auf dem Strande stehen, an dessen Borde es einen gewaltigen Lärmen gab. Da das Wet- ter gut war, kam mich die Lust an, mein Boot auszusetzen und näher heranzufahren. Man ließ mich aber sogar das Verdeck be- treten, ohne meine Anwesenheit gewahr zu werden oder zu beachten. Alles lief darauf verwirrt durch einander, und das nur um so mehr, je ärger der russische Landofficier, der hier das Commando zu führen schien, drauf los schlug und wetterte. Seeleute und Soldaten waren gleichfalls National-Russen; und was und wie sie es angriffen, um das Schiff wieder abzubringen, war durchaus verkehrte und thörichte Arbeit.
Wenig erbaut durch dies Schauspiel, warf ich noch einige Blicke durch die offne Lucke in den Raum und sah, daß das Schiff mit metallnen Kanonen, Bomben, Kugeln und dergl. geladen war. Es stand mit dem Vor- dertheil hoch auf dem abschüssigen Strande, während das Hintertheil noch tief im Wasser lag. Jch stieg nun in mein Boot zurück, um diese Tiefe dicht am Schiffe noch genauer auszumessen, und gieng dann abermals an Bord, indem ich dem Gedanken nachhieng: ob es nicht thunlich seyn sollte, die schwere, aber wenig Raum füllende Ladung ganz in den hintersten Raum zu bringen, das Schiff solchergestalt vorne zu erleichtern, zugleich
auf dem Strande ſtehen, an deſſen Borde es einen gewaltigen Laͤrmen gab. Da das Wet- ter gut war, kam mich die Luſt an, mein Boot auszuſetzen und naͤher heranzufahren. Man ließ mich aber ſogar das Verdeck be- treten, ohne meine Anweſenheit gewahr zu werden oder zu beachten. Alles lief darauf verwirrt durch einander, und das nur um ſo mehr, je aͤrger der ruſſiſche Landofficier, der hier das Commando zu fuͤhren ſchien, drauf los ſchlug und wetterte. Seeleute und Soldaten waren gleichfalls National-Ruſſen; und was und wie ſie es angriffen, um das Schiff wieder abzubringen, war durchaus verkehrte und thoͤrichte Arbeit.
Wenig erbaut durch dies Schauſpiel, warf ich noch einige Blicke durch die offne Lucke in den Raum und ſah, daß das Schiff mit metallnen Kanonen, Bomben, Kugeln und dergl. geladen war. Es ſtand mit dem Vor- dertheil hoch auf dem abſchuͤſſigen Strande, waͤhrend das Hintertheil noch tief im Waſſer lag. Jch ſtieg nun in mein Boot zuruͤck, um dieſe Tiefe dicht am Schiffe noch genauer auszumeſſen, und gieng dann abermals an Bord, indem ich dem Gedanken nachhieng: ob es nicht thunlich ſeyn ſollte, die ſchwere, aber wenig Raum fuͤllende Ladung ganz in den hinterſten Raum zu bringen, das Schiff ſolchergeſtalt vorne zu erleichtern, zugleich
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auf dem Strande ſtehen, an deſſen Borde es
einen gewaltigen Laͤrmen gab. Da das Wet-
ter gut war, kam mich die Luſt an, mein
Boot auszuſetzen und naͤher heranzufahren.
Man ließ mich aber ſogar das Verdeck be-
treten, ohne meine Anweſenheit gewahr zu
werden oder zu beachten. Alles lief darauf
verwirrt durch einander, und das nur um
ſo mehr, je aͤrger der ruſſiſche Landofficier,
der hier das Commando zu fuͤhren ſchien,
drauf los ſchlug und wetterte. Seeleute und
Soldaten waren gleichfalls National-Ruſſen;
und was und wie ſie es angriffen, um das
Schiff wieder abzubringen, war durchaus
verkehrte und thoͤrichte Arbeit.
Wenig erbaut durch dies Schauſpiel,
warf ich noch einige Blicke durch die offne
Lucke in den Raum und ſah, daß das Schiff
mit metallnen Kanonen, Bomben, Kugeln und
dergl. geladen war. Es ſtand mit dem Vor-
dertheil hoch auf dem abſchuͤſſigen Strande,
waͤhrend das Hintertheil noch tief im Waſſer
lag. Jch ſtieg nun in mein Boot zuruͤck, um
dieſe Tiefe dicht am Schiffe noch genauer
auszumeſſen, und gieng dann abermals an
Bord, indem ich dem Gedanken nachhieng:
ob es nicht thunlich ſeyn ſollte, die ſchwere,
aber wenig Raum fuͤllende Ladung ganz in
den hinterſten Raum zu bringen, das Schiff
ſolchergeſtalt vorne zu erleichtern, zugleich
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/156>, abgerufen am 22.11.2024.
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