Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Knieriem. Von Leim. Zwirn. Ah so -- von Leim. Hobelmann (lies't weiter). "Ich bin kränk und liege in Nürnberg im Spi- tal" -- Zwirn. Herr Hobelmann, foppen müssens mich nicht! ich kann auch grob seyn. Wie können's denn sagen, Sie liegen in Nürnberg im Spital, und stehen da neben meiner? Hobelmann. Aber den Brief schreibt ja der Leim. Knieriem. Der Leim. Zwirn. Ah so -- der Leim. Hobelmann (lies't). "Ich habe vor vier Monaten, wie ich von Wien fort bin, Herrn Hobelmann hundert Thaler zurück- lassen -- Zwirn. Wer? Hobelmann. No, der Leim. Knieriem. Von Leim. Zwirn. Ah ſo — von Leim. Hobelmann (lieſ’t weiter). »Ich bin kränk und liege in Nürnberg im Spi- tal« — Zwirn. Herr Hobelmann, foppen müſſens mich nicht! ich kann auch grob ſeyn. Wie können’s denn ſagen, Sie liegen in Nürnberg im Spital, und ſtehen da neben meiner? Hobelmann. Aber den Brief ſchreibt ja der Leim. Knieriem. Der Leim. Zwirn. Ah ſo — der Leim. Hobelmann (lieſ’t). »Ich habe vor vier Monaten, wie ich von Wien fort bin, Herrn Hobelmann hundert Thaler zurück- laſſen — Zwirn. Wer? Hobelmann. No, der Leim. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0104" n="98"/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Von Leim.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah ſo — von Leim.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker> <hi rendition="#g">Hobelmann</hi> </speaker> <stage>(lieſ’t weiter).</stage><lb/> <p>»Ich bin kränk und liege in Nürnberg im Spi-<lb/> tal« —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Herr Hobelmann, foppen müſſens mich nicht!<lb/> ich kann auch grob ſeyn. Wie können’s denn ſagen,<lb/> Sie liegen in Nürnberg im Spital, und ſtehen da<lb/> neben meiner?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Aber den Brief ſchreibt ja der Leim.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Leim.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah ſo — der Leim.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker> <hi rendition="#g">Hobelmann</hi> </speaker><lb/> <stage>(lieſ’t).</stage><lb/> <p>»Ich habe vor vier Monaten, wie ich von Wien<lb/> fort bin, Herrn Hobelmann hundert Thaler zurück-<lb/> laſſen —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Wer?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>No, der Leim.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0104]
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tal« —
Zwirn.
Herr Hobelmann, foppen müſſens mich nicht!
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Sie liegen in Nürnberg im Spital, und ſtehen da
neben meiner?
Hobelmann.
Aber den Brief ſchreibt ja der Leim.
Knieriem.
Der Leim.
Zwirn.
Ah ſo — der Leim.
Hobelmann
(lieſ’t).
»Ich habe vor vier Monaten, wie ich von Wien
fort bin, Herrn Hobelmann hundert Thaler zurück-
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Zwirn.
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Hobelmann.
No, der Leim.
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