Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Zwirn. Jetzt seyn's drei. Hobelmann (böse). Es gilt nur einhundert Thaler, ich halte mich an das, was in dem Brief steht. Knieriem. Nein, nein, es gilt nur hundert Thaler. Zwirn. So müssen Sie also nicht mehr herauslesen, als drin steht, Sie stürzen sich sonst in eine Schuldenlast. Hobelmann. Jetzt laß Er mich einmal zum Schluß kom- men. (Lies't.) "zurück lassen, für den Fall, daß Ihr ebenfalls Nichts mehr haben solltet, und ein Reisegeld braucht. Ich hoff' Euch daher vor meinem Ende noch zu sehen." -- Euer Bruder Johann Leim. Zwirn. Herr Hobelmann, jetzt gebens nur g'schwind die hundert Thaler her. Hobelmann. Da könnt's Euch einen frohen Tag d'rum an- thun. Zwirn. Ja, das wollen wir auch. Zwirn. Jetzt ſeyn’s drei. Hobelmann (böſe). Es gilt nur einhundert Thaler, ich halte mich an das, was in dem Brief ſteht. Knieriem. Nein, nein, es gilt nur hundert Thaler. Zwirn. So müſſen Sie alſo nicht mehr herausleſen, als drin ſteht, Sie ſtürzen ſich ſonſt in eine Schuldenlaſt. Hobelmann. Jetzt laß Er mich einmal zum Schluß kom- men. (Lieſ’t.) „zurück laſſen, für den Fall, daß Ihr ebenfalls Nichts mehr haben ſolltet, und ein Reiſegeld braucht. Ich hoff’ Euch daher vor meinem Ende noch zu ſehen.“ — Euer Bruder Johann Leim. Zwirn. Herr Hobelmann, jetzt gebens nur g’ſchwind die hundert Thaler her. Hobelmann. Da könnt’s Euch einen frohen Tag d’rum an- thun. Zwirn. Ja, das wollen wir auch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0106" n="100"/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Jetzt ſeyn’s drei.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker> <hi rendition="#g">Hobelmann</hi> </speaker><lb/> <stage>(böſe).</stage><lb/> <p>Es gilt nur einhundert Thaler, ich halte mich<lb/> an das, was in dem Brief ſteht.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, nein, es gilt nur hundert Thaler.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>So müſſen Sie alſo nicht mehr herausleſen, als<lb/> drin ſteht, Sie ſtürzen ſich ſonſt in eine Schuldenlaſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Jetzt laß Er mich einmal zum Schluß kom-<lb/> men.</p> <stage>(Lieſ’t.)</stage> <p>„zurück laſſen, für den Fall, daß<lb/> Ihr ebenfalls Nichts mehr haben ſolltet, und ein<lb/> Reiſegeld braucht. Ich hoff’ Euch daher vor meinem<lb/> Ende noch zu ſehen.“ — Euer Bruder<lb/><hi rendition="#et">Johann Leim.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Herr Hobelmann, jetzt gebens nur g’ſchwind die<lb/> hundert Thaler her.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Da könnt’s Euch einen frohen Tag d’rum an-<lb/> thun.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, das wollen wir auch.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0106]
Zwirn.
Jetzt ſeyn’s drei.
Hobelmann
(böſe).
Es gilt nur einhundert Thaler, ich halte mich
an das, was in dem Brief ſteht.
Knieriem.
Nein, nein, es gilt nur hundert Thaler.
Zwirn.
So müſſen Sie alſo nicht mehr herausleſen, als
drin ſteht, Sie ſtürzen ſich ſonſt in eine Schuldenlaſt.
Hobelmann.
Jetzt laß Er mich einmal zum Schluß kom-
men. (Lieſ’t.) „zurück laſſen, für den Fall, daß
Ihr ebenfalls Nichts mehr haben ſolltet, und ein
Reiſegeld braucht. Ich hoff’ Euch daher vor meinem
Ende noch zu ſehen.“ — Euer Bruder
Johann Leim.
Zwirn.
Herr Hobelmann, jetzt gebens nur g’ſchwind die
hundert Thaler her.
Hobelmann.
Da könnt’s Euch einen frohen Tag d’rum an-
thun.
Zwirn.
Ja, das wollen wir auch.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |