Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Melchior. Nur kein Aufseh'n! Es is ein wahres Glück, daß Ew. Gnad'n mich haben. Zangler. Meine Mündel will ich haben, Tölpel! -- Melchior. Gut, aber was thäten Ew. Gnaden, wenn Sie mich nicht hätten? Zangler. Einen G'scheidtern thät ich schicken, daß er augenblicklich jeden Saal, jedes Salettel, jeden Salon, jeden Salatärain durchsucht, und mir die Ueberzeugung bringt, daß sie da sind. Melchior Aber nur kein Aufsehen! Wir müssen zuerst -- Zangler (den Wagen vor dem Salon-Fenster erblickend). Ha, das ist der Wagen -- jetzt haben wir's, sie sind da! -- Melchior. Das is klassisch! 's ist ein wahres Glück, daß Ew. Gnaden mich haben. Zangler (ruft). He Kutscher! He! (Will ab.) Melchior. Nur kein Aufſeh’n! Es is ein wahres Glück, daß Ew. Gnad’n mich haben. Zangler. Meine Mündel will ich haben, Tölpel! — Melchior. Gut, aber was thäten Ew. Gnaden, wenn Sie mich nicht hätten? Zangler. Einen G’ſcheidtern thät ich ſchicken, daß er augenblicklich jeden Saal, jedes Salettel, jeden Salon, jeden Salatärain durchſucht, und mir die Ueberzeugung bringt, daß ſie da ſind. Melchior Aber nur kein Aufſehen! Wir müſſen zuerſt — Zangler (den Wagen vor dem Salon-Fenſter erblickend). Ha, das iſt der Wagen — jetzt haben wir’s, ſie ſind da! — Melchior. Das is klaſſiſch! ’s iſt ein wahres Glück, daß Ew. Gnaden mich haben. Zangler (ruft). He Kutſcher! He! (Will ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0102" n="96"/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Nur kein Aufſeh’n! Es is ein wahres Glück,<lb/> daß Ew. Gnad’n mich haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Meine Mündel will ich haben, Tölpel! —</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Gut, aber was thäten Ew. Gnaden, wenn Sie<lb/> mich nicht hätten?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Einen G’ſcheidtern thät ich ſchicken, daß er<lb/> augenblicklich jeden Saal, jedes Salettel, jeden<lb/> Salon, jeden Salatärain durchſucht, und mir die<lb/> Ueberzeugung bringt, daß ſie da ſind.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melchior</hi> </speaker><lb/> <p>Aber nur kein Aufſehen! Wir müſſen zuerſt —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker><lb/> <stage>(den Wagen vor dem Salon-Fenſter erblickend).</stage><lb/> <p>Ha, das iſt der Wagen — jetzt haben wir’s,<lb/> ſie ſind da! —</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Das is klaſſiſch! ’s iſt ein wahres Glück, daß<lb/> Ew. Gnaden mich haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker> <stage>(ruft).</stage><lb/> <p>He Kutſcher! He!</p> <stage>(Will ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0102]
Melchior.
Nur kein Aufſeh’n! Es is ein wahres Glück,
daß Ew. Gnad’n mich haben.
Zangler.
Meine Mündel will ich haben, Tölpel! —
Melchior.
Gut, aber was thäten Ew. Gnaden, wenn Sie
mich nicht hätten?
Zangler.
Einen G’ſcheidtern thät ich ſchicken, daß er
augenblicklich jeden Saal, jedes Salettel, jeden
Salon, jeden Salatärain durchſucht, und mir die
Ueberzeugung bringt, daß ſie da ſind.
Melchior
Aber nur kein Aufſehen! Wir müſſen zuerſt —
Zangler
(den Wagen vor dem Salon-Fenſter erblickend).
Ha, das iſt der Wagen — jetzt haben wir’s,
ſie ſind da! —
Melchior.
Das is klaſſiſch! ’s iſt ein wahres Glück, daß
Ew. Gnaden mich haben.
Zangler (ruft).
He Kutſcher! He! (Will ab.)
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