und mir blieb nichts uͤbrig, als mit der naͤch-
ſten Fluth, gerade gegen denſelben an, in
jenen Hafen hinein zu laviren. Jndem ich
mich nun bei dieſem Manoeuvre dem erſten
hollaͤndiſchen Kriegsſchiffe naͤherte, kam von
demſelben eine Schaluppe hinter mir drein
gerudert, die mir gebieteriſch zurief: „Braßt
auf! Braßt auf!‟ — Mein hollaͤndiſcher
Lootſe, den ich an Bord genommen, hatte
Luſt, dem Befehl zu gehorchen: ich hingegen
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