Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Zangler (heftig).
Zu der Marie soll Sie schau'n, hab' ich g'sagt.
Gertrud
(erschrocken zurückweichend).
Nein, man weiß wirklich nit, wo ein'm der Kopf
steht.
(Jm Abgehen.) Jetzt hätt' ich bald vergessen --
(Zu Zangler.) Der neue Hausknecht is da --
Zangler.
Soll hereinkommen --
(Gertrud zur Mitte ab.)
Zangler (allein).
Nichts als Odiosa, Geschäfte, Unwesen im
Hauswesen, umgeben von albernen Wesen, langwei-
ligen Wesen, schlechten Wesen, bin wirklich ein ge-
plagtes Wesen.
(Es wird an der Thüre geklopft.) Herein!


Sechster Auftritt.
Zangler. Melchior.
Melchior
(schüchtern eintretend zur Mitte).
Jch bitt', sein Euer Gnaden der G'würzkramer?
Zangler.
Eins zu wenig, 's Andere zu viel, ich bin nicht
Zangler (heftig).
Zu der Marie ſoll Sie ſchau’n, hab’ ich g’ſagt.
Gertrud
(erſchrocken zuruͤckweichend).
Nein, man weiß wirklich nit, wo ein’m der Kopf
ſteht.
(Jm Abgehen.) Jetzt hätt’ ich bald vergeſſen —
(Zu Zangler.) Der neue Hausknecht is da —
Zangler.
Soll hereinkommen —
(Gertrud zur Mitte ab.)
Zangler (allein).
Nichts als Odiosa, Geſchäfte, Unweſen im
Hausweſen, umgeben von albernen Weſen, langwei-
ligen Weſen, ſchlechten Weſen, bin wirklich ein ge-
plagtes Weſen.
(Es wird an der Thuͤre geklopft.) Herein!


Sechster Auftritt.
Zangler. Melchior.
Melchior
(ſchuͤchtern eintretend zur Mitte).
Jch bitt’, ſein Euer Gnaden der G’würzkramer?
Zangler.
Eins zu wenig, ’s Andere zu viel, ich bin nicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0020" n="14"/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker>
            <stage>(heftig).</stage><lb/>
            <p>Zu der Marie &#x017F;oll Sie &#x017F;chau&#x2019;n, hab&#x2019; ich g&#x2019;&#x017F;agt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#g">Gertrud</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(er&#x017F;chrocken zuru&#x0364;ckweichend).</stage><lb/>
            <p>Nein, man weiß wirklich nit, wo ein&#x2019;m der Kopf<lb/>
&#x017F;teht.</p>
            <stage>(Jm Abgehen.)</stage>
            <p>Jetzt hätt&#x2019; ich bald verge&#x017F;&#x017F;en &#x2014;</p><lb/>
            <stage>(Zu Zangler.)</stage>
            <p>Der neue Hausknecht is da &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Soll hereinkommen &#x2014;</p><lb/>
            <stage>(Gertrud zur Mitte ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker>
            <stage>(allein).</stage><lb/>
            <p>Nichts als <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Odiosa</hi></hi>, Ge&#x017F;chäfte, Unwe&#x017F;en im<lb/>
Hauswe&#x017F;en, umgeben von albernen We&#x017F;en, langwei-<lb/>
ligen We&#x017F;en, &#x017F;chlechten We&#x017F;en, bin wirklich ein ge-<lb/>
plagtes We&#x017F;en.</p>
            <stage>(Es wird an der Thu&#x0364;re geklopft.)</stage>
            <p>Herein!</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sechster Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#g">Zangler. Melchior</hi>.</stage><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Melchior</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(&#x017F;chu&#x0364;chtern eintretend zur Mitte).</stage><lb/>
            <p>Jch bitt&#x2019;, &#x017F;ein Euer Gnaden der G&#x2019;würzkramer?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ZAN">
            <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Eins zu wenig, &#x2019;s Andere zu viel, ich bin nicht<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0020] Zangler (heftig). Zu der Marie ſoll Sie ſchau’n, hab’ ich g’ſagt. Gertrud (erſchrocken zuruͤckweichend). Nein, man weiß wirklich nit, wo ein’m der Kopf ſteht. (Jm Abgehen.) Jetzt hätt’ ich bald vergeſſen — (Zu Zangler.) Der neue Hausknecht is da — Zangler. Soll hereinkommen — (Gertrud zur Mitte ab.) Zangler (allein). Nichts als Odiosa, Geſchäfte, Unweſen im Hausweſen, umgeben von albernen Weſen, langwei- ligen Weſen, ſchlechten Weſen, bin wirklich ein ge- plagtes Weſen. (Es wird an der Thuͤre geklopft.) Herein! Sechster Auftritt. Zangler. Melchior. Melchior (ſchuͤchtern eintretend zur Mitte). Jch bitt’, ſein Euer Gnaden der G’würzkramer? Zangler. Eins zu wenig, ’s Andere zu viel, ich bin nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/20
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/20>, abgerufen am 21.11.2024.