Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.D'rum sag' i, aus sein Gleis wird erst dann Alles Neunter Auftritt. Zwirn. Gleich darauf Reserl. Zwirn (aus der Seitenthüre links). Der Leim gibt mir nichts als lauter gute Leh- ren -- gute Lehren hab' ich in der Schul schon kriegt, wenn ich's hätt befolgen wollen. Reserl (aus der Seitenthüre rechts, und will zur Mitte hinaus). Gleich den Augenblick. -- (Für sich.) Das ist doch ein beständiges Befehlen in dem Haus. Zwirn (hält sie auf). Da geblieben, liebenswürdiger Dienstbot! Reserl. Ah gehens, Ihnen ist auch nicht zu trau'n. Zwirn. Was fallt Dir ein! Die Treu von ein Schnei- der halt fester als eine doppelte Naht. D’rum ſag’ i, aus ſein Gleis wird erſt dann Alles Neunter Auftritt. Zwirn. Gleich darauf Reſerl. Zwirn (aus der Seitenthüre links). Der Leim gibt mir nichts als lauter gute Leh- ren — gute Lehren hab’ ich in der Schul ſchon kriegt, wenn ich’s hätt befolgen wollen. Reſerl (aus der Seitenthüre rechts, und will zur Mitte hinaus). Gleich den Augenblick. — (Für ſich.) Das iſt doch ein beſtändiges Befehlen in dem Haus. Zwirn (hält ſie auf). Da geblieben, liebenswürdiger Dienſtbot! Reſerl. Ah gehens, Ihnen iſt auch nicht zu trau’n. Zwirn. Was fallt Dir ein! Die Treu von ein Schnei- der halt feſter als eine doppelte Naht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KNI"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0116" n="110"/> <l>D’rum ſag’ i, aus ſein Gleis wird erſt dann Alles</l><lb/> <l>flieg’n,</l><lb/> <l>Wenn Sie Ihre Nachſicht und Huld uns entzieh’n.</l><lb/> <l>Da wurd’ ein erſt recht angſt und bang,</l><lb/> <l>Denn dann ſtund d’Welt g’wiß nicht mehr lang.</l> </lg> </lg><lb/> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Neunter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Zwirn</hi>. Gleich darauf <hi rendition="#g">Reſerl</hi>.</stage><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker> <hi rendition="#g">Zwirn</hi> </speaker><lb/> <stage>(aus der Seitenthüre links).</stage><lb/> <p>Der Leim gibt mir nichts als lauter gute Leh-<lb/> ren — gute Lehren hab’ ich in der Schul ſchon<lb/> kriegt, wenn ich’s hätt befolgen wollen.</p> </sp><lb/> <sp who="#RES"> <speaker> <hi rendition="#g">Reſerl</hi> </speaker><lb/> <stage>(aus der Seitenthüre rechts, und will zur Mitte hinaus).</stage><lb/> <p>Gleich den Augenblick. —</p> <stage>(Für ſich.)</stage> <p>Das iſt<lb/> doch ein beſtändiges Befehlen in dem Haus.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker> <hi rendition="#g">Zwirn</hi> </speaker><lb/> <stage>(hält ſie auf).</stage><lb/> <p>Da geblieben, liebenswürdiger Dienſtbot!</p> </sp><lb/> <sp who="#RES"> <speaker><hi rendition="#g">Reſerl</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah gehens, Ihnen iſt auch nicht zu trau’n.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Was fallt Dir ein! Die Treu von ein Schnei-<lb/> der halt feſter als eine doppelte Naht.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0116]
D’rum ſag’ i, aus ſein Gleis wird erſt dann Alles
flieg’n,
Wenn Sie Ihre Nachſicht und Huld uns entzieh’n.
Da wurd’ ein erſt recht angſt und bang,
Denn dann ſtund d’Welt g’wiß nicht mehr lang.
(Ab.)
Neunter Auftritt.
Zwirn. Gleich darauf Reſerl.
Zwirn
(aus der Seitenthüre links).
Der Leim gibt mir nichts als lauter gute Leh-
ren — gute Lehren hab’ ich in der Schul ſchon
kriegt, wenn ich’s hätt befolgen wollen.
Reſerl
(aus der Seitenthüre rechts, und will zur Mitte hinaus).
Gleich den Augenblick. — (Für ſich.) Das iſt
doch ein beſtändiges Befehlen in dem Haus.
Zwirn
(hält ſie auf).
Da geblieben, liebenswürdiger Dienſtbot!
Reſerl.
Ah gehens, Ihnen iſt auch nicht zu trau’n.
Zwirn.
Was fallt Dir ein! Die Treu von ein Schnei-
der halt feſter als eine doppelte Naht.
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