Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Zangler (gibt ihm Geld). Da hat er. Uebrigens irr' er sich nicht, ich hab' ihm aufg'sagt, nicht er mir. Kraps. Kann sein. Jch hab aber z'erst durch Nachläs- sigkeit und Unwillen zu erkennen geb'n, daß mir der Dienst nit mehr g'fallt, daß Sie dann g'sagt hab'n, ich kann mich in 14 Tagen zum Teufel scher'n, das war nur eine natürliche Folge davon. Zangler. Pack er sich, ich bin froh, daß ich ihn los hab, ich hab ihn nur kurze Zeit g'habt, aber -- ich will nicht sagen, was ich mir denk', aber -- Kraps. No sein's so gut. Zangler. Er ist ein unverläßlicher Mensch, und -- Kraps. O sehr verläßlich, ich verlaß alle 3 Wochen einen Dienst, das kann ich durch viele Zeugnisse be- weisen; empfehl' mich gehorsamst -- ich bleib nicht gern lang an einem Ort. (Mitte ab.) Zangler (gibt ihm Geld). Da hat er. Uebrigens irr’ er ſich nicht, ich hab’ ihm aufg’ſagt, nicht er mir. Kraps. Kann ſein. Jch hab aber z’erſt durch Nachläſ- ſigkeit und Unwillen zu erkennen geb’n, daß mir der Dienſt nit mehr g’fallt, daß Sie dann g’ſagt hab’n, ich kann mich in 14 Tagen zum Teufel ſcher’n, das war nur eine natürliche Folge davon. Zangler. Pack er ſich, ich bin froh, daß ich ihn los hab, ich hab ihn nur kurze Zeit g’habt, aber — ich will nicht ſagen, was ich mir denk’, aber — Kraps. No ſein’s ſo gut. Zangler. Er iſt ein unverläßlicher Menſch, und — Kraps. O ſehr verläßlich, ich verlaß alle 3 Wochen einen Dienſt, das kann ich durch viele Zeugniſſe be- weiſen; empfehl’ mich gehorſamſt — ich bleib nicht gern lang an einem Ort. (Mitte ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0018" n="12"/> <sp who="#ZAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker><lb/> <stage>(gibt ihm Geld).</stage><lb/> <p>Da hat er. Uebrigens irr’ er ſich nicht, ich hab’<lb/> ihm aufg’ſagt, nicht er mir.</p> </sp><lb/> <sp who="#KRA"> <speaker><hi rendition="#g">Kraps</hi>.</speaker><lb/> <p>Kann ſein. Jch hab aber z’erſt durch Nachläſ-<lb/> ſigkeit und Unwillen zu erkennen geb’n, daß mir der<lb/> Dienſt nit mehr g’fallt, daß Sie dann g’ſagt hab’n,<lb/> ich kann mich in <hi rendition="#b">14</hi> Tagen zum Teufel ſcher’n, das<lb/> war nur eine natürliche Folge davon.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Pack er ſich, ich bin froh, daß ich ihn los hab,<lb/> ich hab ihn nur kurze Zeit g’habt, aber — ich will<lb/> nicht ſagen, was ich mir denk’, aber —</p> </sp><lb/> <sp who="#KRA"> <speaker><hi rendition="#g">Kraps</hi>.</speaker><lb/> <p>No ſein’s ſo gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Er iſt ein unverläßlicher Menſch, und —</p> </sp><lb/> <sp who="#KRA"> <speaker><hi rendition="#g">Kraps</hi>.</speaker><lb/> <p>O ſehr verläßlich, ich verlaß alle <hi rendition="#b">3</hi> Wochen<lb/> einen Dienſt, das kann ich durch viele Zeugniſſe be-<lb/> weiſen; empfehl’ mich gehorſamſt — ich bleib nicht<lb/> gern lang an einem Ort.</p> <stage>(Mitte ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0018]
Zangler
(gibt ihm Geld).
Da hat er. Uebrigens irr’ er ſich nicht, ich hab’
ihm aufg’ſagt, nicht er mir.
Kraps.
Kann ſein. Jch hab aber z’erſt durch Nachläſ-
ſigkeit und Unwillen zu erkennen geb’n, daß mir der
Dienſt nit mehr g’fallt, daß Sie dann g’ſagt hab’n,
ich kann mich in 14 Tagen zum Teufel ſcher’n, das
war nur eine natürliche Folge davon.
Zangler.
Pack er ſich, ich bin froh, daß ich ihn los hab,
ich hab ihn nur kurze Zeit g’habt, aber — ich will
nicht ſagen, was ich mir denk’, aber —
Kraps.
No ſein’s ſo gut.
Zangler.
Er iſt ein unverläßlicher Menſch, und —
Kraps.
O ſehr verläßlich, ich verlaß alle 3 Wochen
einen Dienſt, das kann ich durch viele Zeugniſſe be-
weiſen; empfehl’ mich gehorſamſt — ich bleib nicht
gern lang an einem Ort. (Mitte ab.)
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