Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.
's ist ein Wagstück, bis hieher zu dringen, und Du hasts proponirt. Weinberl. 's is wegen dem Silberkasten, dort is er. Rab. Jch meinestheils mache mich immer gern gleich aus dem Staub, wenn ich das Geld habe, denn nur Geld, Geld -- Melchior (für sich). Sie geh'n aufs Geld, es sind Menschen. Rab. Mit Prätiosen befaß ich mich nicht so gern. (Nimmt von Weinberl die Laterne und nähert sich dem Sil- berkasten.) Weinberl. Ah was, Silber is auch nicht zu verachten, je mehr, desto besser, man hat nie genug. Melchior (für sich). Sie haben nie genug -- es sind Menschen. Rab. Der Schlüssel steckt, räumen wir aus. (öffnet die Glasthüre des Kastens.) Da hab ich aus dem Gewölb einen Sack mit heraufgenommen, da pack Alles hinein. (wirft ihm einen Leinwandsack zu, nimmt
’s iſt ein Wagſtück, bis hieher zu dringen, und Du haſts proponirt. Weinberl. ’s is wegen dem Silberkaſten, dort is er. Rab. Jch meinestheils mache mich immer gern gleich aus dem Staub, wenn ich das Geld habe, denn nur Geld, Geld — Melchior (fuͤr ſich). Sie geh’n aufs Geld, es ſind Menſchen. Rab. Mit Prätioſen befaß ich mich nicht ſo gern. (Nimmt von Weinberl die Laterne und naͤhert ſich dem Sil- berkaſten.) Weinberl. Ah was, Silber is auch nicht zu verachten, je mehr, deſto beſſer, man hat nie genug. Melchior (fuͤr ſich). Sie haben nie genug — es ſind Menſchen. Rab. Der Schlüſſel ſteckt, räumen wir aus. (oͤffnet die Glasthuͤre des Kaſtens.) Da hab ich aus dem Gewölb einen Sack mit heraufgenommen, da pack Alles hinein. (wirft ihm einen Leinwandſack zu, nimmt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#RAB"> <p><pb facs="#f0197" n="191"/> ’s iſt ein Wagſtück, bis hieher zu dringen, und Du<lb/> haſts proponirt.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/> <p>’s is wegen dem Silberkaſten, dort is er.</p> </sp><lb/> <sp who="#RAB"> <speaker><hi rendition="#g">Rab</hi>.</speaker><lb/> <p>Jch meinestheils mache mich immer gern gleich<lb/> aus dem Staub, wenn ich das Geld habe, denn nur<lb/> Geld, Geld —</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melchior</hi> </speaker> <stage>(fuͤr ſich).</stage><lb/> <p>Sie geh’n aufs Geld, es ſind Menſchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#RAB"> <speaker><hi rendition="#g">Rab</hi>.</speaker><lb/> <p>Mit Prätioſen befaß ich mich nicht ſo gern.</p><lb/> <stage>(Nimmt von Weinberl die Laterne und naͤhert ſich dem Sil-<lb/> berkaſten.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah was, Silber is auch nicht zu verachten, je<lb/> mehr, deſto beſſer, man hat nie genug.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melchior</hi> </speaker> <stage>(fuͤr ſich).</stage><lb/> <p>Sie haben nie genug — es ſind Menſchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#RAB"> <speaker><hi rendition="#g">Rab</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Schlüſſel ſteckt, räumen wir aus.</p> <stage>(oͤffnet<lb/> die Glasthuͤre des Kaſtens.)</stage> <p>Da hab ich aus dem<lb/> Gewölb einen Sack mit heraufgenommen, da pack<lb/> Alles hinein.</p> <stage>(wirft ihm einen Leinwandſack zu, nimmt<lb/></stage> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0197]
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Weinberl.
’s is wegen dem Silberkaſten, dort is er.
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Jch meinestheils mache mich immer gern gleich
aus dem Staub, wenn ich das Geld habe, denn nur
Geld, Geld —
Melchior (fuͤr ſich).
Sie geh’n aufs Geld, es ſind Menſchen.
Rab.
Mit Prätioſen befaß ich mich nicht ſo gern.
(Nimmt von Weinberl die Laterne und naͤhert ſich dem Sil-
berkaſten.)
Weinberl.
Ah was, Silber is auch nicht zu verachten, je
mehr, deſto beſſer, man hat nie genug.
Melchior (fuͤr ſich).
Sie haben nie genug — es ſind Menſchen.
Rab.
Der Schlüſſel ſteckt, räumen wir aus. (oͤffnet
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Zitationshilfe: | Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/197>, abgerufen am 16.02.2025. |